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„Ave Vinum“ mit Carsten Sebastian Henn in der Stadtbücherei

22. November 2014 | # Literatur, > Walldorf, Allgemeines, Carsten Sebastian Henn, Gesellschaft, Leitartikel, Stadtbücherei Walldorf, Stadtbücherei Walldorf

P1070278Zu einer ganz besonderen Lesung am 20. November 2014 konnte Renate Büchner, die Leiterin der Stadtbücherei Walldorf, den Kölner Autor, Gastro- und Weinjournalisten Carsten Sebastian Henn begrüßen.
(bb) Vielen Besuchern war er noch von seiner Lesung im Dezember 2011 in guter Erinnerung, gab es damals doch kulinarische Begleitungen in Form von Wein und Käse.
Auf den kulinarischen Genuss in Form von Käse mussten die Besucherinnen und Besucher diesmal verzichten, wie Renate Büchner in ihrer Begrüßung lächelnd bedauerte, aber natürlich gab es Wein (vom Weingut Becker) oder Sekt zum Genießen.
Mit musikalischem Genuss begann die Veranstaltung: Anette Olsson am Piano und Ute Albrecht mit ihrer Flöte stimmten mit Titelmelodien bekannter Krimiserien, beginnend mit der „Tatort“-Musik, auf den Abend ein. Sie spielten auch während der Lesung zwischendurch gekonnt bekannte (und auch unbekannte) spannende Melodien.
Carsten Sebastian Henn, vom WDR zu „Deutschlands König des kulinarischen Krimis“ erklärt, gab zur Begrüßung einen kleinen Einblick in das Werden seiner Krimis. Augenzwinkernd erklärte er, „ein Freund von frühen Leichen“ zu sein, das heißt, der Leser darf nicht zu lange auf den Mord warten. Er denkt sich zuerst eine Szene aus und schreibt dann dazu die Kriminalgeschichte. Bei seinem 7. Krimi rund um den Sternekoch und Hobbydetektiv Julius Eichendorff aus dem Ahrtal „Ave Vinum“, aus dem er an diesem Abend las, stellte er sich ein Hochwasser im Ahrtal vor, in dem eine Leiche schwimmt. Und so begann die Lesung mit der Leiche, die dem Hobbydetektiv Julius Eichendorff buchstäblich ins Haus geschwemmt wird. Carsten Sebastian Henn spricht die verschiedenen Charaktere seines Buches in deren Dialekt, überwiegend also in „Kölsch“, denn der Ort des Geschehens liegt im Ahrtal westlich von Bonn, nicht weit von Köln entfernt. Auch schauspielerisch erweckt er seine Protagonisten des Buches zum Leben. So sieht sie der Zuhörer vor sich – die Cousine Annemarie in ihrer „fleischfarbenen Unterwäsche, … Stoff gewordene Verhütung …“ oder Schäng in der Warnweste am Schüttungsbereich des Erdrutsches, der mal einen Kochkurs bei Julius Eichendorff belegt hat „Mit Selberwursten. Sie haben damals eine Schokoladen-Mettwurst gemacht“.

Immer wieder lässt Henn auch Erfahrungen und Erlebnisse aus seinem Leben in seine Bücher einfließen (von Großtante Ännschen oder seinen Haustieren). Kurzweilig erklärt er zwischendurch die „Gesetze, an die sich Krimischreiber halten sollen“, beispielsweise sollte der Täter in die Handlung des Buches eingebunden sein und nicht erst auf den letzten Seiten als vorher unbekannter Täter präsentiert werden.
Die spannende, humorvolle Lesung, die auch durch das schauspielerische Talent des Autors sehr unterhaltsam war, endete – wie konnte es anders sein – mit dem Fund einer weiteren Leiche und dem Satz „Sein Tod würde das Ahrtal erschüttern“.
Ute Jakob von „Bücher Dörner“ hatte einen Büchertisch mit einer Auswahl der Bücher von Carsten Sebastian Henn bereitgestellt, die er für die Gäste gerne signierte und mit einer Widmung versah.
Für die erfrischende Bewirtung dieser Veranstaltung sorgte in bewährter Weise das Team der Stadtbücherei.

 

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