Die Partnerschaft wird intensiv gelebt
„Wir sind sehr stolz darauf, hier zu sein“, sagt Eric Pensalfini. Der Bürgermeister von Walldorfs französischer Partnerstadt Saint-Max ist mit fast seinem gesamten Gemeinderat aus Lothringen in die Astorstadt gereist. Der Trip dient keineswegs nur dem Vergnügen und ist auch kein reiner Höflichkeitsbesuch, auch wenn sich die Kerwetage als passender Anlass anbieten: Im Rahmen eines EU-Projekts findet zunächst am Freitagabend im Ratssaal des Walldorfer Rathauses eine offizielle und öffentliche Sitzung des Gemeinderats von Saint-Max statt, der zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des Walldorfer Gemeinderats, der Stadtverwaltung und des Deutsch-Französischen Freundeskreises beiwohnen. Am Morgen darauf tagt dann, besucht von den französischen Gästen, der Kultur-, Bildungs- und Partnerschaftsausschuss der Stadt Walldorf (siehe gesonderten Bericht zu den beiden Sitzungen).
Pensalfini hebt in seiner kurzen Ansprache beim Empfang im Rathaus-Foyer „die menschliche Seite“ hervor. Aus den regelmäßigen Treffen der Partnerstädte sei längst eine Freundschaft entstanden. In der Métropole du Grand Nancy, dem für 20 Städte und rund 260.000 Einwohner zuständigen Gemeindeverband, habe zwar jede Kommune partnerschaftliche Beziehungen, aber Saint-Max sei „die einzige Stadt, die eine so enge Verbindung zu ihrer Partnerstadt hat“. Pensalfini dankt seinem Kollegen Matthias Renschler für die Möglichkeit, in Walldorf eine Sitzung abzuhalten, dem Deutsch-Französischen Freundeskreis und dem Comité de Jumelage mit den Vorsitzenden Ralf Tolle und Jacques Pantin für ihr anhaltendes Engagement sowie den Teams, die sich um Vorbereitung und Organisation des Wochenendes gekümmert haben – auf französischer Seite vor allem der erste Bürgermeister-Stellvertreter Jean-François Midon, in Walldorf der Erste Beigeordnete Otto Steinmann und der Fachdienst Kultur und Sport.
Herzlich begrüßt werden die französischen Gäste im Rathaus von Bürgermeister Matthias Renschler. „Es ist eine große Ehre für uns, dass Sie heute eine offizielle Gemeinderatssitzung in unserem Ratssaal abhalten“, sagt er und blickt auf das 40-jährige Bestehen der Partnerschaft voraus, das im kommenden Jahr in Saint-Max gefeiert werden wird. „Dass die Partnerschaft seit 40 Jahren besteht, ist eine schöne Sache. Viel wichtiger aber finde ich, wie sie heute gelebt wird“, sagt Renschler und spricht von einem „sehr lebendigen Austausch“ sowohl auf Ebene der Partnerschaftsvereine als auch der Stadtverwaltungen. Dazu gehörten gerade die Besuche der Franzosen am Spargelmarkt und zur Straßenkerwe sowie umgekehrt die regelmäßige Teilnahme einer Walldorfer Delegation aus Bürgermeister, Gemeinderäten und der Stadtkapelle an den Saint-Nicolas-Feierlichkeiten in Saint-Max und Nancy. „Das sind immer sehr schöne, sehr herzliche Anlässe mit vielen Begegnungen, die unsere Partnerschaft weiter festigen“, freut sich Renschler schon jetzt auf den nächsten Besuch in Lothringen im Dezember. Bei einem gemeinsamen Abendessen nach der Sitzung des Gemeinderats von Saint-Max dankt er „für den wunderbaren Einblick in die Arbeit“.
Am Samstag wohnen die französischen Gäste der Eröffnung der Straßenkerwe bei, danach geht es für sie aufs Heidelberger Schloss. Am Sonntagmorgen steht dann eine Rundfahrt durch Walldorf auf dem Programm. Zum Start im Feuerwehrhaus darf der stellvertretende Kommandant Jurek Dudler nicht nur die Freiwillige Feuerwehr vorstellen, sondern auch viele interessierte Fragen beantworten. Neben organisatorischen und finanziellen Fragen geht es um den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses. Die Rundfahrt führt ins Industriegebiet unter anderem vorbei an SAP, Promega und Heidelberger Druckmaschinen. Zu Fuß geht es zwischendurch zum Gebäude der Stadtwerke-Tochter DHV-Net, neben dem ein Neubau für die Verwaltung der Stadtwerke entsteht. Danach fährt der Bus am Kino, bei John Deere und dem Musikhaus Session vorbei, ebenso am Fluggelände und dem Astorhaus, überall garniert mit vielen Informationen.
Im AQWA Bäder- und Saunapark zeigt dessen Leiter Stefan Gottschalk bei einem Rundgang unter anderem das neue Nichtschwimmerbecken, in das die Stadtwerke als Badbetreiber 4,6 Millionen Euro investiert haben.
Zum Abschluss steht ein Besuch des städtischen Bauhofs auf dem Programm der Gäste. Auch Bauhof-Chef Hans-Jürgen Reiert hat zahlreiche Fragen zu beantworten. Am Ende haben die Besucherinnen und Besucher aus Frankreich einen umfassenden Eindruck von Walldorf gewonnen.
Text und Fotos: Stadt Walldorf