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Simone Deichmann aus Wiesloch stellt im Schwetzinger Schloss aus

12. September 2014 | > Wiesloch, Leitartikel

Simone Deichmanns Ausstellung und Lesung rund um die Mythen der Statuen des Parks war ein voller Erfolg

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Saal der Orangerie war mit zahlreichen Bildern bestückt

(sd – 11.09.2014) Bis zum Sonntag ist noch Zeit die Ausstellung der Wieslocher Künstlerin Simone Deichmann im Schwetzinger Schlossgarten zu Besuchen.  Zahlreiche Besucher kamen bisher zu  der Ausstellung „Steinweisen – Skulpturen im Schwetzinger Schlossgarten erzählen ihr Geheimnis“, die vom 4.-14.September in der Orangerie zu sehen ist.

 

Zur Eröffnung fand am 5. September am gleichen Ort eine sehr gut besuchte, multimedial inszenierte Lesung statt. Das begeisterte Publikumwurde an diesem Abend mit Licht, Ton – und Nebeleffekten in die geheimnisvolle Welt der Statuen entführt. Zu Beginn sowie auch während der Lesung trat die Sängerin „Lamirah“ aus Hamburg auf, die mit ihrer betörenden Stimme und Ausstrahlung wunderbar symbolisch gesehen die griechischen und römischen Göttinen im Park verkörpern konnte.

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(Foto A. Jung): die Lesung zur Vernissage wird geheimnisvoll inszeniert

Das fünfköpfige Team las die Texte im spannenden Dialog. Teilweise wurden diese auch inszeniert dargestellt, beispielsweise von einem „Wanderer“, der als dunkler Schatten am Publikum vorbeizog. Großformatig an die Wand projizierte Musikvideos und bewegte Bildershows, die musikalisch mit zu den Geschichten passenden Songs untermalt waren, sorgten für Spannung im Publikum:

Die Begrüßungsrede hielt Tina Göpferich. Sie erzählte dabei von den Statuen, also von „zu Stein erstarrten Figuren,  – oftmals stehen sie auf öffentlichen Plätzen, umringt vom Leben, Trubel, Treiben, von der Schnelligkeit der Zeit und der Hektik des Alltags getrieben, gehen wir vorbei an ihnen, ohne sie wirklich wahrzunehmen“.

 

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Die Künstlerin Simone Deichmann mit einem ihrer Werke

Die Künstlerin aus Wiesloch  beschäftige sich schon seit vielen Jahren mit der Thematik, interessiere sich erst mal fotografisch für diese Figuren mit der Fragestellung, wie man sie fotografieren könnte, um sie möglichst lebendig darzustellen. „Wie lockt man aus ihnen ihre Ausstrahlung, die viele Figuren haben? Wie erweckt man die Steine zum Leben?“ fragte Göpferich.

Von dieser Thematik angesprochen, reizte es Frau Deichmann bald, mehr von diesen steinernen Zeugen der Zeit zu erfahren und hinter ihre Fassaden zu blicken. Sich zu fragen, wer das denn eigentlich ist, der da so erhaben, oder auch traurig, oder verschmitzt in Pose steht.

Im Schlossgarten Schwetzingens stehen sehr viele von diesen steinernen Zeitzeugen. Vor allem darum zieht Frau Deichmann der Park auch schon seit Jahren an. Früher war es so, dass – zumindest die gebildeteren Schlossparkbesucher – die Geschichten der Figuren kannten. Sie erkannten ihre Namen – z.B. anhand von Gegenständen, die sie in der Hand halten oder auch an ihrer Kleidung, oder an irgendeiner Besonderheit.

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schon von weitem lockt das Ausstellungsplakat neugierige Besucher an

Heute ist dieses Wissen weitgehendst verloren gegangen. So wissen wohl die meisten Parkbesucher nicht, um welche Figuren und Geschichten es sich handelt. So hat sich Frau Deichmann auf eine lange Recherche gemacht nach den Geschichten der Figuren. Entstanden ist dabei das Buch „Steinweisen – Skulpturen im Schwetzinger Schlossgarten. Wenn Statuen Geschichten erzählen… .“, welches im August 2013 herauskam und bereits auf den Literaturtagen in Wiesloch im Herbst des selben Jahres großen Anklang fand.

Eine wichtige Person ist in diesem Buch der geheimnisumwobene Wanderer. Er streift in der Dämmerung durch den Park, innerlich getrieben, schattenhaft, Jahrhunderte alt und nicht wissend, warum er da ist und wohin er ziehen soll. Im Park trifft er dann auf die einzelnen Figuren, die alleine durch seine Anwesenheit die Gabe haben, zu sprechen. Diese warten geradezu darauf, jemanden endlich ihre Geschichte mitteilen zu können! Und so muss sich der Wanderer  – meist sehr spektakuläre – Schicksale anhören, was ihm wiederum anstrengt und verunsichert, geradezu schwächt. Aber am Ende des Buches findet auch der Wanderer seinen Weg.Erzählt wird das alles von keinem Geringeren als Chronos, dem griechischen Gott der Zeit. Der als Zeitgott die verschiedenen Zeiten kennt und daher auch im Einzelfall aufeinander beziehen kann.

Das besondere an den künstlerischen Arbeiten ist der einzigartige Fotografierstil Deichmanns, durch den die Figuren ihren ganz eigenen Charme bekommen. Alle Fotografien wie auch die Gemälde sind in schwarz-weiß gehalten.  „Die Figuren wirken auf der Ausstellung ganz anders wie im Park“ so ein Besucher „… fast, als würden sie leben.“

Ein besonderer Reiz hatte auch der Ort der Ausstellung: So befindet sich doch direkt neben den ausgestellten Fotografien und Gemälden das Lapidarium, in denen alle Statuen des Parks als Originale versammelt sind. „… als möchten sie selbst ihren Geschichten lauschen … .“

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Das komplette Steinweisen-Team: von links: Pit Elsasser (Vorleser), Lamirah (Sängerin), Dirk Deichmann (Techniker), Simone Deichmann (die Künstlerin), Gerhard Holzer (Wanderer), Tina Göpferich (Vorleserin), Felix Göpferich (Nebel und Licht), Oliver Mannherz (Vorleser)

Mit der Ausstellung, der Lesung wie auch mit dem multimedial aufbereiteten Fotobuch, welches die Geschichten der Figuren beinhaltet, erfüllte sich die Künstlerin Simone Deichmann nicht nur einen lang gehegten Traum, sie hat damit vielmehr eine Bereicherung für alle geschaffen, die sich für den Schlossgarten und den „Blick hinter die Kulissen der Statuen“ interessieren, und zwar auf eine ganz eigene, geheimnisvolle Art und Weise.

Mehr Informationen über die Künstlerin auf: www.phantasiegalerie.de

 

 

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