Im Einsatz für das „wichtigste Lebensmittel“
Es war mehr als nur ein Hauch von Abschied, der bei der jüngsten Verbandsversammlung des Zweckverbandes Wasserversorgung Hardtgruppe (ZWH) durch den Tagungsraum des Wasserwerkes wehte. Neben der Sandhäuser Gemeinderätin Eva-Maria Eichler wurde auch dem Leimener Oberbürgermeister Hans D. Reinwald als ZWH-Vorsitzenden Adieu gesagt.
Eva-Maria Eichler wurde gleich zum Versammlungsauftakt verabschiedet, der Vorsitzende erst am Ende, weshalb es Reinwald vorbehalten blieb, die seit 1984 im ZWH aktive Eichler als „Urgestein“ zu loben. In dieser Zeit seien es Millionen gewesen, „über die hier entschieden wurde und die dann verbaut wurden“. Eine Auflistung aller Projekte würde jeden zeitlichen Rahmen sprengen, so Reinwald. Fest stehe, dass mit Eva-Maria Eichler „viele für die strategische Versorgungssicherheit dringende Maßnahmen beschlossen“ worden seien, dadurch habe man den Verband „zukunftssicher aufgestellt“. Sie habe „fünf Wassermeister erlebt“ und sein 1993 geborener Sandhäuser Bürgermeisterkollege Hakan Günes sei, legte er noch zur allgemeinen Erheiterung nach, beim Beginn von Eichlers ZWH-Engagement „noch gar nicht auf der Welt“ gewesen.
Hakan Günes übernahm später die Verabschiedung von Hans D. Reinwald, jedoch erst, nachdem John Ehret als designierter OB Leimens zum neuen ZWH-Vorsitzenden und er selbst sowie Walldorfs Bürgermeister Matthias Renschler zu dessen Stellvertretern gewählt worden waren. Günes bescheinigte Reinwald, „viele Maßnahmen vorangetrieben“ zu haben. Hierbei habe er sich „wie kein anderer mit seinem Wissen eingesetzt“. Günes ergänzte, er selbst habe „als junger Kollege unheimlich von ihm gelernt“. Der mit diesen Worten Geehrte bedankte sich mit dem Hinweis, dass ihm der ZWH seit 2016 stets viel Freude bereitet habe. Rundum bewährt habe sich das hier wirkende „tolle, super motivierte Team“ unter anderem, als so schnell wie nur möglich auf die Leitungshavarien am Leimbach und beim Friedhof reagiert habe werden müssen.
Von allergrößter Bedeutung in den vergangenen acht Jahren war für Hans D. Reinwald, dass es in der Versorgung der Bevölkerung mit dem „wichtigsten Lebensmittel“, also mit hervorragendem Wasser, zu keinem Zeitpunkt zu Engpässen gekommen sei. Da dies eine Aufgabe sei, die niemals aufhöre, würden auch die entsprechenden Investitionen nicht aufhören, vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels. Besonders dankte er zum einen dem langjährigen, vor drei Jahren verstorbenen Geschäftsführer Bruno Sauerzapf, dem der ZWH stets ganz besonders am Herzen gelegen habe. Und zum anderen dessen Nachfolger Rudi Kuhn sowie Diplom-Ingenieur Erich Schulz.
Kuhn hatte zuvor den ZWH-Jahresabschluss erläutert und unter anderem festgehalten, dass sich 2023 „alle Kommunen im Wasserverbrauch etwas zurückgehalten“ hätten. Zurückzuführen ist das nach seinen Worten „auf den doch nicht so heißen Sommer“. Gleichfalls etwas Zurückhaltung habe sich aber auch bei Bauprojekten ergeben, was wiederum unmittelbar „mit den Problemen in der Baubranche“ zusammenhänge. „Gerne eine höhere Zahl“ gehabt hätte Rudi Kuhn überdies bei den Personalkosten. Konkret vom ZWH benötigt werde nämlich ein Elektriker, doch habe man bislang keinen gefunden.
Wie tief die in den Lobesreden auf Eva-Maria Eichler und Hans D. Reinwald erwähnten „Maßnahmen“ den ZWH in der Tat prägen, offenbarte die von Erich Schulz vorgestellte Liste der „in Bau befindlichen Maßnahmen“. Neu errichtet werden aktuell die Pumpen- und Filterhalle sowie Dynasandfilter im Wasserwerk, Hochbehälter und Hauptleitung in Leimen-Lingental, die Förderleitung zum Bauhof Sandhausen, eine Starkstromleitung, eine Schaltanlage und demnächst ein weiterer Brunnen. (Werner Popanda)
Verabschiedungen beim Zweckverband Wasserversorgung Hardtgruppe: (v.li.) Leimens künftiger OB John Ehret, Sandhausens Bürgermeister Hakan Günes, die aus der Verbandsversammlung ausscheidenden Hans D. Reinwald (amtierender OB Leimen) und Eva-Maria Eichler (Gemeinderätin in Sandhausen) sowie Walldorfs Bürgermeister Matthias Renschler und Geschäftsführer Rudi Kuhn (Foto: Werner Popanda)
Text: Stadt Walldorf