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Ein Derwisch an der Bluesrock-Gitarre

9. September 2022 | Kultur & Musik, Leitartikel, Photo Gallery

Rob Tognoni & Band

  1. 09. 2022, 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr

Pfingstbergschule Mannheim, Winterstr. 30, 68219 Mannheim

AK: 20 // VVK: 18 // ERM: 16 Euro

Während andere Gitarristen gerne in den Stand des „Göttlichen“ erhoben werden, nennt sich der Australier Rob Tognoni lieber einen „tasmanischen Teufel“. Ob er sich damit bewusst von seinen „göttlichen“ Kollegen abgrenzen will oder doch auch mit der magischen Legende um Robert Johnson und dessen Begegnung mit dem Teufel an der „Crossroad“ liebäugelt, sei mal dahin gestellt. Seine Seele scheint er jedenfalls nicht verkauft zu haben, denn belegt ist, dass er bereits mit 10 Jahren das Gitarrenspiel begann, mit 13 Jahren das erste Mal auf einer Bühne stand. Dennoch hat er in einem seiner Songs dem Teufel zumindest die Hand geschüttelt (Shakin´ The Devils Hand“), soviel Kompromiss muss dann schon sein, Und man glaubt es ihm sofort, wenn man ihn einmal dabei staunend beobachtet hat, wie er seine Gitarren bearbeitet.

Und als er ein Jahr später, mit 14 Jahren,  AC/DC auf der tasmanischen Insel im Indischen Ozean spielen hörte, war es um ihn geschehen. Er wusste nun, was er fortan unbedingt wollte: so Gitarre spielen zu können wie seine musikalischen Helden, eben AC/DC, Grandfunk Railroad, Slade, Rory Gallagher, B. B. King oder Jimi Hendrix. Ob er diesem Ziel in seiner mehr als drei Jahrzehnte umfassenden Karriere und auf seinen zwanzig veröffentlichen Alben näher gekommen ist, wird sich am 23. 09. 2022 im „Red House“ der Pfingstbergschule Mannheim erweisen, wenn Rob Tognoni dann die Sommerpause der „Pfingstbergblues“-Konzerte mit seinem Auftritt beenden wird.

Rezensenten fällt es schwer, für ihn eine passsende Schublade zu finden. Einer nannte ihn mal einen „filigranen Brachialgitarristen“, dessen fingerfertiges Spiel „technisch nobelpreisverdächtig“ sei. Die Zeitschrift „bluesnews“ bezeichnete seine Musik als „Boogie´n Bluesrock“. Ihm selbst dürften solche Kategorisierungsvesuche relativ gleichgültig sein. Er sieht seine Musik fest im Mississippi-Delta verwurzelt. Folgerichtig nennt er sein neuestes Album auch „Catfish Cake“ und benennt auch gleich das Rezept dazu. Es besteht aus „Liebe, Rebellion, einer Prise Humor sowie auch Moral und Ethik….“. In vielen seiner Songs verliert er die gesellschaftliche Realität nicht aus den Augen, etwa in „Fat Orange Man“, in dem er sich über Trump und seine Bewegung auslässt. Oder auch in dem schon älteren „Vietnam Soldier“. Immer wieder erweist er aber auch seinen Vorbildern Ehre und Respekt. Dabei covert er die Songs nicht, sondern „tognonisiert“ sie, wie etwa „Something“ von den Beatles, Jimi Hendrix` „Hey Joe“ und andere.

Seinen ersten Song schrieb er übrigens schon 1977 und nannte ihn „Jim Beam Blues“, er gehört noch heute zu seinem festen Repertoire. Darin huldigt er dem gleichnamigen Whiskey: „I´m coming home and I´m drunk again / Been on the old Jim Beam / Feels kinda good as the night gets on / All I wanna do is sing / I pick up the old guitar and strum and I play it again …. “ Wenige Zeilen später, am nächsten Morgen heisst es, wie sollte es im Blues auch anders sein: „….I never felt so bad in all my

life / My head it´s in pain …..“. Aber da kannte er den „Pfingstbergblues“-Whisky – Edition Rob Tognoni – noch nicht. Und so gibt es vielleicht in Rob Tognonis Repertoire bald einen weiteren Whiskyblues-Song, der ihm keine Kopfschmerzen bereitet.

Tickets unter: www.pfingstbergblues.de oder per mail: [email protected]

Infos unter:

www.robtog.com

www.pfingstbergblues.de

 

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