Informationsveranstaltung für die Hauseigentümer in Cluster 4
Im März 2023 haben die Stadtwerke Walldorf mit der Umsetzung des Großprojekts Dachständerrückbau begonnen, für das eine Laufzeit von sieben bis zehn Jahren und Gesamtkosten von rund 50 Millionen Euro veranschlagt sind. Für die Maßnahme wurde das Stadtgebiet in 15 Abschnitte unterteilt, sogenannte „Cluster“. Jetzt waren die Eigentümerinnen und Eigentümer der Häuser im Cluster 4 (südlich des Freibads) zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Rund 40 interessierte Bürger ließen sich das Vorhaben im Ratssaal des Rathauses schildern.
Die Verantwortlichen der Stadtwerke um Geschäftsführer Matthias Gruber und Projektleiter Heinz-Peter Braems stellten das Vorgehen beim Dachständerrückbau über die verschiedenen Projektphasen vor. Start ist mit den in Kürze anstehenden Hausschauen, bei denen die Stadtwerke jedes Objekt mit den Eigentümern begehen, um die anstehenden Baumaßnahmen abzustimmen – die Terminierung hierzu hat gerade begonnen. Wenn alle Informationen vorliegen, wird bis zum dritten Quartal 2025 die Planungsphase der umfangreichen Tiefbauarbeiten für die Sparten Strom, Glasfaser, Straßenbeleuchtung und stellenweis auch Wasser und Gas erfolgen. Die eigentliche Baumaßnahme ist im Cluster 4 für 2026 geplant.
Es wurden viele Fragen gestellt, auch schon zum eigentlichen Rückbau der Dachständer, der allerdings erst dann folgen kann, wenn das neue Stromnetz gelegt wurde und in den Objekten der sogenannte „Innenumschluss“ vorgenommen wurde. Nach dem offiziellen Vortragsteil und der offenen Fragerunde standen die Ansprechpartner der Stadtwerke und der Stadt den Bürgern noch für individuelle Fragestellungen zur Verfügung, wovon rege Gebrauch gemacht wurde. Die Stadtwerke werden für jeden Bauabschnitt des Dachständerrückbaus die betreffenden Eigentümer per Brief und E-Mail informieren und die einzelnen Cluster jeweils zu weiteren Informationsveranstaltungen einladen.
Hintergrund des Projekts Dachständerrückbau ist, dass noch immer ein großer Teil der Haushalte im Walldorfer Stadtgebiet über Freileitungen an das Stromnetz angebunden ist. Diese entsprechen nicht mehr den Anforderungen an ein zukunftssicheres Stromnetz und eine moderne Lebensqualität, unter anderem mit Ausblick auf das Laden einer Vielzahl von Elektrofahrzeugen an privaten Stromanschlüssen und die Heizungsumstellung auf elektrische Wärmepumpen. Mit der Erdverkabelung werden die Stadtwerke vorausschauend die Anschlussleistung verdoppeln und somit auch die Grundlage bilden, moderne Energiedienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Neben dem Ausbau des Stromnetzes wird auch Glasfaser gleich mitverlegt, Ziel ist ein zukunftsfähiges Strom- und Telekommunikationsnetz.
Für die Bürger ist das neue Netz ebenso kostenlos wie der Rückbau der Dachständer. Lediglich den Innenumschluss – die Anbindung der vorhandenen Stromverteilung, die bisher häufig im Dachgeschoss liegt, an den neuen Hausanschluss im Keller – haben die Eigentümer auf eigene Kosten vorzunehmen, da dieser Bereich „hinter“ der Eigentumsgrenze liegt. Bei den Stadtwerken gibt es eine Liste mit 27 regionalen Elektrofachbetrieben, die dafür die Zulassung haben und bereits abgefragt wurden, ob sie derartige Arbeiten in Walldorf durchführen wollen. Zudem wurde das Förderprogramm Innenumschluss aufgelegt, mit dem 25 Prozent aller anrechenbaren Kosten, maximal aber 500 Euro je Innenumschluss bezuschusst werden. Diese Förderung muss nicht separat beantragt werden. Es reicht, die gesammelten Rechnungen nach dem Innenumschluss auf der Homepage der Stadtwerke Walldorf hochzuladen.
Text und Fotos/Plan: Stadt Walldorf