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Amnesty-Briefmarathon in Wiesloch und Umgebung

3. Dezember 2024 | > Walldorf, > Wiesloch, Amnesty International, Leitartikel

Briefmarathon 2024 der Amnesty-Gruppe zwischen dem 7. und 22.12. in Wiesloch und Walldorf

Aktivist*innen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International laden öffentlich zum Briefeschreiben ein.

An einem Info-Stand in der Stadtbücherei in Wiesloch (07.12.) in den Ev. Kirchen in Wiesloch (08.12.) und Walldorf (22.12.) sowie in der katholischen St Peter-Kirche in Walldorf (15.12.), jeweils nach den Gottesdiensten am Sonntagvormittag, werden Interessierte eingeladen, sich zu 5 Fällen gewaltloser politischer Gefangener oder anderer Menschenrechtsverletzungen zu informieren und konkret vorgefertigte Briefe zu unterschrieben, die die Amnesty-Gruppe dann gegen eine Spende für das Porto – an die Regierungen oder jeweiligen Adressat*innen verschickt.

Im Jahre 2024 wird für folgende Personen geschrieben:

  • Mariya Kalesnikava, Belarus, eine der bekanntesten Oppositionellen, im September 2020 zu elf Jahren Haft wegen „Untergrabung der nationalen Sicherheit“ und „Extremismus“ verurteilt, seither in Haft;
  • Sleydo‘ von der indigenen „Wet’suwet’en Nation“ in Kanada; ihr friedlicher Kampf gegen eine Gaspipeline und die Vertreibung von ihrem traditionellen Land wird kriminalisiert;
  • Oqba Hashad, Ägypten; er wurde 2019 verschwunden gelassen, gefoltert und ist in Untersuchungshaft, weil sein Bruder Menschenrechtsaktivist, inzwischen im Exil, ist;
  • Kyung Seok Park, Südkorea, Aktivist für Rechte von Menschen mit Behinderung, mehrfach angeklagt und verleumdet wegen seiner friedlichen Demonstrationen in Seoul;
  • Şebnem Korur Fincancı, Türkei, eine Gerichtsmedizinerin und Menschenrechtsverteidigerin, die Folterfälle dokumentiert und gegen die die Behörden deshalb mit Gerichtsverfahren vorgehen;
  • Manahel al-Otaibi, Saudi-Arabien, eine Frauenrechtsaktivistin, die zu elf Jahren Haft verurteilt wurde;
  • Neth Nahara, Angola, eine TikTok-Influencerin, wegen Kritik am Präsidenten zu zwei Jahre Haft verurteilt;
  • Joel Parades, Argentinien, der an einer friedlichen Demonstration teilnahm und durch ein Gummigeschoss der Polizei sein rechtes Auge verlor;
  • Dang Dinh Bach, Vietnam, der Umwelt- und Menschenrechtsanwalt wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, offiziell wegen Steuerhinterziehung, in Wirklichkeit wegen seiner Kritik an dem Handeln von Regierung und Unternehmen

Wann

  • 07.12.2024, 10-13 Uhr Infostand zum Briefmarathon in der Stadtbücherei Wiesloch
  • 08.12.2024, Infostand zum Briefmarathon am Ende des Gottesdienstes ab 10.30, in der Ev. Stadtkirche Wiesloch
  • 15.12.2024, Infostand zum Briefmarathon am Ende des Gottesdienstes ab 10.30, in der St Peter-Kirche in Walldorf
  • 22.12.2024, Infostand zum Briefmarathon am Ende des Gottesdienstes beginnend 10.00, in der Ev. Kirche Walldorf

Weitere Informationen

…zu den beim Briefmarathon vorgestellten Fälle finden sich unter www.briefmarathon.de.

Da an den Infotischen nicht für neun Briefe Platz ist, werden an den verschiedenen Orten je fünf Fälle ausgelegt. Auch in der Bertha-Benz-Realschule werden Amnesty-Aktive am 10.12. im Ethik-Unterricht über fünf Fälle berichten. Die Schüler*innen des Ottheinrich-Gymnasiums werden sich selbständig an dem Briefmarathon beteiligen. Informationen gibt es bei der Schüler*innenvertretung.


Hintergrund: Ein Brief kann Leben retten

Amnesty

Seit vielen Jahren gibt es weltweit die Kampagne „Briefmarathon“. Dabei werden zu zehn ausgesuchten Fällen auf der ganzen Welt Protestbriefe geschrieben. Im vergangenen Jahr sind weltweit etwa 5 Millionen Briefe, in Deutschland knapp 400.000 Briefe und in Wiesloch ca. 1.500 Briefe versandt worden. Dadurch sind schon mehrfach Menschen, für die Amnesty sich beim Briefmarathon eingesetzt hatte, freigelassen worden.

So wurden die wegen konstruierter Delikte vor Gericht gestellten Menschenrechtsaktivistinnen Cecilia Chirimbi und Joanah Mamombe aus Zimbabwe kürzlich freigesprochen.

2015 setzte sich der Briefmarathon für Albert Woodfox ein, der 44 (!) Jahre lang unschuldig in der Todeszelle saß. 2016 kam er frei.

2016 hat Amnesty den Fall von Máxima Acuña aus Peru vorgestellt, die sich für Landrechte einsetzt. Im Mai 2017 urteilte der Oberste Gerichtshof, dass sie auf ihrem Land bleiben darf. Sie erhielt zudem 150.000 Solidaritätsschreiben, die ihr das Gefühl gaben, nicht allein zu sein.

2019 setzten wir uns u.a. für einen jungen Südsudanesen namens Magai Matiop Ngong ein, der zum Tode verurteilt worden war. Sein Todesurteil wurde umgewandelt.

2020 setzten wir uns u.a. für den algerischen Journalisten Khaled Drareni, für die saudiarabische Menschenrechtsaktivistin Nassima El Saba, für den burundischen Menschenrechtsaktivisten Germaine Ruruki und für den birmesischen Poetry Slammer Paing ein. Alle vier sind freigelassen worden.

2021 setzten wir uns u. a. für den Umweltaktivisten Bernardo Caal Xol aus Guatemala ein, der in der in Haft saß. Auch er wurde 2022 freigelassen.

2022 setzten wir uns für Cecilia Chirimbi und Joanah Mamombe (aus Zimbabwe) ein, die wegen friedlicher Proteste vor Gericht gestellt worden waren. Sie wurden 2023 freigesprochen.

Im gleichen Jahr setzten wir uns für die russische Antikriegsaktivistin Aleksandra Skotchilenko ein. Sie wurde im Rahmen eines Gefangenenaustauschs am 1. August 2024 freigelassen und außer Landes geflogen.

In diesem Jahr ist eine Person, für die als zehnte Person sich Menschen einsetzen sollten, freigelassen worden, kurz bevor die Aktion gestartet ist. Das ist der Hintergrund dafür, dass in diesem Jahr ’nur‘ neun Fälle vorgestellt werden.

Quelle: Amnesty-Gruppe 1125 (Wiesloch und Umgebung)

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