Nach zwei Wochen wurde mit einer Finissage der Abschluss der Jahresausstellung der Kinder- und Jugendkunstschule Kikusch gefeiert. Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren dazu eingeladen gewesen, sich am partizipativen Ausstellungsexperiment der Kikusch zu beteiligen. Und schon der erste Blick in die Räume der Alten Apotheke und der ehemaligen Synagoge überzeugte, dass viele kleine und große Künstlerinnen und Künstler ihrer Kreativität freien Lauf gelassen hatten. Erfreulicherweise haben nämlich nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene die Ausstellung wachsen lassen.
Vor allem in der ersten Woche seien Schulklassen vorbeigekommen und Arbeitsgemeinschaften hätten sich auf das Thema eingelassen, erzählte Elisabeth Kamps, die Leiterin der Kikusch. „Die drei Workshoptage während der Herbstferien wurden wirklich gut besucht, aber auch sonst sind wir sehr zufrieden“, so Kamps. Dank der Förderung durch die Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg (SKJB) konnte der Einsatz von Dozentinnen und Künstlern realisiert werden. Elisabeth Kamps dankte der Stadt Walldorf für die unkomplizierte Unterstützung. Der Stadt sei ganz offensichtlich ein Herzensanliegen, die Kreativität zu fördern.
Bürgermeister Mathias Renschler betonte in seiner Abschlussrede, dass es einen bedeutenden Unterschied zwischen Orientierungslosigkeit und der Suche nach Orientierung gibt, auf der sich vor allem die Generation Z befindet. Er zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung des Mobiles in der ehemaligen Synagoge, das alle Besucher in unterschiedlichster Form mitgestaltet und dabei trotzdem die Balance gehalten hätten. Mit einem kurzen Exkurs zur Kleinfeldwegunterführung, den bemalten Stromkästen und dem noch zu gestaltenden Toilettenhäuschen am Skaterpark, alles Kunstprojekte der Kikusch, bedankte er sich für die hoch qualitative Leitung der Kunstschule sowie bei den zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern.
In Anwesenheit des Ersten Beigeordneten Otto Steinmann, des ehemaligen Kunstbeauftragten der Stadt Walldorf, Hartmuth Schweizer, der neuen Leiterin der VHS Südliche Bergstraße, Dr. Anna Gisbertz, sowie einiger Gemeinderäte bedankte sich Elisabeth Kamps für das intensive und akribische Mitwirken aller am Erfolg der Ausstellung. „Wir hätten es uns schöner nicht vorstellen können, denn eine partizipative Ausstellung ist immer ein Risiko, weil man nicht eingreifen kann und es einfach entstehen lassen muss“, sagte Kamps.
Neben dem großen Mobile, das nicht nur von Wirrnissen, sondern auch von einem guten Gefühl für Balance erzählt, gab es noch ein Aquarium auf Rädern und verschiedenste Zeichnungen sowie dreidimensional gearbeitete Bilder zu entdecken. Auf der Empore bezeugte eine kleine Dokumentation die Entwicklung des Färbergartens, der ebenfalls mit Unterstützung der Stadt entstanden ist.
Die anwesenden Kinder geleiteten die Besucher mit dem Figurentheater „Karneval der Tiere“ unter der Leitung von Angelika Senft-Rubarth von der ehemaligen Synagoge zur Alten Apotheke, wo auf alle eine kleine Stärkung, Musik von DJ4Love und eine Mitmachstation warteten. Ganz Entdeckungsfreudige konnten noch durch die Ausstellungsräume streifen. Zahlreiche Porträtzeichnungen forderten geradezu dazu auf, das eine oder andere bekannte Gesicht aufzuspüren.
Einen enormen Zuwachs hatten die Skulpturen und plastischen Darstellungen nach vorher gelosten Begriffen bekommen. Eine echte Herausforderung, die in unterschiedlichster Weise kreative Umsetzung fand. Einige der Kunstwerke durften die Künstlerinnen und Künstler auch mit nach Hause nehmen.
Text und Foto: Stadt Walldorf