Ohne Blut kein Leben
„Des Menschen Leben lebt im Blut“, zitierte Bürgermeister Matthias Renschler bei der Ehrung der oftmaligen Blutspender für das Jahr 2022 einen Satz aus „Faust – Der Tragödie zweiter Teil“. Schon Johann Wolfgang von Goethe habe erkannt, dass ohne Blut menschliches Leben nicht möglich sei. Auch wenn in diese Richtung schon viel geforscht worden sei, bleibe festzuhalten: „Es gibt keinen Ersatzstoff“, Blut könne nicht künstlich hergestellt werden. Und dennoch werde es ständig benötigt, um kranken und verletzten Menschen zu helfen. Umso wichtiger sei die Blutspende.
An den Titel von Goethes Theaterstück anknüpfend, sagte der Bürgermeister: „Sie verhindern Tragödien.“ Alle Blutspender seien „Lebensretter“. Dieser freiwillige, unentgeltliche Einsatz für eine so wichtige Angelegenheit sei „ein hohes Gut in unserer Gesellschaft, das man würdigen muss“, und keineswegs selbstverständlich. Dass der Blutspender nicht wisse, wer mit seinem Blut gerettet wird, „macht es umso wertvoller“, findet Matthias Renschler. Denn letztlich drücke man damit aus: „Ich helfe der Gemeinschaft.“
Der Bürgermeister wies auch darauf hin, dass Blutspenden immer gebraucht würden. Gerade während der Corona-Pandemie, als zeitweise keine Spendenaktionen möglich waren, seien schnell Engpässe aufgetreten. Der DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen stellt heute nach eigenen Angaben circa 85 Prozent der Versorgung mit Blutprodukten in den beiden Bundesländern sicher. Täglich benötigten die DRK-Blutspendedienste bundesweit 15.000 Blutspenden, um den Bedarf an Blutkonserven decken zu können, allein 1800 in Baden-Württemberg. „Sie haben immer mitgemacht“, dankte Renschler den zu Ehrenden für ihr Engagement mit zwischen zehn und „sage und schreibe 125 Blutspenden, das ist enorm“. Ein großes Dankeschön des Bürgermeisters galt auch den Aktiven des DRK-Ortsvereins Walldorf sowie Heike Käller (Fachdienst Kultur und Sport), die die mit Sekt, Orangensaft und Laugengebäck abgerundete Feierstunde organisiert hatte.
Für das DRK bedankte sich die zweite Vorsitzende Carmen Häberle bei den oftmaligen Blutspendern. „Man kann Ihnen gar nicht genug Danke sagen“, erklärte sie. „Vorbilder wie Sie braucht unsere Gesellschaft.“ Blut werde dringend jeden Tag benötigt und rette Menschenleben. Deshalb freue sich der gesamte Ortsverein Walldorf schon jetzt, zur nächsten Blutspendenaktion am Dienstag, 13. Februar, 14.30 bis 19.30 Uhr, in der Astoria-Halle alle wieder begrüßen zu dürfen. 179 Blutspender zählte das DRK Walldorf bei seiner jüngsten Aktion, darunter neun Erstspender.
Bei der Übergabe der Präsente, Urkunden und Ehrennadeln wurde Carmen Häberle vom Ortsvereinsvorsitzenden Andreas Schuppe und Bereitschaftsleiter Thorsten Antritter unterstützt.
Persönlich geehrt werden konnten für 125 Blutspenden Jürgen Kremp, für 50 Helmut Heiler, für 25 Michael Förderer sowie für je zehn Blutspenden Anja Burak und Dario Hartig. Zwölf weitere oftmalige Blutspender, die sich alle zwischen zehn und 25-mal ehrenamtlich zur Verfügung gestellt hatten, konnten leider nicht an der kleinen Feierstunde teilnehmen. „Ich werde natürlich dran bleiben“, kündigte Jürgen Kremp nach der Ehrung an. Sein Ziel sei die Zahl 300, dafür gehe er sechsmal im Jahr Blut spenden – öfter ist es aus medizinischer Sicht nicht erlaubt. Sechsmal pro Jahr spendet auch Helmut Heiler Blut. „Ich will die 100 vollmachen“, sagte er.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Jan A. Pfeifer