Füchse weder füttern noch berühren – Infektion mit Fuchsbandwurm droht
Füchse zieht es zunehmend in die Städte. Dies gilt auch für Walldorf, wo in den vergangenen Wochen immer wieder Füchse, vor allem am Astorhaus und im Bereich des Schulzentrums und der Dannhecker Straße gesichtet wurden.
Leider verführt der Anblick der schönen Wildtiere manche Zeitgenossen dazu, die Füchse mit schmackhaften Häppchen anzulocken, um sie zu fotografieren und sogar zu streicheln. Das Forstrevier Walldorf und der städtische Fachbereich Ordnung und Umwelt sehen diese Entwicklung mit großer Sorge, denn Füchse haben in der Stadt und in der Gesellschaft von Menschen nichts zu suchen. Revierförster Gunter Glasbrenner und Fachbereichsleiter Klaus Brecht appellieren eindringlich an die Fuchs- und Tierfreunde, die Füchse nicht (mehr) anzulocken, sondern zu vertreiben. Auch Fähen, wie die weiblichen Füchse genannt werden, die, nachdem sie Junge geworfen haben, eher mitgenommen und mager aussehen, dürfen in der Nahrungssuche keineswegs vom Menschen unterstützt werden. Hunde- und Katzenhalterinnen und –halter, die ihre Tiere auf der Terrasse füttern, werden dringend gebeten, den gefüllten Futternapf nicht draußen stehen zu lassen, da Füchse durchaus auch dieses Futter mögen.
Tollwut übertragen die hiesigen Füchse zwar nicht, aber in ihrem Fell sitzen unzählige Eier des Fuchsbandwurms. Wer mit dem Fuchs in Kontakt kommt, und sei es nur durch das Einatmen des Staubs von eingetrocknetem Kot, kann sich anstecken und sich schwere gesundheitliche Schäden zuziehen. Die Larven des Fuchsbandwurms setzen sich meist zuerst in der Leber des Menschen fest, doch können sie auch auf Lunge, Herz oder Zwerchfell übergreifen oder streuen in die Milz und sogar das Gehirn. Zwischen Infektion und Diagnose können über zehn Jahre liegen. Den Parasiten wieder loszuwerden ist langwierig, schwierig und nicht immer von Erfolg gekrönt. Auch andere Krankheitserreger kann der Fuchs auf den Menschen übertragen.
Hände weg!
Mitleid mit nahrungssuchenden Füchsen, so fotogen und zutraulich sie auch sein mögen, ist daher in keinem Fall angebracht, denn Mensch und Fuchs müssen getrennte Wege gehen, zum Wohle beider. Dies gilt auch für die niedlich wirkenden Waschbären, die gerne den Bereich am Fischgrund aufsuchen und gefüttert werden. Waschbären sind Allesfresser, die Kleintieren gefährlich werden und das natürliche Gleichgewicht stören. Auch sie sind Überträger von Parasiten und dürfen weder in bewohnte Gebiete gelockt noch gestreichelt werden.
Text: Stadt Walldorf