Aktiver und konstruktiver Austausch
Zur vorerst letzten gemeinsamen Sitzung in der aktuellen Sitzungsreihe begrüßte Bürgermeister Matthias Renschler die Mitglieder des Arbeitskreises Nahmobilität im Ratssaal. Nach einer Vorstellung und Erläuterungen zu aktuellen Sachständen und Maßnahmen zum Rad- und Fußverkehr sowie zum ÖPNV stellte Moritz Müller vom beauftragten Fachbüro Planersocietät aus Dortmund/Karlsruhe den aktuellen Planungsstand zum Fußverkehrskonzept vor.
Stadtbaumeister Andreas Tisch ergänzte die aktuellen Planungen zum Verkehrsversuch in der vorderen Hauptstraße, der in der fünften Arbeitskreissitzung im Januar bereits intensiv behandelt wurde. Die Ergebnisse wurden im Nachgang im März durch den Lenkungskreis Innenstadt des Gemeinderats beraten. Auch die neuen Pflanzgabionen auf der Drehscheibe wurden vorgestellt. Weiter sollen neue Sitzmöglichkeiten die momentanen Sitzsteine ablösen. Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität wurden diskutiert. Dabei wünschten sich die Teilnehmenden vor allem im Zugangsbereich zur Hauptstraße mehr Qualität für den Fußverkehr. Einzelne Stellplätze sollten nach ihrer Auffassung in der Abwägung weniger stark wiegen als die Regelbreiten der Mindestmaße für den Fußverkehr. Bürgermeister Renschler verwies darauf, dass dabei unterschiedliche Sichtweisen zu berücksichtigen sind und insbesondere die Gewerbetreibenden eng in den weiteren Planungsprozess eingebunden werden sollen.
Als Teil des Fußverkehrskonzeptes soll der Verkehrsversuch im Frühjahr des nächsten Jahres umgesetzt werden. Im Rahmen des Fußverkehrskonzepts soll nochmals die Möglichkeit bestehen, sich im November einzubringen. Durch die Teilnahme an der Schritte-Challenge der AGFK (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen) soll nochmals durch einen vierwöchigen Wettbewerb im Oktober auf das Zufußgehen aufmerksam gemacht werden.
Zum Radverkehr stellte Stadtbaumeister Andreas Tisch die aktuellen Pläne für die Querungshilfe nördlich des Schulzentrums auf der Schwetzinger Straße vor. Im Anschluss wurden durch Viktoria Müller und Andreas Konrad von der Stadtplanung wesentliche Ergebnisse der Radverkehrszählungen mit den durch die Metropolregion zur Verfügung gestellten temporären Radverkehrszählgeräten vorgestellt, die in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der Kommune Wiesloch durchgeführt wurden. Andreas Konrad erinnerte an die Beratungen aus der zweiten Sitzung des Arbeitskreises, wobei die innere Radverkehrerschließung im Industriegebiet bereits betrachtet wurde. Dabei wurde beraten, in welcher Querstraße (Industriestraße, Robert-Bosch-Straße oder Rudolf-Diesel-Straße) die Einrichtung von Schutzstreifen am sinnvollsten wäre. Die Ergebnisse der Radverkehrszählungen und der Rad-Verkehrsdaten der SimRa-App zeigen nun neue Erkenntnisse, die bei der weiteren, intensiven Prüfung mit einfließen. Auch die Markierung von Piktogrammketten wurde in der Abschlussveranstaltung nochmals vor dem Hintergrund neuer, rechtlicher Hürden beraten. Hierzu sollen für Walldorf eigene Piktogramme als Logo entwickelt werden.
Über ein Online-Tool konnten die Teilnehmer die zurückliegende Sitzungsrunde bewerten und eigene Verbesserungsvorschläge einbringen. Die Teilnehmenden beurteilten die Auswahl und Vermittlung der Inhalte als gut bis sehr gut und angemessen. Dabei bekundeten zehn von elf Teilnehmenden ihr Interesse zur weiteren Teilnahme an der Fortführung des Arbeitskreises.
Mit zahlreichen weiteren Anregungen aus dem Teilnehmerkreis zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs in Walldorf schloss die Sitzung.
Die Sitzungsunterlagen und das Protokoll zur Veranstaltung können unter www.walldorf.de/nachhaltigkeit/mobilitaet/fussverkehr eingesehen werden.
Hintergrund
Der Arbeitskreis setzt sich aus Bürgerinnen und Bürgern Walldorfs, Vertretern der Verbände ADFC und VCD, des Gemeinderats sowie der Verwaltung zusammen. Hierzu hatte die Stadt 2022 zur kontinuierlichen Teilnahme an möglichst allen sechs Terminen aufgerufen. Nach Ende der ersten Sitzungsreihe soll in den kommenden Sitzungen des Gemeinderats über die Fortführung und dessen Format beraten werden. Bürgermeister Matthias Renschler befürwortet ausdrücklich die Fortführung des Arbeitskreises in diesem Format und bedankte sich für die kontinuierliche und aktive Beteiligungsbereitschaft der Mitglieder des Arbeitskreises. Sein Dank richtete sich auch an Moritz Müller vom Fachplanungsbüro Planersocietät aus Dortmund/Karlsruhe für die fachliche Begleitung und Moderation der Sitzungsreihe.
Alle Bürgerinnen und Bürger sowie Pendler nach und aus Walldorf sind eingeladen, über die E-Mail-Adresse [email protected] jederzeit Anregungen, Ideen, Vorschläge und Wünsche zum Fuß- und Radverkehr in Walldorf einzubringen. Auch das Interesse zur Beteiligung an der nächsten Sitzungsreihe kann gerne bereits bekundet werden. Über das Format und eine mögliche Fortführung des Arbeitskreises Nahmobilität wird an dieser Stelle noch berichtet.
Text und Foto: Stadt Walldorf