Wohnraum gesucht: „Anschlussunterbringung“
Seit mittlerweile mehr als einem Jahr leben Flüchtlinge in Wiesloch. Nach und nach wird vom „BAMF“ (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) über die Asylanträge entschieden. Nach der Anerkennung des Asylantrags muss ein Flüchtling nach einer Übergangsfrist die Gemeinschaftsunterkunft oder die Notunterkunft in der Kreissporthalle verlassen und eigenen Wohnraum beziehen. Im Behördendeutsch spricht man von „Anschlussunterbringung“.
Wer wirtschaftlich noch nicht auf eigenen Beinen steht, für den übernimmt eine Behörde, in der Regel das Jobcenter, die Mietkosten.
Junge Jesiden aus dem Irak
Aktuell sind mehrere junge Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren auf Wohnungssuche. Sie stammen aus dem Irak, sind mittlerweile als Flüchtlinge anerkannt und besuchen einen Integrationskurs in Wiesloch. Sie gehören zur Religionsgemeinschaft der Jesiden.
Jesiden: Weder Christen noch Muslime
Die religiöse Minderheit der Jesiden, beheimatet im nördlichen Irak, hatte sehr zu leiden unter der grausamen Verfolgung durch den sog. „Islamischen Staat“. Jesiden bilden eine eigene Religionsgemeinschaft. Sie sind weder Christen noch Muslime. Auch besitzen sie kein „heiliges Buch“. Vielmehr wird der Glaube in mündlicher Überlieferung weitergegeben. Im Verlauf von vier Jahrtausenden haben immer wieder andere Religionen, darunter auch Judentum, Christentum und Islam, den Glauben der Jesiden beeinflusst. So gibt es etwa ein an die christliche Taufe erinnerndes Ritual.
Die Religion der Jesiden ist monotheistisch: Der allmächtige Gott erschuf die Welt aus einer Perle. Nach einiger Zeit formten sieben heilige Engel aus dieser Perle die Welt mit allen Himmelskörpern.
Vermieter: Bitte melden
Wenn Sie einem oder mehreren dieser jungen Männer Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, melden Sie sich bitte bei der Stadt Wiesloch unter der Telefonnummer 06222 / 84-362 oder per Email an [email protected].
Die Stadt Wiesloch arbeitet bei der Vermittlung von Wohnraum an anerkannte Flüchtlinge mit dem „Netzwerk Asyl Wiesloch“ zusammen.
Quelle: Stadt Wiesloch