Menschenrechte sind für alle da
Mehr als 70 Jahre ist es her, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember 1948 verabschiedet hat. Jeder Mitgliedsstaat der UNO hat sich verpflichtet, diese Erklärung einzuhalten. Wie bei so vielen freiwilligen Absichtsäußerungen ist es jedoch notwendig, sie auch zu kontrollieren. Dieser Aufgabe hat sich eine Organisation verschrieben, deren Gründung auf den Artikel „The forgotten prisoners“ des britischen Anwalts Peter Benenson zurückgeht und in diesem Jahr genau 60 Jahr zurückliegt – Amnesty International. Mit mehreren Millionen Unterstützern in 150 Ländern der Erde hat diese unabhängige Organisation Menschenrechtsverletzungen im Blick.
Alljährlich wird am 10. Dezember der Tag der Menschenrechte gefeiert. Der Tag wird von Amnesty International zum Anlass genommen, die Menschrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen.
So waren dieser Tage Roland Vogel und Dr. Andreas Lubig, beide Vertreter der Amnesty-Gruppe Wiesloch und Umgebung, bei Bürgermeister Matthias Renschler im Walldorfer Rathaus zu Gast. „Wir möchten den Bürgern in Erinnerung bringen, dass die Menschenrechte für alle da sind und dass das unser aller Rechte sind“, betonte Lubig. „Es ist letztlich ein Aufruf zur Solidarität.“
Für Bürgermeister Renschler hatten die beiden Aktivisten ein Plakat mit den 30 Artikeln der Menschenrechte im Gepäck. „Dieses wichtige Anliegen unterstützen wir gern,“ versprach Renschler.
Im publikumsträchtigen Foyer können sich in den kommenden Wochen Besucherinnen und Besucher über die weitreichenden Festlegungen informieren. Außerdem informierten Vogel und Lubig über die aktuelle Briefmarathon-Aktion, die jedes Jahr von Mitte November bis Mitte Dezember Einzelschicksale vorstellt und dazu aufruft, sich aktiv zu beteiligen. Mehr dazu unter: https://www.amnesty.de/schreib-fuer-freiheit-briefmarathon-2021
Im letzten Jahr sind 5,9 Millionen Briefe geschrieben worden und von den zehn vorgestellten Fällen sind heute vier in Freiheit. Also durchaus eine erfolgreiche Aktion. Nachdem die Stadträte in Wiesloch schon zum Mitmachen aufgefordert wurden, stimmte Bürgermeister Renschler zu, dass die Walldorfer Gemeinderatsmitglieder direkt von der Ortsgruppe angesprochen werden dürfen.
Die Zusammenarbeit der Amnesty-Gruppe Wiesloch mit der Stadt Walldorf basiert auf den guten Erfahrungen zur „Fairen Woche“ 2021, die unter dem Motto „Menschenwürdige Arbeitsbedingungen“ stand und Anlass für einen Vortrag von Roland Vogel zu Zielen und Arbeitsweise von Amnesty International war. Die größte Stärke von Amnesty, so sagt die Organisation selbst, liegt im freiwilligen Engagement und ihrer Unabhängigkeit von Regierungen, Parteien, Ideologien, Religionen und Wirtschaftsinteressen.
Text und Foto: Stadt Walldorf