Sandhausen (sim/zg). Der SV Sandhausen hat noch vor dem letzten Spieltag der zweiten Liga den neuen Trainer für die bevorstehende Dritt-Liga-Serie präsentiert: Nachfolger von Hans-Jürgen Boysen am Hardtwald wird Alois Schwartz, der zuletzt mit Rot-Weiß Erfurt den Klassenerhalt in eben dieser dritten Liga erreichte. Der 46-jährige ist in der Kurpfalz zu Hause, denn seine Familie lebt in Mannheim. Als Spieler schnupperte Schwartz mit den Stuttgarter Kickers und MSV Duisburg Bundesligaluft und war zudem unter anderem beim SSV Ulm 46, SV Waldhof Mannheim oder SC Pfullendorf am Ball. Seine Trainerlaufbahn begann 2003/04 bei Rot-Weiß Erfurt, ehe es ihn als Übungsleiter zurück in heimische Gefilde zur Wormatia Worms sowie von 2006/07 bis 2010 zum 1.FC Kaiserslautern zog. Auf dem Betzenberg war er zwischendurch auch einmal Interimstrainer in der Bundesliga, überwiegend jedoch für die zweite FCK-Garnitur in der Regionalliga verantwortlich. Am 10. September 2012 verpflichtete ihn wiederum Rot-Weiß Erfurt, da die Thüringer einen total verkorksten Start mit fünf Punkten nach acht Begegnungen hatten. Das Kommando „Klassenerhalt“ erreichte der Fußballlehrer frühzeitig mit 30 Punkten aus den letzten 25 Pflichtaufgaben. Sein Vertrag hätte sich automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, doch er kam mit den Rot-Weißen überein, den Kontakt zu lösen, um beim SV Sandhausen eine neue Herausforderung und diese in unmittelbarer Nähe seiner Familie anzunehmen.
Präsident Jürgen Machmeier nannte die Vorstellung des Trainers „einen ganz wichtigen Tag“ für den SV Sandhausen, „denn nach dem sportlichen Abstieg gilt es, neue Wege zu gehen, denn wir wollen dort wieder hin, wo wir hergekommen sind“. Seit geraumer Zeit steht fest, dass der Zweitligaabsteiger mit Hans-Jürgen Boysen nicht in die neue Saison starten wird. „Wir hatten uns ein Profil des neuen Übungsleiter festgelegt“, so der Präsident, „das auf einen Zweijahresplan ausgerichtet ist“. Die erfahrenen Akteure, die auch für die dritte Liga Verträge besitzen, sollen mit jungen Spielern ergänzt werden, „um dann wieder Richtung zweite Liga blicken zu können“, wie Jürgen Machmeier unmissverständlich andeutete, „denn die neuen administrativen Strukturen und die Aufbesserung der Infrastruktur im Stadionbereich haben wir nicht nur wegen einer Zweitligasaison auf uns genommen“.
Alois Schwartz freute sich, „wieder in der Heimat tätig sein zu können“, um gleichzeitig aber auch Rot-Weiß Erfurt für das Verständnis und die vorzeitige Vertragsauflösung zu danken. „Es waren offene und ehrliche Gespräche mit der Vereinsführung und deshalb waren wir uns auch schnell einig“. Dass der neue Trainer mit jungen, hungrigen Spielern umgehen kann, hat er auf dem Betzenberg bewiesen. „Während meiner Trainerzeit in der Pfalz konnte ich 16 Lizenzspieler an den Kader heranführen. Was wir jetzt in Sandhausen benötigen sind charakterstarke Spieler, zumal die 13 unter Vertrag stehenden Akteure bereits ein gewisses Format besitzen“. Er stellt sich einen Kader von 22 Feldspielern plus den Torhütern vor. Noch keine Entscheidung ist über die Besetzung des restlichen Trainerstabes gefallen. „Es ist momentan noch alles im Fluss“, so Geschäftsführer Otmar Schork, der jedoch so schnell als möglich die noch offenen Personalien abarbeiten möchte, „denn am Samstag, 15. Juni beginnt ja bereits die Vorbereitung auf die neue Saison in der dritten Liga“. Der Geschäftsführer, der künftig im sportlichen Bereich von Regis Dorn als Teammanager unterstützt wird, gab ebenso zu, „dass der Verein in vielen Bereichen an die Grenzen gestoßen ist“. Deshalb soll und wird es zukünftig besser werden. Schork: „Wir müssen selbstkritisch handeln und die Lehren daraus ziehen“. Im Übrigen gab er auch bekannt, dass, sofern die Operation keine Komplikationen nach sich zieht, Daniel Ischdonat als Torhüter und nicht als Torwarttrainer zurückkehren wird.
Quelle: SV Sandhausen