Ein Wegweiser, der nirgendwohin führt, er zeigt kreuz und quer in alle Himmelsrichtungen. Eine Uhr, die keine sinnvolle Zeit angibt. Ein umgekipptes Eis, was zur Tragödie werden kann.
Die Skulpturenaktion, die im Rahmen des Modelprojekts „Demenz im Quartier“ der Stadt Walldorf, gefördert von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V./Selbsthilfe Demenz vom 27. Juli bis 6. August auf der Drehscheibe, in der Hauptstraße und auf dem Rathausvorplatz zu sehen war, machte die Hilfslosigkeit und Orientierungslosigkeit dementer Menschen für jeden spürbar.
In unserem Quartier leben Menschen, die auf ganz unterschiedliche Art mit dem Thema Demenz in Berührung kommen. Weil sie direkt betroffen sind oder jemanden kennen, der es ist. Oder weil sie in ihrem beruflichen Alltag Menschen mit Demenz begegnen. Und trotz der Diagnose bleiben die Betroffenen Freundin, Nachbar, Vereinsmitglied oder Kundin. Das Walldorfer Projekt „Schulterschluss“, das auf zwei Jahre angelegt ist, soll auf die Erkrankung aufmerksam machen, für die Veränderungen, die damit einhergehen, sensibilisieren, über gelingende Unterstützung informieren und langfristig dazu beitragen, die Teilhabe am öffentlichen Leben für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in Walldorf so lange wie möglich zu erhalten. Ein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die dafür sorgten, die Skulpturen jeden Tag am vorgesehenen Platz auf- und abzubauen, insbesondere dem Team und einigen Jugendlichen des JUMPS, Ernst-Werner Bruder und Erich Karrasch.
Begleitet wurde die Skulpturenausstellung von verschiedenen Aktionen, die über die vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in Walldorf informierten.
Im Einzelnen stellten sich die Generationenbrücke Walldorf e.V., die Kirchliche Sozialstation Walldorf – St. Leon-Rot e.V., die Sozialstation der Astor-Stiftung, der Pflegestützpunkt Rhein-Neckar-Kreis, die private Pflegeberatung compass, die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. und die städtische IAV-Stelle vor. Vielen Dank an alle Beteiligten für die gelungene gemeinsame Aktion.
Reiner Menges und Brigitte Hobrecker, beide selbst Angehörige von Betroffenen, luden andere Angehörige zu einem Gespräch ein. Hier entstand die Idee, dieses Angebot künftig regelmäßig anzubieten.
Wer Interesse hat, sich zu vernetzen und auszutauschen, kann sich an Andrea Münch unter 06227–351168 oder per Mail an [email protected] wenden.
Musikalisch umrahmt wurden die Aktionen durch das „Freddie Wonder Trio“ und die „Troubadoure“. Herzlichen Dank auch an die spontan angefragten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Stadt Walldorf, die das Team des Astor-Stifts verstärkten und einigen Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegezentrum Astor-Stift einen beschwingten Besuch auf dem Marktplatz ermöglichten.
Für Aufmerksamkeit sorgte am Donnerstag, 5.8., der Besuch eines Teams des SWR-Fernsehen und Walldorf-TV sowie der Rhein-Neckar-Zeitung auf dem Marktplatz, die über das Projekt berichteten. Alle Informationen sind auch auf der Homepage der Stadt Walldorf unter www.walldorf.de/lebenswert/Ältere und Pflegebedürftige/Demenz im Quartier zu finden.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: BBinz