Eine Geheimzutat sorgt für verblüffte Gesichter
„Es riecht sehr lecker“ – die Feststellung eines Teilnehmers animiert auch seine Sitznachbarn, den im Raum liegenden Duft positiv zu kommentieren. In der Tat macht sich schnell bemerkbar, dass in den zwei Töpfen in der Küche des Begegnungshauses etwas Leckeres vor sich hin köchelt. Rund 20 Teilnehmer sind der Einladung der Fairtrade-Steuerungsgruppe und des Vereins Begegnungen zum gemeinsamen Kochen einer „Suppe mit Geheimnis“ und anschließendem Essen im Begegnungshaus im Rahmen der Fairen Woche gefolgt. Dabei sind auch Familien mit ihren Kindern. Einige haben zuvor noch am Sprachcafé teilgenommen, das jeden Donnerstag im Begegnungshaus von 16 bis 18 Uhr stattfindet.
Zunächst werden die Zutaten für die Suppe gemeinsam vorbereitet. Dafür liegen Schneidebretter, Messer und Gemüseschäler sowie Schüsseln bereit. Nun werden Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch geschält und anschließend gewürfelt. Zwei große Kochtöpfe stehen schon auf dem Herd, in denen zunächst Zwiebeln und Knoblauch angedünstet und dann mit den anderen Zutaten zusammen mit Wasser und Gewürzen vermengt werden. Außerdem kommt in die Suppe noch eine Geheimzutat. Doch dazu später mehr.
Nachdem die Zutaten in den beiden Kochtöpfen zum Kochen gebracht werden, überbrücken die Teilnehmer die rund 30 Minuten Wartezeit im Raum nebenan und plauschen miteinander. Ein paar Erwachsene gehen mit den Kindern nach draußen und spielen eine Runde Tischtennis. Allmählich macht sich ein angenehmer Duft in den Räumlichkeiten breit und nach einer Stichprobe, die bestätigt, dass die Kartoffeln gar sind, kommt ein Stabmixer zum Einsatz, mit dem die Zutaten noch zur richtigen Konsistenz püriert werden. Dann kann endlich gegessen werden, der angenehme Duft nach Essen, hat den Appetit anscheinend schon bei allen angeregt. Jeder bekommt einen Teller mit Suppe ausgehändigt, wer möchte, kann sich Baguette dazu nehmen, das in Scheiben geschnitten in einem Korb liegt.
Der erste Eindruck von der Suppe ist durchweg positiv, „gut gewürzt“, sagt eine Teilnehmerin lachend, die das indische Curry meint, das der Suppe einen durchaus pikanten Geschmack gibt. Manche, die etwas später dazugekommen sind, versuchen zu erraten, welche Zutaten verwendet wurden. Kartoffeln und Zwiebeln werden schnell erkannt. „Und Karotte?“, will eine Besucherin wissen. Das wird verneint und auf die Spezialzutat hingewiesen: Banane. Das können einige zunächst nicht ganz glauben und fragen noch einmal nach. „Banane? Wirklich?“ Tatsächlich wurden einige Bananen, natürlich Fairtrade, als Zutat verwendet. „Die runden die Suppe mit ihrer Süße ab“, erklärt Barbara Mühle von der Fairtrade-Steuerungsgruppe. Das Rezept habe man auf der Homepage von Fairtrade Deutschland entdeckt. Rausschmecken kann man die Bananen tatsächlich nicht, sind sich die Teilnehmer alle einig. Aber lecker sei die „Suppe mit Geheimnis“ in jedem Fall.
Text und Fotos: Stadt Walldorf