Entscheidungen um Haaresbreite – oder warum die Luft an der Spitze dünn ist
Der Championscup in Österreich, der am 21.01.2017 stattfand, ist das letzte große Turnier, vor der Europameisterschaft der Jugend, Junioren und U21; So wirbt der Organisator. Entsprechend viele Nationalteams, Kader und Vereine, nutzten daher die Möglichkeit, sich auf internationalem Niveau, zu vergleichen.
Insgesamt waren 676 Athleten in 140 Teams aus 26 Nationen angereist, 227 davon alleine aus Deutschland. Auch das Team der KG Rhein-Neckar war mit Jana Friedrichs und Daniils Kononenko vertreten. Mustafa Özdemir startete im Rahmen der Vorbereitung der deutschen Jugendnationalmannschaft zur EM im Februar.
Jana startete bei den Jugendlichen +54kg gegen die einen Kopf größere Laura Lyck aus Dänemark ins Turnier. Trotz stellenweise guter Aktionen konnte sie gegen Lauras Reichweitenvorteile nichts wertbares entgegensetzen und verlor 0:4. Laura steigerte sich im Verlauf und gewann den Pool. Jana kam damit in die Trostrunde. Hier reichte ein Unentschieden gegen Celine Rheinfrank aus Deutschland für das Weiterkommen. Ein 0:1 gegen Diellza Sejdijaj aus der Schweiz, bedeutete das Aus für Jana und Platz 9.
Daniils tat sich in seinem Pool ebenfalls schwer. Schwierigkeiten mit der Ausrüstung bedeuteten das Ende in der Trostrunde. Am Ende Platz 5 für Daniils, und damit das Beste Ergebnis für die Sportler der KG Rhein-Neckar.
Mustafa, der für das deutsche Team startete, verlor gegen Khanbolot Keneshbek aus Russland, dem späteren Gewinner. Das 0:0 Unentschieden in der Trostrunde gegen Alexander Myloserdnyi aus Deutschland verlor er durch Kampfrichterentscheid, das Aus und Platz 9 für ihn.
Alle Athleten zeigten wertbare Techniken, für die es aber keine Punkte gab. Bei diesem Niveau bedeutet zu punkten mehr als nur treffen zu können. Hier muss das ganze Paket stimmen. Körpereinsatz, Form und Kontrolle sind wichtige Kriterien, um die Kampfrichter zu überzeugen. Denn sie müssen die Punkte anzeigen. Die Techniken alleine reichen hier nicht mehr aus. Der Punkt muss mit möglichst wenig Bewegungen, formvollendet und maximalem Körpereinsatz bei vollständiger Kontrolle des Gegners gemacht werden.
Das Spiel ohne Ball, so würde man im Fußball sagen, muss beherrscht werden. „Das Ausentwickeln der Fähigkeiten ist wichtigstes Kriterium“ so Trainer Harren am Ende der Veranstaltung. „Allen muss klar sein, dass dies viel Arbeit bedeutet, vollkommen unabhängig vom Talent des Einzelnen“.
Klare Worte, im Hinblick auf die kommenden Veranstaltungen und die Ziele des KG Rhein-Neckar Kumite Teams.
Quelle Text/Foto: Karate Centrum Rhein-Neckar e.V.