Am 12. September diskutierten Jens Brandenburg von der FDP, Dr. Edith Wolber von Bündnis 90 / die Grünen und Adrian Klare von der SPD im Loch Ness.
Den etwa 20 erschienen Besuchern bot sich eine interessante Auseinandersetzung zu den Themen Finanzkrise, Außenpolitik, Datenschutz und Energiewende. Leider waren die eingeladenen Vertreter der LINKEN, der Piraten und der CDU nicht anwesend, was den Vorteil hatte, dass die einzelnen Podiumsteilnehmer länger zu Wort kamen.
Dr. Wolber setzte sich für eine Bankenregulierung auf europäischer Ebene ein. Durch eine Vermögensabgabe für Großverdiener solle die Zinslast gesenkt werden. Das Ziel der Grünen sei, von der Atom- und Kohleenergie komplett auf regenerative Energien umzusteigen. In Bezug auf die Außenpolitik sei eine zivile Konfliktlösung und eine stärkere Rüstungsexportkontrolle notwendig. Sie forderte außerdem eine Verankerung des Datenschutzes im Grundgesetz.
Adrian Klare verlangte eine europaweite Finanztransaktionssteuer. Das so erwirtschaftete Geld solle dafür dienen, strukturschwache EU-Länder wieder aufzubauen. Vom wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands sollten alle profitieren, u.a. durch einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 €. Desweiteren sei ein Steuerspitzensatz von 49 % bei einem Jahresgehalt von über 100.000 € notwendig. Der Bildungssektor müsse gestärkt, kostenfreie Kita-Plätze geschaffen werden. In Bezug auf die NSA-Spähaffäre sprach sich Adrian Klare für das Anstreben internationaler Verhandlungen aus.
Jens Brandenburg sah internationale Regulierungen von Banken als notwendig an. Zu starkes staatliches Eingreifen schließe die Schere zwischen arm und reich nicht, sondern bedrohe Arbeitsplätze. Durch strukturelle Reformen sei ein Schuldenabbau in Deutschland zu erreichen. Erneuerbare Energien sollten nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen schrittweise aufgebaut werden. Er forderte eine stärkere Kontrolle der internationalen Geheimdienste, sowie eine Verbesserung des Datenschutzes und wünschte sich diesbezüglich eine breitere öffentliche Debatte.
Dr. Lars Castelucci von der SPD, der Adrian Klare auf dem Podium ablöste, sprach die drohende Altersarmut an und setzte sich für eine Stärkung der Gewerkschaften insbesondere im Bereich der Leiharbeit und bessere Bedingungen für die Werktätigen ein.
Im Abschlussstatement warb Lars Castelucci für die Vision von einem Land mit sozialer und ökologischer Ausrichtung. Jens Brandenburg betonte nochmals die Wichtigkeit der Bügerrechte, des Schuldenabbaus und der sozialen Marktwirtschaft. Dr. Wolber setzte sich dafür ein, unbedingt wählen zu gehen, um die Demokratie zu stärken!
Simon Trimpin vom Loch Ness-Team, der die Diskussion behutsam regulierte, bedankte sich bei den Teilnehmern, danach wurde in gemütlicher Atmosphäre weiterdiskutiert.