Es war eine gelungene Aktion: Im Rahmen des jüngsten gemeinsamen Unternehmertreffens der Städte Walldorf und Wiesloch organisierte der Gastgeber, die Promega GmbH, eine Tombola. Am Ende freuten sich drei glückliche Gewinner über von Bundestrainer Hansi Flick signierte Fußbälle. Und die Tafelvereine im Doppelzentrum dürfen sich über den Erlös aus dem Losverkauf freuen: Die exakt 861 Euro wurden vom Unternehmen auf 1000 Euro aufgestockt, sodass sowohl die Tafel Walldorf als auch die Tafel Wiesloch jeweils 500 Euro erhalten haben.
Zum offiziellen Termin bei Promega konnte Dr. Anette Leue, die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, neben Karl-Heinz Ressl, Vorstandsmitglied der Tafel Walldorf, und Sonja Huth, Vorsitzende der Tafel Wiesloch, auch die Walldorfer Wirtschaftsförderin Susanne Nisius begrüßen, die das Unternehmertreffen zusammen mit ihrer Wieslocher Kollegin Cornelia Schneider organisiert hatte. Anette Leue zeigte sich begeistert vom Engagement der Ehrenamtlichen in den Tafeln, die überschüssige und gespendete Lebensmittel einsammeln, um sie an Bedürftige weiterzugeben und so bei der Überwindung von Armut in den beiden Städten und der näheren Region zu helfen. Ziel soll es laut den Tafeln sein, Menschen in wirtschaftlich schwierigen Lebenslagen durch diese ergänzende Hilfe eine erweiterte Teilhabe an den Lebensmöglichkeiten unserer Gesellschaft zu bieten.
Sonja Huth und Karl-Heinz Ressl zeigten sich sehr dankbar für die Spende der Firma und gaben einen kleinen Einblick in die aktuellen Probleme, mit denen die Tafeln zu kämpfen haben. In der Zeit nach der Corona-Pandemie habe sich die Zahl der Tafelkunden praktisch verdoppelt, berichtete Sonja Huth. Das sei auch dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den daraus resultierenden Flüchtlingen geschuldet. „Gleichzeitig bekommen wir weniger Ware“, sagte Ressl. Zwar werden in Deutschland laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium jährlich elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle entsorgt, von denen etwa 0,8 Millionen Tonnen aus dem Handel stammen, dennoch bemühen sich die Supermärkte heute stärker, nachhaltig zu arbeiten und weniger Lebensmittel entsorgen zu müssen – eine eigentlich positive Entwicklung, die sich für die Tafeln allerdings negativ auswirkt. „Wir fahren täglich gut 15 Supermärkte an“, berichtete Karl-Heinz Ressl. „Wo es klemmt, das sind die ganzen Molkereiprodukte“, erzählte Sonja Huth. Gerade länger haltbare Lebensmittel landen nur selten bei den Tafeln, die sich deshalb über zusätzliche Spenden ganz besonders freuen. In Walldorf werden pro Einkaufstag bis zu 100 Kunden mit Lebensmitteln versorgt, in Wiesloch sind es bis zu 150.
Anette Leue gab den Besuchern im Anschluss Einblicke in das Unternehmen Promega, das sein Gebäude in Walldorf im Jahr 2019 bezogen hat. Hier wurden Verwaltung, Geräteservicecenter und europäisches Logistikzentrum an einem Ort zusammengeführt. Die Muttergesellschaft Promega Corporation hat weltweit 2000 Mitarbeiter und 16 Zweigstellen in verschiedenen Ländern. In Walldorf kümmern sich rund 150 Mitarbeiter um den Vertrieb der mehr als 4000 molekularbiologischen Produkte, die in der biowissenschaftlichen Forschung in Bereichen wie Zellbiologie, DNA-, RNA- und Proteinanalyse, Arzneimittelentwicklung, Identifizierung von Menschen und Molekulardiagnostik zum Einsatz kommen.
Spendenübergabe der Promega GmbH an die Tafeln: (v.li.) Dr. Anette Leue (Promega), Sonja Huth (Tafel Wiesloch), Karl-Heinz Ressl (Tafel Walldorf) und Susanne Nisius, Wirtschaftsförderin der Stadt Walldorf.
Text und Foto: Stadt Walldorf