„Wir haben super kreative Ergebnisse“
Eine eigene Geschichte schreiben und am Computer „erlebbar“ machen – diese Erfahrung durften die teilnehmenden Kinder in einem Workshop im Rahmen des Ferienprogramms in der Stadtbücherei machen.
Der Medienpädagoge Heiko Wolf führte die neun Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren durch die Herausforderung, eine Geschichte zu erfinden und anschließend als HTML5-Spiel zu programmieren. Jede Geschichte muss bestimmte Elemente beinhalten, ansonsten sind die Kinder frei in der Entwicklung ihres Textadventures. Zu den Vorgaben zählen eine Hauptfigur, eine Nebenfigur, eine Welt, in der die Geschichte spielt, und ein Problem, das gelöst werden muss, um ans Ziel zu kommen. Außerdem gilt es, unterschiedliche Enden zu schreiben, denn bei dem interaktiven Spiel soll es die Möglichkeit geben, zu gewinnen oder zu verlieren.
„Wir haben super kreative Ergebnisse“, freut sich Heiko Wolf bereits zur „Halbzeit“ des Workshops. „Es gibt Superheldengeschichten, Aliens im Mittelalter und Hamster in der Bibliothek, die Perlen finden müssen“, zählt der Medienpädagoge Beispiele der kreativen Ideen auf. Überwiegend sind die Geschichten in den Genres Science Fiction oder Fantasy angesiedelt.
Die Kinder können ihre Geschichten entweder alleine oder zu zweit entwickeln. So haben sich etwa Mia und Sampoorna zusammengetan. „Bei uns gibt es eine Bombe in der Mitte der Erde. Ninja und ihr bester Freund müssen dabei gegen Killerclowns kämpfen“, erzählt Sampoorna. Um ihrer Geschichte noch mehr Ausdruck zu verleihen, haben sie von den Figuren Zeichnungen gefertigt. Diese können bei der Programmierung anschließend in das Spiel eingefügt werden. Bis zum Nachmittag haben die Kinder Zeit, sich an den Laptops der Programmierung ihrer Spiele zu widmen. Heiko Wolf steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Die Laptops stellte übrigens die Stadtbücherei zur Verfügung.
Interessant findet Heiko Wolf den Aspekt, dass sich an diesem Tag im Vorfeld ein Teil der Gruppe als „Computer-interessiert“ herausstellt und ein anderer Teil eher Interesse an Geschichten und am Lesen hat. Erfahrungen mit dem Programmieren hätten zwar einige schon vorher gemacht. Allerdings nicht mit der Open-Source-Software Twine, die Heiko Wolf für seinen Workshop verwendet. „Dass die Kinder ihre eigenen Geschichten spielbar machen können, war für alle neu.“ Wer am Ende des Workshops nicht fertig wurde, musste nicht traurig sein. Denn die Kinder können ihre Textadventures auch einfach zu Hause vollenden.
Text und Fotos: Stadt Walldorf