Georg Gefäller (Foto links) hat einen geschichtlichen Rückblick über Altwiesloch hinterlassen, den wir unseren interessierten Lesern heute präsentieren möchten. Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung mit Anspruch auf Vollständigkeit sondern es sind wahre und einzigartige Erinnerungen eines echten Altwieslocher Zeitzeugen.
Zunächst lesen Sie hier eine Zusammen-Fassung dieses Aufsatzes mit ein paar Auszügen des Original-Textes – wie Georg Gefäller es nennt „Aus meiner Jugendzeit“. Die Ausführungen von Georg Gefäller sind höchst interessant und detaillreich. Den gesamten Text können Sie dem pdf file oder dem untersten Bild links entnehmen und nach dem Öffnen nach Bedarf vergrößern.
Um die Wende vom 19. – 20 Jahrhundert gab es in Altwiesloch 20 mittlere und kleinere landwirtschaftlichen Betriebe. Der einzige größere Betrieb war der Römerhof. Es wurde außer Getreide und Hackfrucht auch Hopfen angebaut.
Bis ca. 1800 gab es in Altwiesloch 3 Adels-Sitze: Den Schlosshof, den Schulhof und den später so genannten Römerhof. Der Schlosshof war eine stark befestigte Burg mit 2 gewaltigen Türmen und von einem See umgeben, der von der Reißquelle gespeist wurde.
Auch das ab 1738 als Schul- und Rathaus genutzte Gebäude war zuvor ebenfalls ein Adelssitz. Dazu gehörte eine Hauskapelle, die später erweitert wurde, im 19./20. Jahrhundert aber mehr und mehr verfiel und ab 1972 umfangreich renoviert und somit gerettet wurde, die Pankratius Kapelle.
Der Ziegelhof gehörte zuletzt denen von Ützküll. Er wurde erst nach seinem späteren Besitzer August „Römer“ umbenannt.
Ca. ab Beginn des 20. Jahrhunderts kam die Zigarren-Industrie (Fa. Arnheim) und ebenfalls der Kalk-Bergbau nach Altwiesloch und schaffte viele Arbeitsplätze.
Weiteren Aufschwung brachte die Bahnlinie (1901) Wiesloch-Meckesheim.
Zudem gab es zahlreiche florierende Handwerks-Betriebe in Altwiesloch.
Die Wasser-Versorgung der Bevölkerung geschah durch 4 Brunnen.
Die größten wirtschaftlichen Änderungen brachte der Bau der Heil- und Pflege-Anstalt (1905, heute ZfP). Da Altwiesloch dadurch sehr viel Gelände abgeben musste, enstanden große Steuer-Defizite, die 1908 zur Eingemeindung nach Wiesloch führte.
Das kulturelle Leben wurde von der Liedertafel, dem Militär-Verein und der Schützen-Kapelle geprägt.
WiWa-lokal dankt Georg Gefäller (Sohn) und Werner Goldschmidt (Liedertafel) für die Erlaubnis den Artikel zu veröffentlichen. Alle Bilder stammen aus dem Privat-Archiv von Helmut Mohr, der uns versichert, alle Rechte zu besitzen. Die Repro von einer Litografien Altwieslochs von 1800 stammt von Ritzhaupt und Mohr und ist ebenfalls im Archiv Mohr abgelegt. Das Titelbild stammt von der Einladung zum Kapellen-Fest 1994 und somit aus der Enstehungs-Zeit der Erinnerungen von Georg Gefäller.
Aufzeichnungen aus dem Privatarchiv
von Helmut Mohr 1969
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