Zu Beginn den Sommerferien startet im AQWA ein sechswöchiges Anfängerschwimmkurs-Programm zum Abbau der „Corona-Nichtschwimmer-Jahrgänge“.
Durch die Pandemie waren die Bäder nun 1 ½ Jahre überwiegend geschlossen. Nicht nur das private Schwimmen, sondern auch der Schulschwimmunterricht und das Vereinsschwimmen haben gelitten. Schon vor der Pandemie stieg die Quote der Nicht-Schwimmer und der nicht-sicheren Schwimmer bei Kindern besorgniserregend an. Sicheres Schwimmen ist die Voraussetzung für ungetrübten Badespaß für Kinder und Eltern – insbesondere an natürlichen Gewässern. Weil nun seit 1 ½ Jahren kaum Schul- und Vereinsschwimmen stattfinden konnte, ist die Zahl der Nichtschwimmer unter den Kindern im Grundschulalter sprunghaft gestiegen.
Daher bereiten die Stadtwerke Walldorf mit ihrem AQWA Bäder- und Saunapark in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaften der Uni Heidelberg (ISSW) schon seit langem eine Anfängerschwimmkurs-Offensive vor. Erste Pläne bestanden schon für die Oster- und Pfingstferien, die jedoch von der dritten Pandemie-Welle zunichte gemacht wurden. Nun freut sich Stadtwerke Geschäftsführer Gruber und Dr. Reischle (ISSW), dass es in den Sommerferien endlich losgehen kann. Geschäftsführer Gruber möchte mit dem für Walldorfer Kinder kostenlosen Angebot und für Kinder aus der Region stark subventionierten Angebot der Verantwortung als öffentliches Unternehmen gerecht werden. Die Stadtwerke haben öffentliche Gelder in Form von Kurzarbeitergeld bezogen – dafür wollen die Stadtwerke der Gesellschaft etwas zurückgeben. Für Kinder aus der Region, denen die Teilnahme aus materiellen Gründen nicht möglich gewesen wären, übernehmen auf Antrag der Schulsozialarbeiter und Integrationsbeauftragten die Lions Clubs Wiesloch und Walldorf-Astoria die Kursgebühren.
Dr. Reischle (ISSW) ist stolz, dass es dem ISSW gelungen ist, ein so umfangreiches und intensives Kursprogramm auf die Beine zu stellen. Das vermutlich größte Programm in Baden-Württemberg, vermutet der Experte. Dr. Reischle sieht als positiven Nebeneffekt, dass auch die Sportstudenten des ISSW nach pandemiebedingter Praxispause nun wieder mit Kindern im Becken arbeiten können. Die Kurse werden nach der Didaktik des Schwimmfix-Projektes abgehalten, das auf Initiative und mit Unterstützung der Manfred Lautenschläger-Stiftung am Institut für Sport und Sportwissenschaften entwickelt wurde und seit über 10 Jahren in der Region Grundschulen beim Schwimmunterricht unterstützt.
Die Schwimmkurse werden in 3 Blöcken zu je 2 Wochen durchgeführt. Ein Kurs hat 10 Einheiten, jeweils von Montag bis Freitag. Es finden vormittags 4 bis 5 Kurse nacheinander und mehrere Kurse parallel statt. Die Anmeldung zu den Kursen, die sich an die Kinder der 1. bis 4. Klassen richtete, erfolgte über die Schulen in Walldorf, Wiesloch, Sandhausen, Dielheim und St. Leon-Rot. Die Kurskapazität war schnell ausgebucht.
Am Nachmittag stellt das AQWA die Wasserflächen den Vereinen zur Verfügung, die weitere Schwimmkursangebote bereithalten. Damit sind die Studenten am Vormittag und die ehrenamtlichen Schwimmtrainer am Nachmittag im Bad und ergänzen sich wunderbar, freut sich Geschäftsführer Gruber. Überhaupt wäre die Zusammenarbeit mit den Vereinen in der Pandemie sehr gut und es ziehen alle an einem Strang, um die Folgen der Pandemie zu begrenzen.
Nach den Sommerferien soll es weitergehen. AQWA und die Vereine SG Walldorf Astoria, Abteilung Schwimmen, und DLRG werden weitere Schwimmkurse anbieten. Auch die Kinder, die nun den Anfängerkurs absolviert haben, sollten weiter üben, um sichere Schwimmer zu werden und finden bei den Vereinen die entsprechenden Angebote.
Nach den Sommerferien wird das Kursangebot im Hallenbad jedoch mit den öffentlichen Badezeiten für die breite Bevölkerung konkurrieren. Daher war es so wichtig, diese Sommerferien, in denen das Hallenbad im AQWA noch nicht für die Öffentlichkeit bereitsteht, für das geballte Schwimmkursprogramm zu nutzen. Ohne die Kooperation mit dem ISSW wäre das in diesem Umfang nicht möglich gewesen, bedankt sich Geschäftsführer Gruber schon jetzt bei den Mitarbeitern und Studenten des ISSW.
Text: Stadt Walldorf