(vsk) Nach 100 Tagen im Amt der Leitung des Hospizes Agape hat Wiwa-lokal Frau Brixner am Arbeitsplatz besucht.
Martina Brixner hatte am 01.Juni d. J. das Leitung-Amt von Günther Gehrlein übernommen, dessen Stell-Vertreterin sie zuvor war. Ihre Aufgaben sind sehr vielseitig. Doch weit mehr als zuvor sind sie administrativer Art.
Rückschau:
Frau Brixner war 3 Jahre lang Pflegedienst Leiterin im Hospiz Agape. Ihre Wurzeln sind in der stationären Hospiz Arbeit. Schon 1996 arbeitete sie am Aufbau des Hospiz im Wilhelm Stift in Speyer mit und baute dort später eine Palliativ Station auf. Sie ist Dozentin im Palliativ-Care-Bereich der Akademie für Gesundheitsberufe in Heidelberg.
Für die Gäste und Patienten sind im Agape nur voll ausgebildete Pflegekräfte mit Zusatz-Qualifikation rund um die Uhr tätig. Wobei jede Pflege-Kraft wegen der Schwere der Arbeit in Teilzeit im Hause tätig ist. Alle Pflege-Mitarbeiter haben mindestens 1x/Monat Supervision; bei Bedarf auch öfter. Zusätzlich hat das Hospiz Agape die wichtige Unterstützung durch die ehrenamtlichen Hospiz-Begleiter/Innen, die durch ihre Zuwendungen zum Patienten oder Gast die Pflege entscheidend bereichern. Sie bringen den Alltag ins Haus und kümmern sich besonders um diejenigen, die keinen oder sehr wenig Besuch bekommen.
„Ich begleite Dich“ wird im Agape wirklich gelebt.
Das Klima zwischen der Leitung, den Ärtzen und Therapeuten, den professionellen Pflegerinnen und den Hospiz Begleiterinnen ist vertrauensvoll und mitfühlend, sodass der Gast und Patient sich bestmöglich aufgehoben fühlen kann.
Bei aller Tragik einer unheilbaren Krankheit wird alltäglich wirklich der Leitsatz des Hospizes praktiziert: Der Zeit mehr Leben geben.
Kriterien für die Aufnahme von Patienten und Gästen sind die Diagnose: nicht mehr wirksam therapierbare Krankheit, die häusliche Situation, die Schweregrad der Krankheit und auch die psychische Verfassung der Kranken. Die durchschnittliche Verweildauer im Agape sind 20 Tage. Doch wird niemand abgeschoben. Da immer mehr Menschen älter werden, allein leben und dann kaum nahe Verwandte haben, ist der Bedarf an Hospiz Plätzen größer denn je. Im Agape wird derzeit geprüft, ob die Voraussetzungen für ein 9. Bett geschaffen werden können. Dies erscheint auch wegen den jährlich verbleibenden finanziellen Defiziten angebracht. Denn die Krankenkassen zahlen maximal 90% der wirklich auftretenen Kosten. 10% muss aus Spenden rekrutiert werden, um die Qualität der Einrichtung zu gewährleisten. Dazu kommen jetzt nach 5 Jahren permanenten Betriebes erste größere Reparaturen, wofür Gelder bereit gestellt werden müssen. Der Förderkreis des Hospizes Agape hat sich dies zur Aufgabe gemacht. Bisher ist es gelungen, jährlich ca. 120000-135000 € zu sammeln. Da ist jede Spende willkommen und notwendig – im wahrsten Sinne des Wortes.
Wie schon erwähnt, werden die Vorausetzungen geprüft, zu den 8 Betten 1 weiteres ermöglichen zu können.
Realistisch gesehen muss zukünftig mehr Geld für den Erhalt des Hospizes aufgebracht werden. Der Denkmal geschütze Bau erfordert besondere Investitionen.
Der Förderkreis erbittet Spenden in jeder Höhe, um die Aufgaben erfüllen zu können.
Abschließend beantwortet Frau Brixner noch die Frage, wie sie selbst die hohen Belastungen kompensiert, was ihr besonders viel Kraft abfordert und was das Wertvolle an ihrem Beruf für sie ist: Martina Brixner schafft es nicht immer, die Schicksale im Agape zu lassen, wenn sie nach Hause gehen kann. Dann geht sie mit ihrem Hund, egal ob bei Regen oder Sonnenschein oder drückt ihre Ratlosigkeit in ihren Bildern aus.
Die Bürokratie ist ein notwendiges Übel – kein Freund aber wichtig.
Hat Martina Brixner es mit ihren Mitarbeitern geschafft, der Zeit der Schwerkranken mehr Leben zu geben, dann wissen sie, dass sich jeder Einsatz gelohnt hat und sie generieren neue Kraft.
Förderverein Hospiz Agape e.V. http://www.hospiz-agape.de/index.aspx
Volksbank Wiesloch eG
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