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Aus dem Walldorfer Tagebuch von Gastkünstlerin Sanna Konda

13. Oktober 2024 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Kultur & Musik

Auf das Déjà-vu folgt das Glücksgefühl

Mein Mann bringt mich nach Walldorf und verbringt meine Eingewöhnungszeit hier mit mir. Wir werden herzlich begrüßt und ein großer Strauß Sonnenblumen wartet auf uns. In der Künstlerwohnung haben wir im wahrsten Sinne des Wortes ein Dach über dem Kopf: In der Mitte des Dachstuhls ist die Decke so hoch, dass wir – wie wir später feststellen – die Spinnen, die sich da ganz hoch oben ansiedeln wollen, auch auf dem Tisch stehend nicht mit dem Staubsauger erreichen können. Hier ist viel Platz für gedankliche Höhenflüge, ein guter Ort zum Schreiben. Aus dem Fenster, das zur Kirche rausgeht, sehen wir jeden Abend die Dämmerung in allen Farben in ein tiefes strahlendes Blau übergehen.

Wir fühlen uns sofort wohl in Walldorf, nach ein paar Tagen schleicht sich ein Gefühl von Zuhause ein. Wir haben Lieblingsorte gefunden und unsere Wege führen uns immer wieder zur Eisdiele oder zum Badesee. Ich will mich gerade auf einen dieser Wege machen, es ist eine ganz alltägliche Situation: Ich stehe auf dem obersten Treppenabsatz des lichtdurchfluteten Treppenhauses in der Scheune Hillesheim. Auf meiner Handfläche liegen vier durch einen Ring miteinander verbundene Schlüssel. Ich rufe durch die offenstehende Wohnungstür zu meinem Mann: Wofür sind eigentlich die vier Schlüssel? Da kollabiert plötzlich das, was man gemeinhin Realität nennt. Diese Bilder – die ausgestreckte Hand und die Handfläche mit dem Schlüsselbund, der gleißende Lichteinfall von oben, auch der Klang meiner Stimme, die im Treppenhaus hallt – sind schon einmal dagewesen, sind ja schon längst geträumt und vergessen worden und werden jetzt aus ihrem tiefen Schlaf in mir geweckt. Mit dem starken Gefühl, dass ich weg und frei sein will, hatte ich sie in der Nacht nach meiner Bewerbung in Walldorf geträumt, das ist schon Monate her.

Auf den kleinen Schock über das Déjà-vu folgt das typische Glücksgefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort und gleichzeitig verbunden zu sein mit etwas, in dem Zeit nicht an Gesetze gebunden ist. Und das ist genau das, was man zum Schreiben braucht. Ich habe ein starkes Déjà-vu-Erlebnis, rufe ich der profanen Frage nach den Schlüsseln plötzlich beglückt hinterher und die Stimme meines Mannes antwortet: Du bist eine Hexe und gehörst verbrannt. Ich lache, schließe die Wohnungstür und mache mich auf den Weg in eine Welt, deren Raum-Zeit-Kontinuum mir noch den ganzen Tag lang ziemlich durchsichtig und flüchtig erscheint.

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