– Mitglieder des Vereins Hilfe zur Selbsthilfe Walldorf kamen in der vergangenen Woche in das Rathaus, um über ihr Projekt in Peru zu berichten.
Seit einigen Jahren unterstützt der Verein die Organisation CANAT in Piura, einer Stadt im Norden von Peru. CANAT hat seinen Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Direktorin von CANAT, Gabriela Rentaria Hernandez, und der Präsident der Organisation, der Jesuit Chiqui, waren ebenfalls unter den Besucherinnen und Besuchern.
Begrüßt wurden sie im Ratssaal von Bürgermeister Matthias Renschler.
In einem bebilderten Vortrag stellte Matthias Gramlich das Projekt von CANAT vor. Dieser hatte 2014 einen Freiwilligendienst in Peru absolviert und den Walldorfer Verein auf die Projekte von CANAT aufmerksam gemacht. Seit sechs Jahren ist Matthias Gramlich Projektbetreuer und fährt regelmäßig nach Peru. „Die Mission ist es, die Rechte der Kinder zu stärken und zu verteidigen“, betonte Matthias Gramlich in seinem Vortrag. Kinder aus armen Familien müssten in Peru oft arbeiten.
CANAT kümmert sich um diese Kinder und deren Familien, indem sie eine Brücke zu staatlichen Institutionen bildet. Den Kindern wird es dadurch ermöglicht, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen. Es brauche einen ganzheitlichen Ansatz bei der Kinder- und Jugendhilfe, betonte Matthias Gramlich. Man müsse eng mit den Familien zusammenarbeiten, um deren Rückhalt zu haben.
Warum CANAT so wichtig für die arme Bevölkerung ist, verdeutlichte der Jesuit Chiqui, der eindrücklich schilderte, wie wenig die Menschen auf die Politik im eigenen Land vertrauen. Es gebe viel Schwarzarbeit in Peru, so dass diese Menschen dann keinen Zugang zu Arbeitsrechten hätten. Die Corona-Pandemie hätte die Menschen zusätzlich sehr hart getroffen. CANAT versuche, in dieser Situation den Kindern eine andere Zukunft zu bieten, so Chiqui.
Gabriela Rentaria Hernandez berichtete über das neue Projekt von CANAT namens Ludoteca – Spielraum – mit dem Räume für Kinder geschaffen werden, in denen sie spielen können. Mit der Zeit bilde sich ein Kreislauf heraus, bei dem ehemalige Kinder, die von dem Projekt profitierten, nun selbst als Freiwillige im Team von CANAT arbeiten und wiederum anderen Kindern helfen.
Ein weiteres Projekt von CANAT kümmert sich um junge Frauen, die als Bedienstete ausgebeutet werden. CANAT bietet diesen Frauen einen Ort an, an dem sie sich erholen und in den Bereichen Kochen und Wirtschaft weiterbilden können. Das ermöglicht ihnen, sich selbständig zu machen.
Vom Erfolg der Projekte und der Zusammenarbeit von CANAT mit dem Verein Hilfe zur Selbsthilfe Walldorf zeigten sich indes alle Beteiligten überzeugt. „In den sieben Jahren der Zusammenarbeit sind alleine aus Walldorf über 85.000 Euro an Spenden geflossen“, bilanzierte Matthias Gramlich. Er könne die Ergebnisse vor Ort sehen.
Christina Hümmler, 2. Vorsitzende von Hilfe zur Selbsthilfe, betonte, dass neben den Spendern und Helferinnen und Helfern auch die Stadt Walldorf große Unterstützung für den Verein leiste, wofür sie sehr dankbar sei.
Matthias Renschler zeigte sich beeindruckt und bewegt von den Schilderungen über die Situation vor Ort. „Ich habe große Hochachtung für die selbstlose Arbeit, die vor Ort geleistet wird. Es macht mich auch stolz, dass Walldorf so aktiv dabei ist.“
Text und Foto: Stadt Walldorf