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Linie 749 soll weiter nur an Wochentagen fahren – Schulbuslinie nicht gewünscht

In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat mit dem Buslinienangebot Leimen – Nußloch – Walldorf (Linie 749) beschäftigt, für das eine Neuausschreibung ansteht, da im Dezember 2025 die laufenden Verträge enden. Der Nußlocher Bürgermeister Joachim Förster hatte die Stadt in einem Schreiben gebeten, das Angebot aufs Wochenende auszuweiten und zusätzlich der Einrichtung einer reinen Schulbuslinie von Nußloch zum Walldorfer Schulzentrum zuzustimmen. Wie von der Verwaltung vorgeschlagen und vorab vom Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr empfohlen, wurde Letzteres abgelehnt. Dass die Linie 749 auch am Wochenende fahren würde, ist für den Gemeinderat zwar denkbar, aber nur „sofern die Gemeinde Nußloch vollumfänglich die dadurch entstehenden Kosten übernimmt“. Beide Beschlüsse fielen bei jeweils fünf Enthaltungen der SPD-Fraktion.

Zuvor war über abweichende Anträge der SPD abgestimmt worden. „Wir können nicht verstehen, dass eine Kommune allein die Kosten tragen soll“, sagte Elisabeth Krämer und sprach von „Solidarität“. Der Argumentation des Nußlocher Bürgermeisters, man müsse die Mobilitätswende gemeinsam angehen und die Attraktivität des ÖPNV erhöhen, könne man zustimmen. Deshalb stellte sie für die SPD den Änderungsantrag, dass bei einer Ausweitung der Linie 749 aufs Wochenende „die Kosten wie an Wochentagen geteilt“ werden sollten. Das wurde bei fünf Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen (Manfred Wolf und Maximilian Himberger, beide Bündnis 90/Die Grünen) mehrheitlich abgelehnt. Dem gleichfalls von Elisabeth Krämer eingebrachten und von Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) konkretisierten Antrag, den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) eine Optimierung der Buslinie aus Nußloch in Richtung Schulzentrum prüfen zu lassen, konnte die Ratsmehrheit zustimmen. Gegenstimmen kamen von Günter Lukey (FDP), Mathias Pütz, Uwe Lindner, Dr. Joachim Ullmann und Christian Winnes (alle CDU), Enthaltungen von Dagmar Criegee (FDP), Katrin Siebold und Dr. Gerhard Baldes (beide CDU).

Die Verwaltung war in der Vorlage zur Sitzung auf die Historie der Linie eingegangen, die im November 2021 als Verbindung zwischen Nußloch, Walldorf und dem Bahnhof Wiesloch-Walldorf gestartet worden war. Seit Juni 2022 ist auch Leimen einbezogen, was es möglich macht, von Walldorf aus die Anbindung an die Straßenbahnendhaltestelle in Leimen nach Heidelberg zu erreichen. „Aus Walldorfer Sicht scheint das Linienangebot an den Werktagen Montag bis Freitag ausreichend“, heißt es dazu. Zum Nußlocher Wunsch einer Schulbuslinie sagte Stadtbaumeister Andreas Tisch in der Sitzung: „Das Schulzentrum ist räumlich schon an seiner Kapazitätsgrenze.“ Nußloch sei auch „nicht wirklich das Einzugsgebiet“ der Walldorfer Schulen. Im Schreiben aus Nußloch war zu lesen, man erhalte „vermehrt die Rückmeldung, dass immer mehr Schüler nach Walldorf ins Schulzentrum gehen“, und dass sich „das Schulzentrum hier wohl mehr geöffnet“ habe, was zum Wunsch einer reinen Schulbuslinie geführt habe.

Uwe Lindner sprach für die CDU von steigenden Kosten im ÖPNV, gleichzeitig sei „die Zufriedenheit der Nutzer nicht gegeben“. Trotzdem sei es richtig gewesen, die Linie nach Nußloch zu schaffen und 2022 nach Leimen auszuweiten. Man erhoffe sich viel vom mit der nächsten Ausschreibung kommenden Fahrgastzählsystem. „Dann wird sich herausstellen, wie die Linie 749 von den Walldorfer Bürgern angenommen wird.“ Das Schulzentrum ist aus Lindners Sicht räumlich „schon heute an seinen Grenzen“, eine weitere Öffnung für die Umlandgemeinden könne seine Fraktion „nicht mittragen“.

„Wer bestellt, bezahlt“, konnte Wilfried Weisbrod für die Grünen den Empfehlungen von Technik-Ausschuss und Verwaltung zustimmen. Aus dem Schreiben des Nußlocher Bürgermeisters gehe zudem nicht hervor, ob es nur seinen eigenen Standpunkt darstelle oder „ob der Nußlocher Gemeinderat das genauso sieht“. Er sei zudem „ein entschiedener Gegner einer Erhöhung der Schülerzahlen“, so Weisbrod. Die Gemeinde Nußloch beteilige sich „mit keinem Pfennig an den Kosten, die wir haben“.

„Wir sehen die Linie 749 als Gewinn für Walldorf an“, sagte Dagmar Criegee für die FDP im Rückblick auf Zeiten, in denen man mit dem Bus und dem Umweg über Wiesloch eine Stunde nach Nußloch unterwegs gewesen sei. In einer Ausweitung aufs Wochenende sehe ihre Fraktion aber „keinen Mehrwert“, ebenso wenig in einer reinen Schulbuslinie.

 

Der Gemeinderat sieht keinen Mehrwert für die Walldorfer Bürger, die Buslinie 749 auch aufs Wochenende auszudehnen.

 

Text und Foto: Stadt Walldorf

 

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