Die junge Philomena (Judi Dench) wuchs in den 50er-Jahren in einem irischen Kloster auf. Nach einer kurzen Liebelei wurde sie schwanger. Die Nonnen nahmen ihr das Neugeborene weg und hielten Philomena als billige Arbeitskraft gefangen. Erst 50 Jahre später vertraut sie diese Geschichte ihrer Tochter an. Die Tochter wiederum lernt auf einer Party den arbeitslosen Journalisten Martin Sixsmith (Steve Cooper) kennen. Dieser will aus diesen Ereignissen ein Buch machen und begibt sich mit Philomena auf die Suche nach dem verlorenen Sohn.
Erst im Februar 2014 erschien Martin Sixsmiths Roman „Philomena: Eine Mutter sucht ihren Sohn“ in Deutschland. Darin geht es größtenteils um Philomenas Jugend und die Lebensgeschichte ihres Sohnes. Steve Coogan, Darsteller des Sixsmith und Produzent des Films, schrieb die Vorlage allerdings gekonnt um. Ihm gelang das Kunststück, die tragische Reichweite der Geschichte nicht abzuschwächen, aber sie trotzdem in einem überraschend humorvollen Tonfall zu erzählen. Und so stehen in der Adaption eindeutig die beiden Protagonisten im Mittelpunkt.
Judi Dench – zuletzt im Filmclub in “Best Exotic Marigold Hotel“ zu sehen – wurde für ihre Darstellung der naiven und zutiefst religiösen Philomena für den Oscar nominiert. Die Chemie zwischen ihr und dem eher aus seichten Komödien bekannten Coogan stimmt. Unter der Leitung von Regie-Altmeister Stephen Frears (“Mein wunderbarer Waschsalon“, “Gefährliche Liebschaften“) kann dann nichts mehr schiefgehen. Er hat es geschafft, aus einer Geschichte, die eigentlich unerträglich sentimental hätte werden müssen, einen Film zu machen, der geschickt die Balance zwischen Tragik und Witz hält.
Karten zum Preis von 4,50 Euro können unter der Rufnummer 5449544 reserviert und müssen bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn abgeholt werden.