Neugestaltung wird ein Gewinn für alle
Die Sanierung und Neugestaltung der Ziegelstraße wird eine aufwendige Maßnahme, die für die Anwohnerinnen und Anwohner während der Bauzeit notgedrungen einiges an Einschränkungen mit sich bringen wird. Aber: „Hinterher wird es besser sein als jetzt“, so Bürgermeister Matthias Renschler. „Das wird für alle Verkehrsteilnehmer ein Gewinn, auch für die Anwohner“, sagt Stadtbaumeister Andreas Tisch. Und Heiko Huber, Projektleiter der Stadtwerke Walldorf, nennt ein ganz praxisnahes Beispiel: „Die Ziegelstraße hat eine der ältesten Wasserleitungen in Walldorf mit sehr schlechtem Druck. Wir erhoffen uns eine deutliche Leistungssteigerung.“ Der Bürgermeister spricht dann auch von einer „sehr wichtigen Maßnahme für Anwohner und Eigentümer“ und bittet für die voraussichtlich acht Monate andauernden Arbeiten in zwei Abschnitten um Verständnis. Es sei eben mehr als „nur eine Belagserneuerung“.
Wie viel mehr gemacht wird, erläutert Stadtbaumeister Tisch in einem Vor-Ort-Termin zum Start der Baumaßnahme mit Vertretern der Verwaltung, des Gemeinderats, des Walldorfer Ingenieurbüros Arno König und der Straßenbaufirma Demirbas (Haßmersheim) sowie interessierten Anwohnern, für die es schon im vergangenen Jahr eine Informationsveranstaltung im Rathaus gegeben hat. Die Stadt agiert nach Tischs Worten als Bauherr für Straßenbau und Beleuchtung, die Stadtwerke sind für Strom-, Glasfaser-, Gas- und Wasserversorgung zuständig. Auf beide kommen Kosten von jeweils rund 800.000 Euro zu. „Die komplette Infrastruktur wird erneuert“, sagt Tisch. Unter anderem wird die Stromversorgung auf erdverlegte Kabel umgestellt, damit später noch bestehende Dachständer der Stromversorgung zurückgebaut werden können. Auch der Ausbau mit Glasfaser und Leerrohren ist vorgesehen, Wasser- und Gasleitungen werden auf der südlichen Straßenseite gebündelt. Die Straßenbeleuchtung erfolgt künftig über acht Mastleuchten auf der Südseite der Straße.
Neben dem, was im Untergrund geschieht, wird sich aber auch oberirdisch einiges tun. Denn aktuell ist besonders im südwestlichen Bereich der Ziegelstraße in Richtung der Hebelstraße der öffentliche Straßenraum mit etwa sechs Metern von Hauswand zu Hauswand sehr schmal, weitet sich in nordöstlicher Richtung zur Ringstraße kontinuierlich bis auf circa 9,50 Meter auf. Damit sind auch die Gehwege sehr schmal, die durch private Treppen an vielen Stellen noch schmaler werden. Insgesamt fehlt es an Platz für alle Verkehrsarten und für die Ausweisung von Stellplätzen. „Mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmer“, so der Stadtbaumeister, ist dann auch das Ziel des Ausbaus, der auf die Trennung von Fahrbahn und Fußwegen verzichtet sowie die Entwässerung über eine Mittelrinne vornimmt, sodass am Ende die maximal nutzbare Fläche in einem einheitlichen Ausbau zur Verfügung steht. Neuer Straßenbelag wird ein größeres Rechteckpflaster sein, die 14 geplanten Stellplätze werden durch farblich unterscheidbares Pflaster ausgewiesen. „Wir wünschen den Arbeiten einen guten Verlauf“, sagt Andreas Tisch über die „wichtige und sinnvolle Maßnahme“.
Bürgermeister Renschler weist ergänzend darauf hin, dass der Gemeinderat schon im vergangenen Jahr ein Baustellenförderprogramm für die Sanierung der Ziegelstraße beschlossen hat. Damit werden die geplanten Arbeiten – wie das zuvor schon in der Schwetzinger Straße der Fall gewesen ist – als „große städtische Tiefbaumaßnahme“ im Sinne der städtischen „Richtlinie zur freiwilligen Unterstützung von Kleinstunternehmen“ eingestuft. Das ermöglicht Unternehmen, die während der Baumaßnahme und wegen der damit verbundenen schlechteren Erreichbarkeit Umsatzeinbußen haben, zum Ausgleich einen Zuschuss der Stadt zu beantragen. Betroffen ist vor allem eine in der Ziegelstraße ansässige Bäckerei.
Text und Fotos: Stadt Walldorf
