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Klaus Brecht geht nach 32 Jahren bei der Stadt Walldorf in Ruhestand

2. Dezember 2023 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Politik

Hohe Kompetenz in vielen Bereichen und immer eine klare Linie

„Das Ergebnis zählt“, meint Klaus Brecht, das habe er von seinem früheren Chef gelernt, dem ehemaligen Stadtbaumeister und Ehrenbürger Wilhelm Schneider. Und deshalb könne man „schon stolz darauf sein, was in Walldorf läuft“. Dazu hat Brecht selbst mehr als nur einen Beitrag geleistet: Nach 40 Jahren im öffentlichen Dienst und 32 Jahren in Diensten der Stadt Walldorf, zunächst im Stadtbauamt als Leiter der Abteilung „Bauverwaltung, Bau- und Bodenrecht“, 2010/11 für ein halbes Jahr als kommissarischer Leiter des Stadtbauamts und seit 1. Dezember 2012 als Leiter des Fachbereichs Ordnung und Umwelt, hat er jetzt seinen letzten Arbeitstag auf dem Rathaus absolviert. Offiziell in Ruhestand geht Brecht Ende Juni 2024, dass er schon jetzt mehr Freizeit genießen darf, hat er Resturlaub, Überstunden und dem Lebensarbeitskonto zu verdanken.

„Vielen Dank und alles Gute“, sagt Bürgermeister Matthias Renschler im Namen der Stadt und ganz persönlich. Er bescheinigt dem scheidenden Fachbereichsleiter „eine unheimlich hohe Expertise“ in allen Themenfeldern, mit denen Brecht befasst gewesen ist. Man habe ihn jederzeit ansprechen können und immer fundierte Auskünfte erhalten. Seinen Fachbereich habe er „brillant geführt“. Und das, obwohl gerade das Ordnungsamt nicht zu den beliebtesten Ämtern bei der Bevölkerung zähle und „immer an der Front“ stehe. „Keiner parkt falsch, die Schilder stehen falsch“, fasst es der Bürgermeister humorvoll zusammen. „Zum Ausgleich“ habe Brecht mit den rund zwanzig Umweltförderprogrammen, die seine Handschrift tragen, den Bürgerinnen und Bürgern aber auch viel Gutes tun dürfen. Langweilig, da ist sich Matthias Renschler sicher, wird es dem passionierten Fahrradfahrer Klaus Brecht im „Unruhestand“ nicht werden. „Ich wünsche Ihnen vor allem Gesundheit und freue mich auf künftige Begegnungen“, sagt der Bürgermeister.

 

 

Der Erste Beigeordnete Otto Steinmann hat 32 Jahre lang mit Klaus Brecht zusammengearbeitet und kann auch deshalb gut auf dessen Zeit im Rathaus zurückblicken, weil er einst durch seinen eigenen Wechsel ins Hauptamt „den Weg freigemacht hat“, sodass Brecht zum 1. Dezember 1991 im Stadtbauamt starten konnte. Beide seien sie, so Steinmann, vom damaligen Stadtbaumeister Schneider geprägt worden. „Arbeitserledigung, fordern und fördern zugleich, auch dagegenhalten, wenn es nötig ist und mehr zu leisten als andere, das waren Prinzipien, die er uns vorgelebt und mit auf den Weg gegeben hat.“ Brecht, heute „einer der dienstältesten Kollegen im Haus“, habe neben der klassischen Verwaltungsausbildung einen kaufmännischen Hintergrund mitgebracht. Der technische Bereich sei sein Zuhause gewesen, auch weil er „persönlich und privat mit Bauen unmittelbar in Berührung“ gewesen sei. Die von ihm maßgeblich geprägten Umweltförderprogramme seien einerseits gekennzeichnet „von dem Bewusstsein, dass es nötig ist, für bestimmte im öffentlichen Interesse stehenden Maßnahmen Privater finanzielle Anreize zu schaffen“, spiegelten aber zugleich auch „zurecht die Haltung wider, dass es für die Umsetzung gesetzlich zwingend vorgeschriebener Vorhaben eigentlich einer Bezuschussung nicht bedarf“.

Seine Kompetenz in Umlegungsfragen habe sich durch Klaus Brechts Berufsleben in Walldorf gezogen. „Hier hat sich dein Know-how, deine klare Haltung und auch deine Bereitschaft, in die Diskussion zu gehen, bewährt“, sagt Steinmann. Generell gelte, dass gerade der Ordnungsbereich nicht einfach sei. Brecht habe aber konsequent seine Linie vertreten und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern uneingeschränkt den notwendigen Rückhalt gegeben. „Diese konsequente Linie und klare Kante hat dich von Anfang an ausgezeichnet.“ Auch Otto Steinmann dankt Klaus Brecht „im Namen der Stadt, aber auch ganz persönlich für die langjährige Zusammenarbeit“, wünscht ihm mehr Zeit für seine Hobbys und vor allem viel Gesundheit.

Im Namen aller Kollegen dankt der Personalratsvorsitzende Edgar Mayer für die gute Zusammenarbeit. Brecht habe immer „eine direkte Art“ gepflegt und „eine gerade Linie gefahren“, man habe bei ihm „immer gewusst, wo man dran ist“. Mayer bescheinigt ihm einen kollegialen Umgang und sagt: „Du warst ein sehr guter Chef.“ Auch Stadtbaumeister Andreas Tisch ist es ein Bedürfnis, sich bei Klaus Brecht zu bedanken, der in der Interimszeit nach dem Abschied von Dieter Astor und vor Tischs Dienstantritt das Stadtbauamt kommissarisch geführt hat. Er habe in sehr guter Erinnerung, wie kollegial ihm Brecht zur Seite gestanden sei und gleichzeitig fachlich-kompetent den Übergang gestaltet habe. „Das war sehr wichtig für mich, das habe ich gleich zu Beginn schätzen gelernt“, bedankt sich Tisch ebenfalls für die gute Zusammenarbeit.

 

 

Klaus Brecht macht über seinen eigenen Abschied nicht viele Worte, freut sich lieber über den „seltenen Glücksfall“, dass er seine designierten Nachfolgerin Alena Müller noch einige Monate auf ihre neue Aufgabe hat vorbereiten können. „Bis vor zehn Minuten noch“ habe er ihr Tipps „an den Kopf geschmissen“. Wie Brecht tickt, zeigt sich auch daran, dass selbst bei diesem Anlass, direkt vor Beginn der Feierstunde, noch über das leidliche Thema Parken diskutiert wird – der Ruheständler in spe ist bis zur letzten Sekunde in seinem dienstlichen Element.

 

Text und Fotos: Stadt Walldorf

 

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