Gleich drei Walldorfer Partnerstädte sind zu Besuch
„Viel Vergnügen und schöne Kerwetage“ wünscht Bürgermeister Matthias Renschler am Ende seiner Ansprache zur Eröffnung der Walldorfer Straßenkerwe. Danach stimmt das Blasorchester das Badner-Lied an, das auf der Bühne von den Heimatfreunden und im Publikum aus zahlreichen Kehlen lautstark mitgesungen wird, natürlich inklusive des Walldorf-spezifischen zweiten Verses („En Walldorf do isch Kerwe heut/Das schönste Fest im Johr/Do treffe sich nur nette Leut/Un singe allesamt im Chor“). Den traditionellen Fassanstich überlasst der Bürgermeister dann einem Gast aus den USA: Don K. Rowan, ehemaliger Chef der Feuerwehr aus der Partnerstadt Freeport auf Long Island, ist zum 52. Mal in Walldorf zu Besuch und erledigt die Aufgabe souverän mit einem einzigen kräftigen Schlag. Bürgermeister Renschler, Don Rowan und Rainer Scholl (Getränke Wipfler) schenken im Anschluss fleißig Freibier an die erfreulich große Besucherschar aus.
„Flanieren Sie durch die Hauptstraße und entdecken Sie an den zahlreichen Ständen erfrischende Getränke und kulinarische Leckereien. Treffen Sie Freunde und Bekannte, genießen Sie gesellige Stunden, lassen Sie sich von den Bands und Vereinsaufführungen auf unseren beiden Bühnen unterhalten“, wünscht der Bürgermeister in seiner Ansprache unbeschwerte Kerwetage, zu denen er eine Reihe ganz besonderer Gäste begrüßen darf. Aus der französischen Partnerstadt Saint-Max sind Bürgermeister Eric Pensalfini, sein Stellvertreter Jean-François Midon und der gesamte Gemeinderat nach Walldorf gekommen. „Bienvenue à Walldorf, mes cher amis de St. Max“, begrüßt sie Matthias Renschler. Im Rahmen eines EU-Projekt haben die französischen Gäste am Freitagabend im Ratssaal des Walldorfer Rathauses eine offizielle und öffentliche Gemeinderatssitzung abgehalten, am Morgen vor der Kerwe-Eröffnung hat Walldorfs Kultur-, Bildungs- und Partnerschaftsausschuss getagt (darüber wird noch gesondert berichtet). „Ein weiterer Beleg dafür, wie lebendig sich die Partnerschaft zwischen unseren beiden Städten gestaltet“, sagt Bürgermeister Renschler und freut sich schon auf die nächsten Anlässe – so wird im kommenden Jahr in Saint-Max das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft gefeiert.
„A warm welcome to our friends from the United States, the Freeport Fire Fighters“, begrüßt der Bürgermeister die Stammgäste auf der Kerwe, die alljährlich aus der US-amerikanischen Partnerstadt im Staat New York über den großen Teich fliegen. Sie pflegen bereits seit Ende der sechziger Jahre eine intensive Beziehung zur hiesigen Freiwilligen Feuerwehr und sind immer gern gesehene Gäste, dieses Mal mit einer 20-köpfigen Reisegruppe. Aus der Partnergemeinde Walldorf/Werra in Thüringen, das 2019 in die Stadt Meiningen eingemeindet wurde, darf Renschler neben Ortsvorsteherin Ute Pfeiffer auch den Meininger Bürgermeister Fabian Giesder willkommen heißen. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn gleich drei Partnerstädte auf unserer Kerwe vertreten sind“, freut sich Matthias Renschler.
Dass sich die internationalen sowie nationalen Gäste über die Kerwetage wohlfühlen dürfen, sei „dem großen Engagement unserer Vereine, Gruppen und Organisationen zu verdanken“, die wieder keine Mühen gescheut hätten, um allen Besucherinnen und Besuchern ein rundum gelungenes Fest bieten zu können. Dafür gilt ihnen das große Dankeschön des Bürgermeisters, das er auch den beteiligten Rettungsorganisationen, die für die Sicherheit der Gäste sorgen, sowie dem städtischen Bauhof und dem Fachdienst Kultur und Sport im Rathaus für Aufbau und Organisation ausspricht. Er verweist auf das bunte Programm auf zwei Bühnen und den verkaufsoffenen Sonntag (13 bis 18 Uhr), an dem sich ein Besuch der Geschäfte „zum Bummeln und Shoppen“ lohnt.
„Ein riesiges Dankeschön und ein großer Applaus gebührt Arnim Töpel, der mit seinem herzerfrischenden Humor und seiner Liebe zur Mundart wieder für einen gelungenen Auftakt der heutigen Eröffnung gesorgt hat“, sagt der Bürgermeister. Töpel hat zuvor in bewährter Manier den Dialekt hochleben lassen und speziell die Franzosen begrüßt, denen gerade die hiesige Mundart viele „schöne Wörter“ von „Trottoir“ (Gehweg) bis „Botschamper“ (Nachttopf) zu verdanken habe. „I love you, you love me, laafe mer zsamme, wu laafe mer hie“, bleibt Töpel auch musikalisch kurpfälzisch-international und schließt mit dem a cappella vorgetragenen „Crashkurs für alle Neubürger und Franzosen“: „Mir sin vun do!“
Traditioneller Auftakt der Kerwe-Eröffnung ist der Einmarsch der Vereine, die vom Feuerwehrhaus zur Kerwe-Bühne vor der Sparkasse marschieren. Ein bunter Zug mit in diesem Jahr besonders vielen Kindern, angeführt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, den beiden großen Störchen, die den Bürgermeister und seine französischen Gäste flankieren, den Storchenküken der KG Astoria Störche, den Heimatfreunden in historischen Kostümen und vielen, vielen mehr.
Text: Stadt Walldorf
Foto: Pfeifer