Ein anspruchsvolles Bauprojekt
„Das ist ein stolzes Unterfangen“, sagt Bürgermeister Matthias Renschler. Mit dem offiziellen Spatenstich ist der Startschuss für ein neues Wohnungsbauprojekt der Stadt gefallen. Auf dem Grundstück Heidelberger-/Hebelstraße entstehen für Kosten von voraussichtlich sieben Millionen Euro zwei Häuser, die insgesamt 18 Wohnungen enthalten werden. Damit schafft die Stadt weiteren geförderten Wohnraum, für den es nach wie vor eine große Nachfrage in Walldorf gibt. „Ein wichtiges Projekt“, erklärt der Bürgermeister.
Stadtbaumeister Andreas Tisch ist „froh, dass es losgeht“ – zwei Jahre nach den ersten Planungen und etwas mehr als ein Jahr nach dem Baubeschluss im Gemeinderat. Er wirbt um Verständnis bei den Anwohnern für die anstehenden Arbeiten: „Im Sinne der innerstädtischen Nachverdichtung“ müsse man auf dem Grundstück tätig werden, auf dem zuvor zwei nicht sanierungsfähige Gebäude aus den fünfziger Jahren abgerissen worden waren. Mit Blick auf die im Frühjahr 2024 beginnende Sanierung der benachbarten Ziegelstraße sieht auch der Bürgermeister eine erhöhte Belastung für die Anwohner. „Ich kann nur um Verständnis bitten“, seien beide Maßnahmen aber notwendig.
Der Stadtbaumeister sieht im Vorhaben „ein sehr anspruchsvolles Projekt“, gerade im Sinne der Nachhaltigkeit. Denn gebaut wird in sogenannter Holzhybridbauweise, wobei nur die Treppen und Loggien in Beton ausgeführt werden, die eigentlichen Wohnbereiche in Holz. „Das ist eine nachhaltige Bauweise, die wir künftig so weiterführen wollen“, sagt Tisch. Dazu kommt ein gleichfalls nachhaltiges Wärmekonzept, in dem eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden in 46 Metern Tiefe Wärme aus dem Erdreich gewinnt – umweltfreundlich und mit vergleichsweise geringen laufenden Kosten. Zusätzlich sollen die Satteldächer der beiden Häuser mit Photovoltaik-Modulen für die Stromerzeugung möglichst vollflächig belegt werden, auch eine Batterielösung zum Speichern der Energie ist vorgesehen. Architektonisch wurde darauf geachtet, den Maßstab des umgebenden Quartiers weiterzuführen.
Die 1268 Quadratmeter Wohnfläche werden sich in je sechs Zwei- und Vier-Zimmer-Wohnungen sowie zwei Eineinhalb- und vier Drei-Zimmer-Wohnungen aufteilen, in denen künftig 40 bis 50 Menschen leben können. Es sind 28 Stellplätze geplant, acht gedeckte im Sockel der Gebäude und 20 offene Stellplätze, von denen zehn auch für eine öffentliche Nutzung zur Verfügung stehen werden. Zwischen den beiden Häusern wird zudem eine kleine Platzfläche entstehen, die auch öffentlich genutzt werden kann. „Das wird ein Gewinn für das ganze Quartier“, sagt Andreas Tisch.
Der Stadtbaumeister bedauert, dass zuletzt ein größerer Baum am Rand der Baugrube, der eigentlich erhalten werden sollte, doch noch gefällt werden musste. „Wir haben bis zuletzt um ihn gekämpft.“ Dann habe sich aber gezeigt, dass der Baum große Teile seines Wurzelwerks verloren hätte, sodass er aus Sicherheitsgründen doch noch entfernt werden musste. „Wir werden natürlich nachpflanzen und auch nicht die kleinsten Bäume“, kündigt Tisch an. „Wir schauen generell bei allen Baumaßnahmen, dass Ersatzpflanzungen stattfinden“, bekräftigt Bürgermeister Renschler. Und das meist in doppelter Menge.
Architekt Michael Jöllenbeck freut sich, dass für das Hauptgewerk, den Holzbau, eine Walldorfer Firma bei der öffentlichen Ausschreibung das günstigste Angebot abgegeben hat. Es sei „wichtig, dass alles ineinander vertaktet ist, damit wir zügig vorwärtskommen“. Dennoch wird es laut Stadtbaumeister Tisch wohl bis Sommer 2025 dauern, „bis wir einziehen“. Neben dem Dank an das Planungsteam, die beteiligten Fachfirmen und den Gemeinderat für die notwendigen Beschlüsse wünscht sich Tisch „einen guten Verlauf“ der Baustelle. „Wir hoffen, dass es gut läuft.“
Text: Stadt Walldorf
Foto: H. Pfeifer