Frost und Regen lassen unterdurchschnittliche Ernte erwarten
Nach den ersten Schätzungen der Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg werden in diesem Herbst auf einer ertragsfähigen Rebfläche von 26 600 Hektar (ha) voraussichtlich 1,9 Millionen Hektoliter (Mio. hl) Weinmost geerntet. Das wären 10 % weniger als im Vorjahr und 12 % weniger als im sechsjährigen Mittel (2018–2023). Das Jahr 2024 war im Weinbau von mehreren Problemen geprägt: Starke Spätfrostereignisse führten anbaugebietsübergreifend zu Ernteausfällen. Der anhaltende Regen, später in Kombination mit warmen Temperaturen sorgte dann für einen steigenden Krankheitsdruck in den Reben.
Rückgang der Weinmosternte in Baden: Ertrag um 10% niedriger als im Vorjahr
In dem größeren der beiden Anbaugebiete, in Baden, fällt die Weinmosternte im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 10 % niedriger aus. Es wird mit einer Ernte von rund 1,1 Mio. hl bei einem durchschnittlichen Ertrag von 74 hl/ha gerechnet. Das sind ebenfalls rund 10 % weniger als im Vorjahr und gut 7 % weniger als im Sechsjahresmittel. Auf die weißen Rebsorten entfallen etwa 720 Tsd. hl (−9 % im Vergleich zum Vorjahr) bei einem Ertrag von 77 hl/ha. Rote Rebsorten machen mit etwa 420 Tsd. hl einen kleineren Anteil aus. Der zu erwartende Durchschnittsertrag der weißen Rebsorten bewegt sich bei 71 hl/ha, das liegt fast 13 % unter dem Vorjahresertrag und 6 % unter dem Sechsjahresmittel.
Erträge um bis zu 20% unter dem Sechsjahresdurchschnitt
In Württemberg fallen die Erträge und Erntemengen wohl ebenfalls schlechter aus. Die momentan kalkulierte Erntemenge von rund 730 Tsd. hl (66 hl/ha) liegt 11 % unter dem Vorjahreswert und fast 20 % unter dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre. Schwerpunktmäßig wird in Württemberg Rotwein produziert. Die diesjährige Erntemenge roter Sorten beläuft sich wahrscheinlich auf 500 Tsd. hl (70 hl/ha). Das ist etwa 10 % weniger als 2023 und 22 % weniger als im mehrjährigen Durchschnitt. Beim Weißmost belaufen sich die Schätzungen auf rund 230 Tsd. hl, das sind gut 13 % weniger als im Vorjahr und 11 % weniger als das sechsjährige Mittel.
Quelle: Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg