Götterbaum seit 2019 auf Liste invasiver Arten
Der sommergrüne bis zu 25 Meter hohe Götterbaum (Ailanthus altissima, Herkunftsgebiet ist China und Vietnam) breitet sich seit einigen Jahren auch in Walldorf stärker aus. Die steigenden Temperaturen scheinen ihn eher zu fördern, während viele heimische Bäume an ihre Grenzen kommen. Die Rheinebene mit vielen Tagen über 25 Grad Celsius bietet aktuell optimale Bedingungen für den wuchernden Neophyten.
Neophyten sind Pflanzen, die nicht schon länger heimisch waren, sondern durch verstärkten Handel und Reisen der Menschen etwa ab dem 16. Jahrhundert eingeschleppt wurden. Problematisch kann es werden, wenn die neuen Pflanzen sich immer stärker ausbreiten und in Gebiete einwandern, wo sie seltene heimische Vegetation verdrängen.
Der Götterbaum gilt laut der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz als außerordentlich schnellwüchsig mit einer starken Ausbreitungstendenz (verbreitet sich leicht durch die flugfähigen Samen). Der Baum ist sehr trockenheitsverträglich und stadtklimafest, allerdings weist er auch eine relativ hohe Bruchgefahr von Ästen und Kronenteilen auf. Durch sein aggressives Wurzelwerk kann er gegebenenfalls Schäden an Bauwerken anrichten.
Auch wenn die jungen Bäume noch frostempfindlich sind, vertragen ältere Exemplare bis zu minus 20 Grad Celsius. Junge Pflanzen können im ersten Jahr bei ihrem Auftauchen noch problemlos aus der Erde gezogen werden. Bei älteren Pflanzen wird die restlose Beseitigung des Baums zum Problem. Abgeschnittene Bäume werden über die Wurzelbrut immer wieder versuchen, mannigfach auszutreiben.
Im Juli 2019 hat die EU das Problem erkannt. Der Götterbaum wurde durch Verordnung mit einem Handels- und Pflanzverbot belegt und als erstes Gehölz überhaupt in die Liste invasiver Arten mit EU-weiter Bedeutung aufgenommen.
Text und Fotos: Stadt Walldorf