Mit Kompass und Karte durch die Stadt
Mit dem ersten WiWa-Sprintcup findet am Samstag, 8., und Sonntag, 9. März, erstmals ein Orientierungslauf in Walldorf statt.
Dabei handelt es sich um eine Laufsportart, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Skandinavien entwickelt hat und dort heute Volkssport ist. Die Läuferinnen und Läufer müssen verschiedene Kontrollpunkte mit Hilfe von Landkarte und Kompass finden und die bestmögliche Laufstrecke auf dem Weg dorthin selbst wählen. Ursprünglich wurden die Wettbewerbe vor allem im Wald abgehalten, finden inzwischen aber immer öfter auch im urbanen Gelände statt.
„Ich bin auch schon mitten durch London gelaufen“, sagt der in Walldorf lebende Marcus Schmidt, selbst seit rund 40 Jahren begeisterter Orientierungsläufer. Gemeinsam mit seinem Sohn Daniel, der zuletzt einige Erfolge in dieser Sportart feiern durfte, unter anderem als zweitbester deutscher Starter bei der Jugend-Europameisterschaft, ist er für die TSG Wiesloch, der sich die beiden vor Jahren angeschlossen haben, und in Kooperation mit der SG Walldorf Astoria Hauptorganisator des ersten WiWa-Sprintcups.
Die voraussichtlich bis zu 200 Teilnehmer dürfen sich auf gleich vier Läufe über Walldorfer Gemarkung freuen: Am Samstag, 8. März, steht ein sogenannter „Doppel-Sprint“ an. Lauf eins führt ab 13 Uhr durchs Neubaugebiet Walldorf-Süd, Lauf zwei ab 15 Uhr durch die Innenstadt. Abends ab 19 Uhr geht es im „O-Nightmare“ auf das Freigelände des AQWA Bäder- und Saunaparks.
Und am Sonntag, 9. März, startet um 10 Uhr das „Langdistanz City Race“, das nicht nur durch die Wohnstadt, sondern auch über die L723 ins Industriegebiet führt.
Das Wettkampfzentrum befindet sich übers ganze Wochenende in der Sporthalle der neuen sozialen Mitte. Dort sind auch Zuschauer herzlich willkommen.
Sind die sportliche Leistung oder die gute Orientierung entscheidend? Beides, meint Marcus Schmidt. Das Tempo der Sportlerinnen und Sportler, die je nach Alter in verschiedene Klassen unterteilt werden, bewege sich „irgendwo zwischen einem 3000- und einem 10.000-Meter-Lauf“. Für Anfänger sei zunächst „das Orientieren wichtiger“, später sei es dann mehr „die physische Verfassung“. Dementsprechend könne auch jedermann teilnehmen und den Sport einmal ausprobieren: Den „Sportident-Stick“, mit dem die Läufer das Passieren der „Postenschirme“ genannten elektronischen Kontrollstellen (je nach Lauf und Altersklasse zwischen etwa 30 und mehr als 40) in der richtigen Reihenfolge dokumentieren, können sich alle, die nicht öfter an Orientierungsläufen teilnehmen, vor Ort ausleihen. Marcus Schmidt rechnet wie bei anderen Veranstaltungen in der Szene üblich mit Teilnehmern im Alter „zwischen zehn und 90 Jahren“. Bei den Sprints sind je nach Routenwahl etwa drei Kilometer zu laufen, die Siegerzeit könnte bei zwölf Minuten liegen. Im AQWA wird es ähnlich sein. Die Langdistanz wird etwa zwölf Kilometer betragen und sollte für die Besten in etwas mehr als 40 Minuten zu bewältigen sein.
„Ich bin durch meinen Vater zu dem Sport gekommen“, erzählt Daniel Schmidt, dass er „seit ich geboren bin“ – in der Babytrage – bei Wettbewerben dabei ist. Mit acht Jahren sei er erstmals allein gelaufen, zur Sicherheit mit einer Trillerpfeife ausgestattet, falls er sich verirrt hätte. Als doppelter Staatsbürger tritt der 15-Jährige, der derzeit die 10. Klasse des Gymnasiums Walldorf besucht, gelegentlich auch in Frankreich an, hat dort 2024 regionale Meisterschaften gewonnen und bei der französischen Meisterschaft in seiner Altersklasse eine Silbermedaille geholt. Heute gehen Vater und Sohn jährlich bei 60 bis 70 Läufen an den Start, „oft sind es zwei am Wochenende“, sagt Marcus Schmidt. Und für die Teilnehmer in Walldorf nun sogar gleich vier auf einen Streich, die teilweise auch für überregionale Listen und Serien – wie die Landesrangliste Baden-Württemberg, die Rhein-Main-Rangliste oder die Deutsche Park-Tour – gewertet werden.
Weitere Informationen und Anmeldung (regulär bis 24. Februar, danach sind Nachmeldungen nur mit höheren Gebühren möglich) unter https://omanager.orientierungslauf.de sowie E-Mail [email protected].
Text: Stadt Walldorf