A6/Bad Rappenau. (jubu) Kurioser hätte die Mission kaum sein können, zu der ein Bergedienst aus Öhringen am Mittwochnachmittag über den Truck-Service informiert wurde: Ein Ukrainer hatte gegen 06.30 Uhr Pakete beim Hermes Logistikzentrum in Fürfeld geladen und wollte auf die Autobahn Richtung Mannheim fahren.
Anstatt den Buchäckerring Richtung Zubringer zu verlassen, fuhr er mit seinem 40-Tonner in die entgegengesetzte Richtung, folgte einem Wirtschaftsweg über mehrere hunderte Meter ehe er mitten im Steinbachwald auf Treschklinger Gemarkung im aufgeweichten Boden stecken blieb. Angeblich fehlgeleitet vom Navi stellten die Beamten bei dem 45-jährigen Fernfahrer außerdem einen Atemalkoholwert von zirka drei Promille fest. Im Laufe des Tages wurde über die österreichische Halterfirma ein Bergungsunternehmen mit der kniffligen Befreiungsmission betraut. Da der Lastwagen nur wenige Meter parallel zur Autobahn steckte, wurden zwei große Bergekräne auf der A6 positioniert.
Dafür mussten die rechte und mittlere Fahrspur der Bundesautobahn gesperrt werden. Durch die Einspurigkeit bildete sich ein über acht Kilometer langer Stau, der schnell bis Heilbronn/Untereisesheim reichte. Nach einer Stunde behändem rangieren schwebte der Sattelzug an den Seilen des Abschleppunternehmens und konnte kurze Zeit später auf seinem eigentlichen Ziel – der Autobahn – ausgesetzt werden. Gegen den Lastwagenfahrer werden nun führerscheinrechtliche Maßnahmen eingeleitet, erklärte ein Sprecher der Polizei Heilbronn auf telefonische Nachfrage.