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Die Rettung der Sandmänner…

23. September 2013 | Allgemeines, DRK Wiesloch, Feuerwehr Wiesloch, Leitartikel, Malteser Wiesloch, THW Wiesloch-Walldorf

Wieslocher Rettungstag
21.September 2013

(al) Wer an Feuerwehr denkt, der denkt meist an Feuer, Brände oder an die Katze die vom Baum gerettet wird. Doch weit gefehlt, schon über ein Drittel aller Einsätze sind technische Hilfeleistungen, z.B. bei Unfällen. Die Feuerwehr Wiesloch betrifft dies besonders. Die Wehr ist für die A 6 (Kreuz Wiesloch Walldorf und Richtung Sinsheim) und auch die stark frequentierten Bundesstraßen B3 und B39 zuständig.

Um diese technischen Hilfeleistungen drehte sich der erste Wieslocher Rettungstag der im Rahmen der 150- Jahr-Feier der Feuerwehr Wiesloch stattfand. Das mit hohem logistischem Aufwand organisierte Grossereignis bot mit hohem Informationsgehalt auf  vielen interessanten Stationen auf.

 

Die Stationen im Einzelnen:


Unterfahrunfall PKW unter LKW
Damit der Rettungsdienst am Patienten arbeiten kann muss der LKW zunächst gesichert und dann angehoben werden. Bei Gewichten von über 10 Tonnen ist dies keine leichte Aufgabe.

 

 

Crossramming
Eingeklemmte Personen in massiv deformierten Fahrzeugen. Fahrzeugteile werden durch Hydraulische Zylinder in Ihre Ausgangsformen zurückgedrückt. Danach erfolgt eventuell der Einsatz einer Hydraulischen Schere.

 

Frontal Offset
Massiver Frontal Offset Unfall = Versetzter Aufprall von zwei Fahrzeugen. Rettung von eingeklemmten Personen auf dem Fahrersitz.

 

 

Einseitig kollabierte Dachlage nach seitlichem Überschlag
Auch hier wird das Auto wieder „auseinander“ gezogen und dann geschnitten um verletzte und eingeklemmte Personen zu befreien.

 

Moderne Fahrzeuge
Hier wurde gezeigt wie das Arbeiten an modernsten Autos funktioniert. Da heute teilweise Gehärtete Stahllegierungen und verstärkte Säulen verbaut werden, müssen die Feuerwehrleute mit stärkeren Hydraulischen Rettungsgeräten Arbeiten. Dazu kommen neue Arbeitstechniken wie z.b. Reißtechnik zum Einsatz.

Dachlage
Die Schwierigkeit bei der Rettung von Personen ist, das das Gewicht des Fahrzeuges oben liegt und gesichert werden muss.

 

 

 

 

Die Problemlösungen wurden bei den jeweiligen Stationen von Kommentatoren ausführlich und gut erklärt. So konnte das Publikum zusehen wie die Autos „zerschnitten“ wurden und über die laufende Rettungsmaßnahmen jederzeit gut unterrichtet. Allein an diesem Tag wurden über 40 Fahrzeuge in die Ausbildung mit einbezogen.

Die Organisation und Logistik dieser neuen Veranstaltung beschäftigte die Wehr schon seit längerem. Allein der Aufbau dauerte seit Mittwoch an. Dafür musste eine eigene Infrastruktur mit Strom und Wasserversorgung, Küche, WC´s, Lautsprecherinstallationen montiert werden. Für die Rettungsscheren und -spreizer wurden sieben Hydrauligagregate Benötigt. Man baute eigens eine Einsatzleitung für die Veranstaltung auf. Der Rettungstag war die Größte Ausbildungs- und Informationsveranstaltung mit Ausnahme des Tag der Helfer. Der Aufwand für diesen Event war jedoch wesentlich höher.

Nicht nur die Feuerwehr hatte an diesem Tag viel zu tun – auch die Besucher konnten sich selbst einmal an der Rettungsschere beweissen.

 

 

 

 

Weitere Aussteller waren der ADAC (Vertreten dur dich Freunde historischer Fahrzeuge Wiesloch) Consultive, Biotec GmbH, Lukas Hydraulik GmbH, EnBW AG. Dazu kamen Informationsstände der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch, Jungendfeuerwehr Wiesloch, Feuerwehrseelsorge des Kreisfeuerwehrverbands Rhein Neckar e.V., DRK Ortsverband Wiesloch, Jugendrotkreuz Wiesloch, Malter Wiesloch, Malteserjugend Wiesloch sowie:

 100 pro Reanimation
Der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. wollten damit die Angst vor der Wiederbelebung nehmen und die Handlungskompetenz der Bürgerinnen und Bürger steigern.

Über 35.000 Mal bedürfen Menschen in Deutschland bei einem Notfall der Hilfe des Rettungsdienstes. Oftmals entscheiden nur wenige Minuten über Leben und Tod des Betroffenen. Der unmittelbare Beginn der Herz-Lungen-Widerbelebung ist daher von immenser Bedeutung und sollte von jedem beherrscht werden.

Für die „Kleinen“ war eine Hüpfburg der grosse Anziehungspunkt.

Ein weiteres Highlight gegen 12 Uhr war die Vorstellung des Neuen Rüstwagens – den Bericht dazu finden Sie hier: weiterlesen…

Wir von Wiesloch Lokal sind begeistert von den Hilfeleistungen die hier im Training, aber auch täglich auf unseren Strassen vollbracht werden. Hoffentlich hat die Veranstaltung dazu beigetragen das die Bürger unseren Feuerwehren wieder ein Stück mehr Beachtung schenken.

In den USA sind die Feuerwehrmänner und -frauen als Helden verehrt, in Deutschland sind wir davon noch ein ganzes Stück entfernt. Jeder sollte daran denken das die Feuerwerhfrauen und – männer ihren Dienst eherenamtlich erbringen – sowohl die Ausbildung als auch alle Einsätze werden in deren Freizeit geleistet. Sicherlich ist es ein tolles „Hobby“ wenn man Menschen das Leben retten kann – aber auch die verdiente Anerkennung ist sicherlich eine tolle Motivation!

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Bilder: DK

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