Vivere Arte Art Gallery, Marktstraße 11, 69168 Wiesloch Die in Heidelberg lebende Künstlerin Lena Reutter zeigt in der Ausstellung „Zeiträume“ neue Werke. „Zeiträume“ eröffnen sich beim Betrachten der Bilder, welche besondere Momente festhalten, Kindheitsmomente, geprägt von selbstvergessener Aufmerksamkeit und Poesie.
Die Künstlerin lässt sich inspirieren von Kindern in ihrem Spiel und Innehalten. Die Bilder können aber auch an die eigene Kindheit und ihre Unbefangenheit erinnern. Lena Reutter wurde 1978 in Filderstadt geboren und wuchs im Schwarzwald auf. Nach ihrem Studium an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg absolvierte sie das Referendariat und ist seit 2006 als Lehrerin tätig. Von 2008 bis 2018 übernahm sie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Lehraufträge für Malerei. Als Künstlerin zeigt Lena Reutter ihre Werke seit 2005 regelmäßig in vielbeachteten Ausstellungen.
In ihren figurativen Bildern erforscht Lena Reutter die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der gegenständlichen Malerei. Mit dem für sie typischen Farbauftrag aus lasierenden Schichten, sichtbarem Pinselduktus, gespachtelten Elementen sowie eingeritzten Lineaturen entstehen Portraits und Erinnerungsdetails, die Poesie und Gefühle vermitteln und die Flüchtigkeit des Augenblicks gewahr werden lassen.
Lena Reutter über ihr Kunstschaffen: „Malen ist für mich Forschen in zweierlei Hinsicht, technisch und inhaltlich: In meinen Bildern untersuche ich zunächst die Möglichkeiten der gegenständlichen Malerei, indem ich mit Farbe experimentiere. Mit flüchtigen Pinselstrichen, aber auch durch das Gießen von Lasuren, durch Tropfen, Spritzen, Abkratzen, Abreiben oder Abwaschen der Farbe, durch das Auftragen von Wachs oder Ölpastellkreide nähere ich mich meinem Bildgegenstand. So entsteht und verschwindet er immer wieder, bis der Malprozess
abgeschlossen und durch viele Schichten Tiefe entstanden ist. Hartfaserplatten bieten mir dabei den nötigen Widerstand.“
Lena Reutter über die Entstehung der Ausstellungsbilder: „Die Motive meiner Bilder dienen zunächst der Malerei als Vorwand. Dennoch entsteht im Malprozess eine Idee oder ein übergeordnetes Thema, zu dem ich dann weiter recherchiere. Dies kann ein Ort sein, eine bestimmte Spezies oder ein literarisches Thema. Immer wieder beobachte ich Kinder beim Spiel oder bei anderen Tätigkeiten und bin fasziniert von ihrer Fähigkeit, ganz mit dem, was sie da gerade tun, zu verschmelzen, ganz im Moment zu sein. Oft beobachte ich dabei eine
große Ernsthaftigkeit bei Tätigkeiten, deren Sinn sich uns Beobachtenden manchmal nicht erschließt und das, was wir vermutlich „Flow“ nennen. Beim Flow verlieren wir das Zeitgefühl und geben uns unserer Tätigkeit komplett hin, wir bekommen manchmal nicht mehr mit, was um uns herum passiert. Gleichzeitig entstehen im kindlichen Spiel (wie auch beim Malen) neue Welten und Zeiträume.“
Vernissage: Samstag, 4. März 2023, 16 Uhr
Ausstellung: 4. März bis 23. April 2023.
Galerie „Vivere Arte“, Marktstraße 11, 69168 Wiesloch (www.viverearte.de)
Öffnungszeiten:
Donnerstag 15.00-18.30 Uhr
Freitag 15.00-18.30 Uhr
Samstags 10-14 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Ausstellungen Lena Reutter (Auswahl):
2022 „Geschichte vieler Jahre“, Haus am Werderplatz, Heidelberg (E)
„Abschied“ und „Name Mensch“, beide Forum für Kunst, Heidelberg (G)
2021 „zeitformen“, Kunstverein Walldorf
2020 „kommen sie nach hause 18“, Wanderausstellung
2018 „kostbar“, Forum für Kunst, Heidelberg
2017 „Im Blick“, Kunstmassnahmen Jürgen Leibig, Heidelberg (E)
2016 „Noli me tangere“, freizeitschule, Mannheim (E)
2014 „Augenblick und Flügelschlag“, Duale Hochschule Mosbach (E)
2013 „Noli me tangere“, Sparkasse Private Banking, Heidelberg (E)
2011 „Künstler sehen die Sammlung Prinzhorn“, Forum für Kunst, Heidelberg
2011 „Rein pflanzlich“, Schleswig-Holstein-Haus, Schwerin
2010 „Das Kopfkissenbuch der Dame Sei Shonagon“ Büchergilde Gutenberg (E)
2009 „Dozentenausstellung“, Pädagogische Hochschule Heidelberg
„Rosen Hauben Nelken“, Galerie Schillerstraße, Heidelberg (E)
2007 „Surfaces profondes“, Galerie Bourgeois Pig, Heidelberg (E)
2005 „Malen als Prozess“, Stadtbücherei Heidelberg
Quelle: Barbara Mancini