Kinderspielstadt im Ferienspaßprogramm
Aus „Trostlos“ wird „Freidorf“
Eine ganz besondere Spielstadt fand dieses Jahr im Rahmen des Ferienspaßes der Stadt Wiesloch statt. Neben Kinderbaustelle und dem großen Zirkusprojekt, die dritte der „Wochenaktionen“, die federführend vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Wiesloch betreut werden. Dort stand die Woche in diesem Jahr ganz unter dem Motto „Revolution“. Die Grundlage hierfür bildete das Leben im Dorf „Trostlos“ unter Alleinherrscher „Ratzfatz“, verkörpert vom Leiter des Kinder und Jugendbüros Uwe Maschke. Vorbereitet mit einem Elternbrief, damit die Erziehungsberechtigten nicht am Sinn und Zweck der Ferienaktion zweifelten, musste die Kinder am ersten Tag ausschließlich Steine aus Papier für eine Mauer bauen und standen unter ständiger Kontrolle und Einschränkung: Kein Lohn für die geleistete Arbeit, eingeschränktes Essensangebot und strenge Vorgaben waren Teile des Plans. Doch schon am Ende des ersten Tages spürte man den Unmut der Kinder, der natürlich von den pädagogischen Betreuerinnen und Betreuern entsprechend geschürt wurde. Im Laufe der Woche setzen sich die Kinder so spielerisch mit einer „Revolution“ gegen ein vermeidliches Regime und damit weitergehend mit den UN Kinderrechten auseinander. Eigene Rechte wurden aufgestellt, der Fiesling Ratzfatz „fast“ abgesetzt, ein Parlament gewählt, kurzerhand die Stadt in „Freidorf“ umbenannt und so unterschwellig für nichts anderes als für die eigene Grundrechte gekämpft. Natürlich blieb dabei auch Zeit für Spaß, Spiel und diverse Basteleien, die die Kinder nach dem Fest mit den Eltern und den Familien am Freitag mit nach Hause nehmen konnten. Am Ende der Kinderspielstadt rissen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nochmals symbolisch die Mauer aus den gebastelten Steinen ein, „Wir brauchen keinen, der für uns denkt“, „Wir sind freie Menschen“, skandierten sie dann bei den Klängen Pink Floyds „Another brick an the wall“
Auch Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer zeigte sich begeistert von der Kinderspielstadt und lobte insgesamt das hohe Engagement aller beteiligter Vereine, Organisationen und Institutionen beim gesamten vielfältigen Angebot des Ferienspaßes in der Weinstadt, „Danke, dass sich alle zum Wohle der Kinder in dieser Weise einbringen. “
Bei der Kinderspielstadt ging sein Dank speziell an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Organisationen, wie dem Kinder- und Jugendbüro, den JUZen des Internationalen Bundes, dem DRK Wiesloch, der Sparkasse Heidelberg, dem Bauhof und den Verantwortlichen der Merianschule, in deren Gebäuden und Schulhof alle Angebote stattfanden. Viele der Helferinnen und Helfer seien von Anfang an dabei und brächten sich seit 14 Jahren stets mit Elan, Einfallsreichtum und Schaffenskraft in die Kinderspielstadt ein. Sein besonderer Dank ging an Uwe Maschke, der dieses Projekt von Anfang an leitete, sich aber nun bei der Stadt anderen Aufgaben widmet und so 2014 die letzte Kinderspielstadt durchgeführt hatte. Vom gesamten Team wurde Maschke gebührend verabschiedet, sogar eine Torte mit dem Fotos seines alten Egos Ratzfatz konnte Maschke sichtlich gerührt annehmen.
Stadt Wiesloch