Stadtwerke Walldorf installieren Zugang an ausgewählten Standorten
Er könne sich nicht daran erinnern, dass ein Antrag seiner Fraktion schon einmal einstimmig beschlossen worden sei, meinte Stadtrat Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) schmunzelnd in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am 14. Oktober.
Einhellig hatten alle Mitglieder des Gremiums dafür votiert, ein freies WLAN (Wireless Local Area Network – drahtloses lokales Netzwerk) in Walldorf einzurichten. Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) erläuterte den im Oktober 2013 gestellten Antrag und erklärte, dass immer mehr Dienstleistungen und Informationen internetbasiert seien. Auch Besucher der Stadt sollten diese nutzen können. Wichtig war seiner Fraktion, dass sozial Benachteiligte auf diese Weise ebenfalls Zugang bekämen. Von dem freien WLAN könnten auch Cafés, Praxen und Gewerbe profitieren. Walldorf werde dadurch noch stärker zu einem Ort der Kommunikation mit Aufenthaltsqualität. Wilfried Weisbrod erklärte noch, dass er dem Antrag nur zugestimmt habe, da die Strahlenbelastung des WLAN nur ein Minimum derjenigen des Mobilfunks ausmache. Schließlich habe man habe ja immer dafür gekämpft, dass die Strahlenbelastung gesenkt werde.
Erster Beigeordneter Otto Steinmann ergänzte, dass die Stadtwerke Walldorf GmbH & Co. KG mit der Einrichtung des kostenlosen High-Speed-Internetanschlusses beauftragt werde. Der freie WLAN-Zugang sei zunächst für die Hauptstraße, Drehscheibe und Lindenplatz, das Rathaus, den Astorpark, die Neue Soziale Mitte, die Astoria-Halle, den AQWA Bäder- und Saunapark sowie die Sportplätze vorgesehen. Die jährlichen Kosten für die Stadtwerke bezifferte er auf 4.000 Euro, das Investitionsvolumen auf 40.000 Euro. Die Stadtwerke gehen von einer Installationszeit von drei bis sechs Monaten aus und sehen im WLAN eine ideale Ergänzung ihrer Netzausbaupläne. Wie Erster Beigeordneter Otto Steinmann noch erläuterte, habe man das Thema WLAN bewusst vom Mobilfunk entkoppelt. Die Verwaltung arbeite aber an einer Verbesserung der „lückenhaften Mobilfunkversorgung“.
Walldorf noch attraktiver
Stadtrat Christian Winnes (CDU) sah im freien WLAN-Zugang eine Erleichterung der Kommunikation im digitalen Netz und eine verbesserte Lebensqualität. Seine Fraktion wünschte sich aber eine Nachtabschaltung. Elisabeth Krämer (SPD) lobte die kostenlosen Hotspots, die die Innenstadt, aber auch den Wirtschaftsstandort attraktiver machten. Eine strafbare Nutzung müsse man aber unterbinden. Günter Lukey (FDP) zeigte sich ebenfalls erfreut und sah die Stadtwerke Walldorf als ideale Partnerin. Die Strahlung durch das WLAN könne aber das Stressniveau bei sensiblen Menschen erhöhen, meinte Lukey, und plädierte daher auch für die Nachtabschaltung, die für die Zeit von 0 bis 6 Uhr beschlossen wurde. Lorenz Kachler (SPD) regte noch an, den Bereich am SBK-Supermarkt ebenfalls einzubeziehen.
Text: Stadt Walldorf