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Allen John aus St. Leon-Rot sorgt für Sensation auf der European Tour

7. August 2018 | Das Neueste, Golf Club St. Leon Rot, Photo Gallery

+++ Der 30-jährige Amateur und Mannschaftsspieler des GC St. Leon-Rot verpasst bei den Porsche European Open in Hamburg nur knapp den Sieg +++ Geteilter zweiter Platz hinter Richard McEvoy nach Klasseleistung mit 10 unter Par +++ European Tour-Pros zeigen sich beeindruckt vom Spielvermögen des Ex-Profis +++


Allen John hat mit einer beeindruckenden Vorstellung bei den Porsche European Open vielen europäischen und US-amerikanischen Weltklassespielern die Schau gestohlen und um Haaresbreite einen Sieg auf der European Tour verpasst. Der 30-jährige Amateurspieler aus dem Golf Club St. Leon-Rot, wo er als Leistungsträger regelmäßig für die Herren-Bundesligamannschaft Ligaspiele bestreitet, lieferte am Finaltag auf der Golfanlage Green Eagle mit 67 Schlägen die beste Tagesrunde ab und belegte mit einem Gesamtergebnis von 278 (68, 73, 70, 67) Schlägen und zehn unter Par sensationell den zweiten Platz.

John, der mit einer Veranstaltereinladung ins hochklassig besetzte Feld gelangte, führte bis kurz vor Schluss und musste sich am Ende des mit zwei Millionen Euro dotierten Profiturniers nur dem Engländer Richard McEvoy beugen, dem am 18. Grün das entscheidende Birdie zum Sieg mit einem Schlag Vorsprung gelang. Es war der erste Sieg im 285. Anlauf auf der European Tour für den 38-jährigen Engländer, der im Lauf seiner 15-jährigen Tourkarriere bereits sechsmal nach erfolglosem Saisonverlauf zurück in die Qualifying School musste. McEvoys größter Erfolg verblasste aber fast angesichts der fehlerfreien Leistung von Allen John, der mit vier Birdies auf den letzten neun Löchern, davon drei in Serie an den Bahnen 15-17, glänzte und als bester Deutscher vom Publikum mit stehenden Ovationen gefeiert wurde. »Das ist absolut unglaublich. Die ganze Atmosphäre, die vielen Menschen, die mich auf meiner Runde begleitet haben, dieses Gefühl kann ich kaum beschreiben. Nach meiner Birdie-Serie habe ich am 18. Grün auf das Leaderboard geschaut und dachte, ‚Wow, jetzt hast du eine echte Siegchance‘. Das war schon ein sehr cooles Feeling«, freute sich John.

Die reife Vorstellung samt der gewaltigen Schlaglänge von John beeindruckte auch etablierte Branchengrößen wie den mehrfachen Tour- und Ryder Cup-Sieger Peter Hanson aus Schweden. »Ich habe das im Profi-Golf noch nie erlebt – und ich habe sie alle gesehen. Allen nimmt mit seinen Drives Hindernisse einfach aus dem Rennen, die für jeden anderen Profi schon alleine optisch eine Herausforderung darstellen«, schwärmte Hanson.

Allerdings ist der 30-jährige Ludwigshafener, der seit früher Kindheit an einer schweren Hörbehinderung leidet, sportlich beileibe kein unbeschriebenes Blatt. Seinen ersten Erfolg auf der Pro Golf Tour hatte John bereits vor sieben Jahren, damals noch als Profi, erreicht. 2014 kehrte er ins Amateurlager zurück, wo er seitdem regelmäßig für die erste Herrenmannschaft des GC St. Leon-Rot im Rahmen der Deutschen Golf Liga brilliert und immer wieder sein außergewöhnliches Können beweist. Im vergangenen Jahr gewann er im türkischen Samsun bei den Olympischen Spielen der Gehörgeschädigten die Goldmedaille im Golf und auch 2018 spielte er wiederholt groß auf: Im Juni holte er sich bei der Raiffeisen Pro Golf Tour St. Pölten 2018 den Turniersieg und hat somit als Amateur die Chance, am Saisonende über die Rangliste auf die PGA European Challenge Tour aufzusteigen.

Eine Rückkehr ins Profilager, in dem sich John in der Vergangenheit vor allem verletzungsbedingt nicht durchsetzen konnte, rückt durch Auftritte wie bei den Porsche European Open wieder in den Bereich des Möglichen. »Aus so einer Leistung nimmt man natürlich jede Menge Selbstvertrauen mit. Auf Platz zwei zu landen und ganz oben mitzuspielen stärkt mein Vertrauen in mein Leistungsvermögen ganz erheblich. Das gibt mir einen Schub«, so John.

Zuvor aber wird der spielstarke St. Leon-Roter gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen Mitte August versuchen, beim Final Four in Köln den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters wieder ins Badische zu holen.

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