Konzert nach Abschluss der Baumaßnahmen begeistert im Freibad des AQWA
Zum Schluss wird es melancholisch-schön im Freibad des AQWA, als Tara und Sten für ihren letzten Song des Abends Hallelujah anstimmen. Zwar sei es nach dem Geschmack von Urheber Leonard Cohen im Laufe der Zeit zu oft gespielt worden, erzählt Sten zuvor. Für den Abschluss eines wunderbaren Konzerts im Freibad im Rahmen der #summersound-Reihe passt es jedenfalls hervorragend. Auch das Publikum stimmt in den Refrain mit ein und signalisiert, dass es noch lange so weitergehen könnte. Dass der Song als Zugabe gespielt wird, hat sich das Publikum mit tosendem Applaus und entsprechenden Rufen danach verdient, auch Tara und Sten freuen sich über den tollen Zuspruch. Den gab es zurecht für das rund zweistündige Konzert.
Musste das Vater-Tochter-Gespann sein Konzert an gleicher Stelle im vergangenen Jahr noch aufgrund des schlechten Wetters absagen, passten die Rahmenbedingungen dieses Mal. Perfektes Sommerwetter hatte sowieso schon zahlreiche Gäste ins Freibad gelockt, das erst wenige Tage zuvor eingeweihte sanierte Nichtschwimmerbecken und die neue Rutsche hatten den passenden Anlass geboten, das Konzert nun nachzuholen.
Mit „Only Wanna Be with You“ von Hootie & the Blowfish starteten die beiden musikalisch in den Abend. Seit sechs Jahren machen Tara und Sten gemeinsam Musik, wie Sten an einer Stelle verrät. Kein Wunder, dass sie als perfekt eingespieltes Team auftreten. Mal übernimmt Sten die Leadstimme, mal Tochter Tara. Die beweist etwa beim Lied „Valerie“, das einst von keiner geringeren als Amy Winehouse gesungen wurde, wie viel Power in ihrer Stimme steckt.
Beide singen sich durch mehrere Jahrzehnte der Rock- und Popgeschichte, dazu gehören Evergreens wie „Land down under“ von Men at Work, „Joylene“ von Dolly Parton oder „Free Fallin“ von Tom Petty. Dessen Songs passen besonders gut zur sommerlichen Urlaubstimmung zwischen Boulebahn und See, wo Tara und Sten ihre Bühne haben, so dass mit „Learning to Fly“ noch ein weiterer Titel des 2017 verstorbenen US-amerikanischen Musikers gespielt wird.
Um Tara und Sten haben es sich zu Beginn des Konzerts schon zahlreiche Gäste auf den umliegenden Wiesen oder der Steinmauer gemütlich gemacht. Im Laufe des Abends sollen noch viele weitere dazu kommen. Sten unterhält zwischen den Songs mit kurzen Ansagen und Anekdoten das Publikum und sorgt auch für einige Lacher.
„Jetzt kommt endlich ein schönes Lied“, sagt er an einer Stelle augenzwinkernd, so als ob das vorher nicht der Fall gewesen sei. Natürlich versteht jeder die Ironie und freut sich über die vielen schönen Lieder, die Tara und Sten zum Besten geben. Darunter sind auch einige in französischer und spanischer Sprache wie zum Beispiel „Dernière danse“ von Indila. Und mit „A little peace of happiness“ spielen sie einen Song, den Sten Anfang der 90er Jahre selbst geschrieben hat. „Er handelt von der Suche nach Glück“, kommentiert Sten den Inhalt seines Werks, inspiriert sei er vom Film „Herr Rossi sucht das Glück“.
Ihr Glück haben die Gäste des Konzerts zu diesem Zeitpunkt längst im Freibad des AQWA gefunden. Es herrscht eine angenehme, gesellige Atmosphäre, manche singen die Texte leise mit und wippen dazu im Takt oder genießen die Musik einfach mit geschlossenen Augen.
„Sweet Dreams“ möchte man ihnen dabei wünschen, jedenfalls passt der Titel der Band Eurythmics, den Tara und Sten ebenfalls in ihrer Setlist haben, hervorragend. „Feels like Knockin’ on Heaven’s Door“, könnte man den Abend nahezu beschreiben, um sich der Textzeilen des gleichnamigen Liedes von Guns N’ Roses zu bedienen, den die beiden ebenfalls spielen und damit einmal mehr den Geschmack ihrer Zuhörer bestens treffen.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: H. Pfeifer