Im Rahmen der Aktionstage „Demenz im Quartier“ fand in der evangelischen Kirche ein „ökumenischer Gottesdienst mit allen Sinnen“ statt.
Die Idee zum Gottesdienst ist aus der Steuerungsgruppe des Modellprojekts „Demenz im Quartier“ heraus entstanden, deren Mitglied die evangelischen Pfarrerin Henriette Freidhof ist. Zusammen mit Gemeindereferentin Ulrike Hauck und in Kooperation mit Andrea Münch von der IAV-Stelle der Stadt hat sie die Veranstaltung organisiert.
Ein Ziel des Modellprojektes war, Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu schaffen und bestehende daraufhin zu überprüfen, ob Teilhabe auch mit einer Demenzerkrankung möglich bleibt. Zum Hintergrund: Bei Menschen mit Demenz verändern sich die kognitiven Fähigkeiten in ganz unterschiedlicher Weise. Umgekehrt ist das Sinnliche, Atmosphärische für sie von besonderer Bedeutung. Davon profitieren aber auch alle anderen Gottesdienstbesucher: Schmecken, Fühlen, Riechen, Sehen – es tut den Menschen gut, den Gottesdienst am ganzen Leib zu erleben.
Der ökumenische Gottesdienst richtete sich durch seine behutsame Gestaltung an Menschen mit und ohne Demenz. Der übliche Gottesdienstablauf wurde an die besondere Situation angepasst. Eine Predigt in leichter Sprache, eine Geschichte von Elisabeth von Thüringen, die anregte, darüber nachzudenken, wie gegenseitige Unterstützung in unserer Welt aussehen kann, ein Rosenduft, der durch die Reihen weitergegeben wurde und auch ein kleines Geschenk zum Abschluss machten den Gottesdienst zu einem besonderen Sinneserlebnis. Der Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde begleitete den Gottesdienst mit bekannten Liedern.
Ein gemeinsames Kaffee- und Teetrinken mit Gebäck, zu dem Pfarrer Uwe Boch am Ende alle Anwesenden einlud, rundete den Besuch ab.
Da das neue Angebot gut angenommen wurde und die Besucher am Ende sehr positive Rückmeldungen gaben, soll der inklusive Gottesdienst im nächsten Jahr wiederholt werden.
Text: Stadt Walldorf