Die sprachliche Ausdrucksweise ändert sich ständig. Begriffe, die früher geläufig waren, kennt heute kaum mehr jemand. Im Gegensatz dazu kommen immer mehr neue Worte in Mode, die die Angehörigen der älteren Generation vor ein Rätsel stellen. Um mitreden zu können, muss man den aktuellen Jugendjargon verstehen und sich auch sonst gut in der digitalen Welt auskennen.
Wie das Internet den Alltag prägt
Seit der Digitalisierung hat sich auch sprachlich einiges verändert. Das betrifft nicht nur die IT-Fachbegriffe, sondern auch die Art und Weise der Kommunikation. Abkürzungen und Symbole vereinfachen den Austausch. Dazu gehören beispielsweise die Emojis. Dabei handelt es sich oft um mehr als die bloße Verwendung eindeutig ersichtlicher Gesichtszüge und Gegenstände. Banal wirkende Emojis, zum Beispiel die Banane, Aubergine, der Pfirsich und die Zunge, lassen sich auch auf sexuell anzügliche Art verwenden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Methoden, Satzzeichen so anzuordnen, dass sie eine bestimmte Gemütsverfassung ausdrücken. Zusätzlich spielen spezielle Wörter eine große Rolle bei der Verständigung im Netz. Sie sind zum Beispiel für das Online-Dating sehr wichtig.
Auf Lock, Gänsevorhaut und knorke statt cool
Wenn sich junge Menschen unterhalten, versteht so manch einer nur Bahnhof. Wer Rizz besitzt, ist beispielsweise dazu in der Lage, einen anderen zu verführen. Situationship bezeichnet den Zustand, dass eine liierte Person trotz fester Partnerschaft einsam ist. Bei einem Zwambo handelt es sich um nichts anderes als um ein 20-Euro-Schein. Wie man sieht, verwendet die Jugend von heute einen Wortschatz, der sehr exotisch wirkt. Mit der herkömmlichen Sprache hat das wenig zu tun. Auf bedeutungonline.de sind die aktuell wichtigen Begriffe und Redewendungen leicht verständlich erklärt. Dennoch bleibt vieles ein Rätsel. Zahlreiche Wörter des Jugendjargons sind ausländischen Begriffen entlehnt, aber nicht mit ihnen identisch. Oft findet eine signifikante Veränderung statt. Auch die Influencer schaffen immer wieder neue Wortkombinationen. Der Jugendjargon ist somit ein Mix aus verschiedenen Einflüssen.
Geschehnisse, die die Wortvielfalt prägen
Darüber hinaus erweitern aktuelle und in dieser Art noch nie dagewesene Ereignisse unseren Wortschatz. Seit Einführung des Internets spielt zum Beispiel Hate Speech eine Rolle. Gemeint sind damit die Anfeindungen und Hassreden in den sozialen Netzwerken. Wörter wie „Lockdown“, „Coronakrise“ und „Covidiot“ kannten die Generationen vor uns noch nicht. Relativ neu ist auch das Helikoptergeld. In Zukunft entstehen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Begriffe, die wir heute nicht kennen, denn die Zeit prägt die Sprache. Wer viel im Netz unterwegs ist, lernt die meisten Begriffe rein zufällig kennen und oft bereichern sie schon bald unseren eigenen Wortschatz.
Alte Wörter, die wir nicht mehr kennen
Während viele Angehörige der älteren Generation über den Jugendjargon nur den Kopf schütteln, gibt es auch zahlreiche Begriffe, die im Laufe der Zeit in Vergessenheit gerieten. Von den Ereignissen geprägt war der Ablasshandel. Die Kirche verlangte von den Bürgern Geld, damit diese damit ihre Sünden beglichen. Der Abort war das Klo. Wenn jemand etwas angelegentlich tat, dann tat er dies intensiv. Schickt man einen jungen Menschen auf die Bedürfnisanstalt, dann bringt er damit sicherlich nicht die öffentliche Toilette in Verbindung. Mit einem Buttervogel meinte man einen Schmetterling. Wenn jemandem blümerant zumute war, dann war ihm übel. Statt auf dem Sofa machte man es sich auf dem Diwan bequem. Plagte jemanden ein mulmiges Gefühl, dann hatte er Fracksausen.
