Bleiben Sie informiert  /  Freitag, 22. November 2024

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus Wiesloch und Walldorf

Briefe gegen das Vergessen

24. November 2023 | > Wiesloch, Das Neueste, Dr. Lars Castellucci (MDB), Photo Gallery

Dr. Anton Ottmann las in Wiesloch aus seinem Buchprojekt

Die Stühle in den Räumlichkeiten der Buchhandlung Dörner waren bis auf den letzten Platz belegt, als Dr. Anton Ottmann mit seiner Gruppe am vergangenen Donnerstag sein Buchprojekt „Briefe gegen das Vergessen“ in szenischer Lesung vorstellte. Im Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci erzählte der Autor von seiner Recherchearbeit über die jüdische Familie Oppenheimer aus Heidelberg.

Das Heidelberger jüdische Ehepaar Leopold und Rositta Oppenheimer wurde im Oktober 1940 mit ihrem Sohn Hans, wie alle badischen Jüdinnen und Juden, in das Lager im südfranzösischen Gurs deportiert. Nach einiger Zeit kam der Sohn in einem Bauernhof in der Alpenregion zum Einsatz. Die Eltern und der Sohn schrieben sich zwei Jahre lang mindestens einmal in der Woche Briefe, in denen sie ihren Alltag, ihre Note und ihre Sehnsüchte schilderten, aber auch freudige Ereignisse und Tage voller Hoffnung.

„Nun sind wir hier in der Internierung in Südfrankreich. Erspar mir, Dir unser schreckliches Elend zu schildern. Leider sind schon viele Freunde und Verwandte gestorben und werden auch weiter sterben“, so schrieb es Rositta Oppenheimer am 31. Dezember 1940 an ihren Sohn Hans.

Der Vater und der Sohn wurden 1942 an Deutschland ausgeliefert und kamen dort um, die Mutter überlebte. Bei Rositta Oppenheimer sind nicht nur die Briefe des Sohnes erhalten geblieben, sondern auch die der Eltern an Hans.

Gesprochen wurde Rositta Oppenheimer bei der Lesung von Ursula Ottmann, Leopold Oppenheimer von Dr. Anton Ottmann und Hans Oppenheimer von Friedrich E. Becht. Die Moderation der Lesung übernahm der ehemalige Bundestagsabgeordnete Gerd Weisskirchen.

Für sein Buch, das im kommenden Jahr erscheinen wird, hat Herr Dr. Ottmann einen wohl einmaligen Nachlass von über 200 Briefen der Familie Oppenheimer recherchiert und aufbereitet.Dr. Ottmann schilderte im Gespräch wie er an den Nachlass der über 200 Briefe kam, die Rositta Oppenheimer, die den Holocaust überlebte, danach auf dem Bauernhof abholte, wo ihr Sohn zum Einsatz kam. In der anschließenden Diskussion wurde u.a. über die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Wiesloch gesprochen.

Zu der Lesung hatten Lars Castellucci und der SPD-Ortsverein Wiesloch geladen, um an den 9. November zu gedenken.

Das könnte Sie auch interessieren…

L723 bei Wiesloch: Gabelstapler beschädigt Heckscheibe eines Autos

Ein 49-jähriger Gabelstapler-Fahrer war am Mittwochmittag gegen 14:15 Uhr auf der Erich-Kästner-Straße unterwegs, als er mit einem vor ihm verkehrsbedingt haltenden Auto kollidierte. Die 60-jährige Frau hielt mit ihrem Citroen verkehrsbedingt an einer Rot zeigenden...

Altenpfleger Rüdiger Weippert für sein 25-jähriges Dienstjubiläum geehrt

„Die Zeit vergeht schnell“, stellt Rüdiger Weippert fest, als er im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus für seine 25-jährige Tätigkeit als Altenpfleger im Pflegezentrum Astor-Stift geehrt wird An der Feierstunde nehmen auch Bürgermeister Matthias Renschler,...

Musikschule stimmt auf Weihnachten ein

Die Musikschule Südliche Bergstraße lädt am Sonntag, 1. Dezember, 16 Uhr, in die evangelische Kirche Walldorf zum Adventskonzert ein. Mit ausgewählter klassischer Musik stimmen das Kinder- und Jugendorchester, das Querflötenensemble, das Trompetenduo sowie das...

Hier könnte Ihr Link stehen

Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Zeitreise

Archive