Gemeinderat stimmt neuem Förderprogramm zu
Die Förderprogramme der Stadt Walldorf erhalten Zuwachs: Künftig wird auch die Anschaffung von Erdwärmepumpen finanziell unterstützt. Das hatte der Gemeinderat nach einem Antrag der SPD-Fraktion bereits im Mai entschieden. Das vom Fachbereich Ordnung und Umwelt der Stadt daraufhin ausgearbeitete Förderprogramm wurde jetzt ebenfalls einstimmig vom Gremium beschlossen.
Gefördert wird damit die Installation von sogenannten Sole-Wasser-Wärmepumpen in Bestandswohngebäuden, wenn die bestehende Heizungsanlage ausgetauscht wird, erstmals eine zentrale Anlage anstelle von Einzelheizungen installiert wird oder wenn eine bestehende Anlage so nachgerüstet wird, dass dadurch fossile Energieträger ersetzt werden.
Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle werden Wärmepumpen mit 35 bis 50 Prozent gefördert. Fließen weitere öffentliche Mittel, reduziert der Bund seine Zuschüsse, sobald die Fördermittel 60 Prozent der anrechenbaren Kosten übersteigen. Deshalb wird der städtische Zuschuss die Differenz, maximal aber 25 Prozent und eine Summe von 12.500 Euro, abdecken. In Neubauten wird mit dem neuen Programm lediglich die Sondenbohrung mit 50 Prozent der anrechenbaren Kosten und maximal 5000 Euro bezuschusst, da man davon ausgeht, dass alle weiteren Kosten ohnehin angefallen wären.
„Die Kosten sind relativ hoch“, argumentierte Lorenz Kachler für die antragstellende SPD-Fraktion. Um fossile Energieträger zu ersetzen, sei die Anschaffung einer Wärmepumpe aber „ein Schritt in die richtige Richtung“ und „eine nachhaltige Sache“, die man unterstützen wolle. Dass die Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten eine der Voraussetzungen für eine städtische Förderung ist, sei sinnvoll.
„Ein gutes Förderprogramm“ sah Dr. Gerhard Baldes (CDU), erhalte man mit einer Wärmepumpe doch „über viele Jahre eine zuverlässige Wärmequelle“. Dennoch erwarte man keinen „großen Ansturm“ auf die Zuschüsse, so Baldes.
„Unser Ziel ist mindestens eine klimaneutrale Wohnstadt, so schnell wie möglich“, konnte auch Manfred Wolf (Bündnis 90/Die Grünen) zustimmen und rührte die Werbetrommel: „Liebe Walldorfer, nehmen Sie unsere Förderprogramme in Anspruch.“
Für Dagmar Criegee (FDP) ist das neue Förderprogramm ein „Anreiz, auf eine alternative Wärmeerzeugung umzusteigen“ und ein weiterer Baustein, um unabhängiger von fossilen Brennstoffen und allgemein energieeffizienter zu werden.
Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) wies noch darauf hin, dass die Stadt selbst bei ihrem nächsten Bauprojekt mit gefördertem Wohnraum ebenfalls auf eine Sole-Wasser-Wärmepumpe setzt: Für die beiden Häuser mit insgesamt 18 Wohnungen, die im Bereich Heidelberger Straße/Hebelstraße entstehen, werden Erdsonden in 46 Metern Tiefe Wärme für die Beheizung und Warmwassererzeugung aus dem Erdreich gewinnen.
Text: Stadt Walldorf