Am 28.12.2013 war Christian Chako Habekost mit seinem neuen Programm „Der Palatinator“ vor ausverkauftem Haus zu Gast im Harres in St. Leon-Rot.
(bb) Da war die Ode an sein Dubbeschoppeglas und die Erklärung, warum das Dubbeschobbeglas wohl Dubbe hat – damit die Hand nicht vom Glas abrutscht, wenn der Gast zuviel Dubbeschobbe getrunken hat – und die Erzählung über die Stammkneipe, die eine Design-Hölle in deutscher Eiche ist, hausgeräuchert durch jahrzehntelanges Stammtisch-Reval-Rauchen.
Und warum wird so ein Hype um die Wirtschaften im Pfälzer Wald gemacht? Auf dem Parkplatz tummeln sich die Porsches, Audis und SKLs und es gibt Tapas für einen Haufen Geld, die in ihrem Heimatland Spanien kostenlos als „Versucherle“ angeboten werden. Das Probiergläschen Wein 0,1 l wird im Pfälzer Wald für 6,50 € als „Blanc de Blanc“ verkauft.
Auch über die Fußballer mit ihren außergewöhnlichen Namen („Früher hießen die noch Gerd Müller“) und ihren gel-gestärkten Haaren (die Frisur sitzt auch noch perfekt zum Interview nach 90 Minuten Fußballspielen) oder die Ex-Fußballer als k.o./Co-Moderatoren wie Olli Kahn („der Erfinder des Menschenaffen“) hatte Chako einiges zu verzählen.
Die Deutsche Bahn und Kabel Deutschland mit ihrem Gebabbel am Telefon bezeichnete Chako als „babbisches Servicegutsel“. Wie direkt und gerade heraus ist doch dagegen der Pfälzer, der sich am Telefon meldet mit „Unne, wie?“. Überhaupt babbeln sich alle gegenseitig voll, ohne dem anderen richtig zuzuhören. Wer erwartet auf die Frage „Wie geht es Dir?“ eine ausführliche Antwort; einfach „gut“ reicht doch auch, ohne dass man gleich einen ausführlichen Bericht über Gesundheit, Autos und Frau hören will.
Und überhaupt: „Früher hots des ned gebbe“, zum Beispiel das Senioren-Yoga barfuss. So bekommt der „Schnupperkurs“ doch eine ganz andere Bedeutung. Da wird Fritzness gemacht und ein Ramba-Zamba-Kurs besucht und mit dem „Epilepsierer“ wird sich von Kopf bis Fuß rasiert, Männlein wie Weiblein.
Früher haben die Jugendlichen ihre ersten Drogenerfahrungen mit Tantes Duftwolke von „4711“ oder Opas „Tabac-Rasierwasser“ gemacht.
Da wäre noch so viel zu berichten vom Palatinator, aber alles soll hier ja nicht verraten werden, denn Chako Habekost gastiert noch im Palatin in Wiesloch am 04. Januar, am 16. Januar in Sinsheim und am 25. Januar in Sandhausen.
Natürlich gab es in St. Leon-Rot noch eine Zugabe. Nach der augenzwinkernden Weisung von Chako an „die Presse“ schreibe ich jetzt: „Nach 10 Minuten begeistertem Applaus kam Chako zurück auf die Bühne zur Zugabe“.
In diesem „Owwedruff“ setzte sich Chako mit der Sprache und der „Mentolität“ und den sich daraus ergebenden paradoxen Ausdrücken auseinander, zum Beispiel: „Je voller ma is, desto wennischer wird ma für voll gnomme“ oder „Isch kann ned mehr, hör uff“.
Mit einem „Kumm, geh fott“ und „Alla“ entließ Chako Habekost ein begeistertes Publikum, das ihm mit tosendem Applaus für diesen gelungenen Pfälzer Abend dankte.
Titelfoto: Thommy Mardo