Etwas mehr als 60 Unternehmer, Selbstständige und Gewerbetreibende waren der Einladung der Stadt zum Walldorfer Unternehmerlunch im Session-Musikhaus und dem Restaurant Negroamaro gefolgt.
Dort begrüßten Bürgermeister Matthias Renschler, Ralf Kohl (Filialleiter Session) und Rion-Jonathan Tharmathas (Geschäftsführer Restaurant Negroamaro) die Gäste.
„Alle Energie, die wir einsparen, kostet uns nichts“, sagte der Bürgermeister zum aktuellen Thema, das vor dem gemeinsamen Mittagessen und Netzwerken auf dem Programm stand: mit einem Vortrag über Energieeffizienz von Bernhard Röhberg von der Kompetenzstelle Ressourceneffizienz der IHK Rhein-Neckar und der Vorstellung des neuen Förderprogramms für Photovoltaikanlagen auf Firmendächern durch Klaus Brecht, den Leiter des städtischen Fachbereichs Ordnung und Umwelt.
Schon im Mai hatte der Gemeinderat ein Förderprogramm für Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden beschlossen, „jetzt haben wir für das Gewerbe nachgelegt“, sagte der Bürgermeister. Es gebe eine Pauschalförderung von 10.000 Euro, auch das wichtige Thema Asbestsanierung sei berücksichtigt. „Sparen kann man auch, wenn man die Energie selbst produziert“, warb Klaus Brecht für die Nutzung der Sonnenenergie. Ziel der Stadt Walldorf sei es, bis zum Jahr 2040 90 Prozent aller Dächer mit Photovoltaikanlagen belegt zu haben. Aktuell seien es acht Prozent. „Photovoltaik lohnt sich“, sagte Brecht und sprach Punkte wie sofort bemerkbare Einsparungen, wegfallende Strompreiserhöhungen, aber auch steuerliche Vorteile und Abschreibungsmöglichkeiten sowie die rasche Amortisation an. Egal, ob man eine Photovoltaikanlage selbst auf dem Firmendach realisiert, die Dachfläche verpachtet oder per Contracting für die Investition durch einen externen Dienstleister zur Verfügung stellt – mit dem neuen städtischen Förderprogramm werden 10.000 Euro ausbezahlt, maximal 100 Euro je Kilowattpeak (kWp).
Sollte zunächst eine Asbestdachsanierung notwendig sein, der sich dann die Errichtung einer Photovoltaikanlage anschließt, wird diese ebenfalls pauschal mit 10.000 Euro gefördert. Start des Programms ist am 1. Januar 2023, „Anträge kann man schon stellen“, so Brecht.
Bernhard Röhberg stellte im Anschluss unter dem Titel „Mit Energie- und Materialeffizienz Betriebskosten einsparen“ die KEFF vor, die regionale Kompetenzstelle Energieeffizienz, in der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK), Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar (UKOM) und die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg–Rhein-Neckar-Kreis (KLiBA) gemeinsam agieren. Ebenso ging er auf den kostenlosen KEFF-Check ein, mit dem sich im Nachgang Kosten sparen lassen, während gleichzeitig die Umwelt geschont wird. Man führe einen „individuellen Check“ durch, so Röhberg, „der auf die Bedürfnisse der Firma eingeht“ und keineswegs „nach Schema F“ abgewickelt werde. Dabei könne jedes Unternehmen seine „Wunschthemen“ wählen, die dann überprüft werden, ob Stromeinsparung, Beleuchtungs- oder Heizungsanlage, den Einsatz erneuerbarer Energien, aber auch Abfallrecycling oder die Digitalisierung von Prozessen. Röhberg hatte eine Reihe von Praxisbeispielen mitgebracht, die unter anderem die Probleme einer veralteten Heizungstechnik, von fehlender Dachdämmung und dadurch verursachtem hohen Stromverbrauch für die Kühlung oder dem Stand-by-Betrieb von Klimageräten aufzeigten. „Jegliche Ressourceneinsparung hilft Ihnen, Kosten zu senken, und sie hilft dem Klimaschutz“, sagte er.
„Nutzen Sie das Angebot der KEFF“, empfahl Susanne Nisius, die Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt, das gelte auch für die Walldorfer Photovoltaik-Förderprogramme. Sie wünschte „einen vergnüglichen Nachmittag und interessante Gespräche“, wozu neben dem leckeren Büffet auch ein Rundgang durch das Musikhaus seinen Beitrag leistete.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer