Die Eintracht wankte – fiel aber nicht / Packendes DFB-Pokalspiel
Frankfurt (sim). Es sollte nicht sein. Nach einem packenden Pokalmatch im Achtelfinale des DFB-Wettbewerbes konnte Bundesligist Eintracht Frankfurt den SV Sandhausen aus der zweiten Ligen in der Endphase mit 4:2 (1:0) regelrecht niederkämpfen. Die rund 1.300 Besucher aus der Kurpfalz unter den 18.200 Zuschauern waren mit ihrer Mannschaft in der Commerzbank-Arena trotzdem zufrieden. „Wenn man zehn Mal gegen die Eintracht spielt, hat man als Zweitligist vielleicht einmal die Möglichkeit, zu gewinnen. Heute Abend hatten wir eine solche Chance, doch Kleinigkeiten fehlten für die Sensation“. Gästetrainer Alois Schwartz sprach deshalb auch von einer guten Vorstellung seiner Mannschaft, die normalerweise hätte in Führung gehen müssen. Nach einer Viertelstunde liefen Marco Thiede und Manuel Stiefler alleine auf Torhüter Kevin Trapp zu. Thiede legte quer, doch Stiefler verstolperte vor dem leeren Kasten. „Wären wir da in Führung gegangen“? Alois Schwartz wollte nicht weiterdenken, den-n bei den bisherigen beiden Auswärtserfolgen um Punkte waren es jeweils frühe Treffer, die dem SV Sandhausen weiterhalfen.
So aber nutzten die Gastgeber die erste Möglichkeit zum 1:0. Barnetta schickte Kadlec auf der rechten Seite auf die Reise, der bediente Joselu in der Mitte und der hatte mit seinem ersten Streich nicht viel Mühe. Zwar blieb die Eintracht bis zum Pausenpfiff leicht tonangebend, doch die Entlastungsangriffe der Gäste waren keineswegs nur Strohfeuer.
„In der Pause hatten wir uns für den zweiten Durchgang noch mehr Aggressivität vorgenommen“, wie der Trainer berichtete, „doch nach vier Minuten schien alles vorbei zu sein, machte uns der Referee einen Strich durch die Rechnung“. Seyi Ojalengbesi berührte, wenn überhaupt, wenige Zentimeter vor der Strafraumgrenze Takashi Inui und Joselu ließ sich die Elfmeterchance zum 2:0 nicht entgehen. „Ab diesem Zeitpunkt war ich der Meinung, dass das Spiel gelaufen wäre“, gab Eintracht-Trainer Armin Veh zum Besten. Es blieb aber eng bis zur turbulenten Nachspielzeit. Ausgangspunkt war ein Eigentor der Einheimischen durch Sebastian Rode, der, von Björn Kluft angegriffen, den Ball ins eigene Gehäuse beförderte. Dort fehlte in diesem Moment noch Kevin Trapp. 120 Sekunden später ging es für beide Teams wieder von Null an, denn Simon Tüting nutzte ein schwach abgewehrter Eckball, um zum 2:2 Gleichstand (66.) zu treffen. Die Karten wurden neu gemischt und da wollten die Gäste vielleicht einige Minuten zu viel. Zu sorglos wurde weiter nach vorne gespielt, ehe die Strafe auf den Fuß folgte. Ein 20-Meter-Aufsetzer von Vaclav Kadlec glitt über die Arme von Manuel Riemann über die Torlinie. Der zuverlässige Torhüter hat allerdings schon andere „Kaliber“ gehalten. Geschlagen gaben sich die Sandhäuser noch nicht, doch etwas Zählbares sprang auch nicht mehr heraus. In der letzten Minute der Nachspielzeit dann das vierte Tor der Gastgeber, abermals durch Joselu, der in den total verwaisten SV-Kasten traf.
Eintracht Frankfurt: Trapp; Jung, Zambrano, Flum, Oczipka; Schwegler, Rode; Kadlec, Barnetta (67. Rosenthal), Inui (90. Schöck); Joselu (93. Lakic).
SV Sandhausen: Riemann; Schauerte, Ojalengbesi, Schulz,. Achenbach; Linsmayer, Zimmermann (84. Kister), Tüting; Stiefler (65. Löning), Thiede (56. Kluft); Blum.
Tore: 1:0 (19.) Joselu, 2:0 (49.) Joselu, Foulelfmeter, 2:1 (64.) Rode, Eigenor, 2:2 (66.) Tüting, 3:2 (72.) Kadlec, 4:2 (92.) Joselu. Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock). Zuschauer: 18.200. Gelbe Karten: Olajengbesi und Schulz (beide SVS).
Statistische Werte vom Pokalspiel Eintracht – SVS
Torschüsse insgesamt 16 Eintracht und 12 SVS
Eckbälle 3 Eintracht und 5 SVS
Flanken 13 Eintracht und 13 SVS
Gewonnene Zweikämpfe 61 % Eintracht und 39 % SVS
Abseitsstellungen 6 Eintracht und 6 SVS
Fouls inkl. Handspiel 16 Eintracht und 16 SVS
Weitere Ereignisse und Spielberichte des
SV Sandhausen in unserer Rubrik: Sport/SVS