Regionalität ist – so paradox es vielleicht klingt – auch im Internet wichtig. 59 Prozent aller Internetnutzer informieren sich bevorzugt in Online-Regionalzeitungen über aktuelle Ereignisse oder Events in ihrer Heimat. Gleiches gilt laut Bitkom auch für den Arztbesuch. 45 Prozent aller Internetnutzer überprüfen vor einem Arztbesuch die Bewertungen des Mediziners und entscheiden anhand dieser, ob sie den jeweiligen Arzt aufsuchen. Ähnliches gilt auch hinsichtlich Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Reha-Zentren oder andere medizinische Einrichtungen.
Jeder zweite Befragte gibt an, sich von den Bewertungen im Internet beeinflussen zu lassen – jeder Dritte bestätigt sogar, dass ihm Bewertungen aus dem Internet genauso wichtig sind wie persönliche Empfehlungen von Verwandten und Freunden. Dabei gilt auch die Anzahl der Bewertungen als ausschlaggebend. Je mehr Bewertungen ein Arzt oder eine Einrichtung hat, desto vertrauenswürdiger und realistischer erscheint den Befragten die Einschätzung der Internetcommunity.
Sich selbst präsentieren
Je mehr die Bedeutung von Online-Bewertungen zunimmt, desto wichtiger wird es für lokale Dienstleister wie beispielsweise Ärzte, Anwälte oder Frisöre, sich über einen professionellen Internetauftritt zu präsentieren. Darüber können solche Dienstleister Professionalität vermitteln. Die Erstellung einer solchen Webseite ist in den vergangenen Jahren immer einfacher geworden. Mit Homepage-Baukästen und Website-Check-Tools können auch Laien eine eigene Domain samt Internetauftritt kreieren. So können potentielle Kunden mit Informationen beispielsweise zu Qualifikationen und zu Öffnungszeiten versorgt werden. Außerdem muss die Online-Präsenz aktuelle und – ganz wichtig – professionelle Bilder von dem Laden beziehungsweise der Praxis enthalten.
Nicht jeder achtet auf Bewertungen
Nicht jeder reagiert gleich stark auf Online-Bewertungen – die Studie von Bitkom besagt ebenfalls, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Frauen haben demnach das größte Interesse an Online-Bewertungen, wenn es um Ärzte und medizinische Einrichtungen geht. Männer hingegen achten weniger häufig darauf, was online über Ärzte geschrieben wird. Zwischen den Altersgruppen gibt es keine nennenswerten Unterschiede: So erklärten 50 Prozent der 30- bis 49-Jährigen, dass sie hin und wieder Online-Bewertungen läsen. Die 50- bis 64-Jährigen verfolgten diese zu 49 Prozent – die Generation 65+ sieht noch zu 48 Prozent im Internet nach, bevor sie einen entsprechenden Arzt aufsuchen. Nur die jüngere Generation in der Altersspanne von 14 bis 29 Jahre fällt etwas aus dem Rahmen. Die normalerweise online-affine Generation liest hingegen nur zu 32 Prozent Arzt-Bewertungen. Dieser Unterschied mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass jüngere Menschen weniger häufig zum Arzt gehen müssen.
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