Wein ist für die meisten Menschen ein fester Bestandteil ihres Lebens. Bei Feiern und Restaurantbesuchen ist er für viele das Getränk der Wahl, um das Essen und Beisammensein zu begleiten. Dabei gehen die Meinungen darüber, was ein guter Wein ist, auseinander.
Für Anfänger ist es nicht leicht, auf dem komplexen Weinmarkt herauszufinden, was einen guten Wein ausmacht und wie wir ihn finden. Hier gibt es Tipps und Tricks für die, die sich Wissen über Wein aneignen wollen.
Was ist ein guter Wein?
Das Thema Wein wird manchmal ein wenig elitär behandelt. Neben Diskussionen über den Abgang und Reifezeiten gibt es Weinkenner und ihre Punktesysteme, die einen Wein als gut oder schlecht brandmarken. Das gibt uns den Eindruck, dass mancher Wein klar erkennbar besser ist als anderer.
Dabei entscheiden sich die meisten Menschen dafür, ob ein Wein gut oder schlecht ist, indem sie ihn probieren und er ihnen schmeckt, oder eben nicht. Das ist wie so häufig stark vom individuellen Geschmack abhängig.
- Ein Wein, der viele Preise gewonnen hat und aufgrund der hochwertigen Herstellungsweise als gut gilt, bringt einer Person wenig, wenn er ihr einfach nicht schmeckt. Deshalb sollte man vielleicht abwägen, worum genau es bei der Frage geht und was „gut“ in diesem Kontext bedeutet.
Es ist allerdings wahrscheinlich, dass man den besten Wein für sich persönlich findet, indem man in dem Venn-Diagramm zwischen „Wein, der gut bewertet ist“ und „Wein, der mir persönlich schmeckt“ sucht. Den findet man am schnellsten, indem man sich im Fachhandel beraten lässt und probiert, was nach dem eigenen Geschmack empfohlen wird.
Selbst Online-Händler, wie Silkes Weinkeller, bieten Beratungen und Weinpakete an, in denen Experten anhand der Kundenangaben ein Probierset an Weinen zusammenstellen. Dort findet man die besten Preise für diesen Service und die späteren Flaschen des neu entdeckten Lieblingsweins.
Welcher Wein eignet sich wofür?
Die Beschreibung „gut“ kann auch etwas anderes bedeuten, wenn wir nach dem Zweck des Weins schauen. Ein Wein zum Kochen und für Schorlen hat andere Ansprüche als ein Wein, den wir pur trinken.
- Beim Kochen kommen die feinen Noten des Weins bei dem Endergebnis selten zur Geltung. Deswegen kann man hier auch günstigere Flaschen wählen.
- Bei der Schorle wird der richtige Wein zum Beispiel dadurch bestimmt, wie tanninreich er ist (im Fall von Rotwein). Diese Gerbstoffe vertragen sich nicht gut mit Kohlensäure und machen die Schorle sehr bitter.
Daneben finden wir auch immer wieder die Angabe dazu, welcher Wein sich zu welchem Essen anbietet. Hier geht es darum, dass die Geschmacksnoten und Inhaltsstoffe des Essens und der Getränke einander abrunden.
Fett dient hier zum Beispiel als Ausgleich zu den bitteren Tanninen in starkem Rotwein, weshalb dieser sich für rotes Fleisch und Käse gut anbietet. Genauso rät sich die Auswahl von Weinen und Essen, die ähnliche Aromen haben. Ein fruchtiger, säurehaltiger Wein passt beispielsweise zu einem fruchtigen Zitronendessert.
Die Grundregeln sind:
- Fettiges Essen: kräftiger Rotwein
- Salziges Essen (zum Beispiel geräucherter Schinken): Schaumwein
- Scharfes Essen: lieblicher Wein mit geringem Alkoholgehalt
- Säurehaltiges Essen (zum Beispiel Fisch mit einem Spritzer Zitrone): trockener Weißwein
- Süßes Essen: lieblicher Wein (bei dem süßen Nachgeschmack im Mund wird ein bitterer Wein sonst noch stärker)
Was das Etikett verrät
Als Anfänger kann man sich gut nach dem Etikett richten, wenn man sich unsicher ist. Hier finden wir neben der Art des Weins auch Informationen dazu, zu welchem Gericht er passt und welche Noten er hat. In der Regel trägt ein Etikett Informationen zu:
- Jahrgang,
- Rebsorte,
- Herkunft,
- Qualitätsstufe,
- Weinart,
- Geschmacksangabe,
- Alkoholgehalt,
- Erzeugername und die
- amtliche Prüfnummer.
Mit Angaben wie dem Geschmack und der Region, aus der der Wein stammt, kann man besser einschätzen, ob er individuell schmecken wird. Wer beispielsweise bereits einen Wein aus der spanischen Region Rioja ausprobiert hat, der schmeckt, findet Weine mit ähnlicher Qualität, wenn die Trauben aus der gleichen Umgebung stammen.
Haltbarkeit und korrektes Lagern
Der Glaube, dass ein alter Wein automatisch besser ist, ist nicht wahr. Auch Wein kann schlecht werden. Die wenigsten von denen, die trinkfertig verkauft werden, halten sich ungeöffnet länger als drei Jahre.
Ist der Wein erst einmal offen, sollte er innerhalb einer Woche getrunken werden. Hatte der Wein Kontakt zu der Luft, oxidiert er. Um das zu verhindern, gibt es Verschlüsse, die die Luft aus der Weinflasche entfernen oder sie gar nicht erst hineinlassen. Mit einem Coravin-System wird der Wein beispielsweise durch eine dünne Nadel ausgegossen, die durch den Korken der ungeöffneten Flasche geführt wird.
Zum Lagern eignen sich am besten ein kühler, dunkler und leicht feuchter Ort mit rund 8 bis 12 Grad Celsius. Wein wird zudem am besten horizontal gelagert, damit der Korken befeuchtet bleibt und keine Luft eintritt. Nur, wenn er bereits geöffnet wurde, eignet sich die stehende Lage. So hat weniger Fläche des Weins Kontakt mit der Luft in der Flasche.
Sowohl Rot- als auch Weißwein kann im Kühlschrank gelagert werden, wo die Kälte den Oxidationsprozess verlangsamt. Da Rotwein aber nicht gekühlt getrunken wird, sollte man hier daran denken, ihn einige Stunden vor dem Genießen aus dem Kühlschrank zu nehmen.
Der Alkohol-, Zucker-, Tannin-, Säure- und Sulfitgehalt entscheidet darüber, wie lange ein Wein haltbar ist. Hohe Werte sind hier ein Zeichen für längere Haltbarkeit. Grundsätzlich gilt:
Füllstand der Flasche |
Rotwein |
Weißwein / Rosé |
drei Viertel voll |
Bis zu 7 Tage |
3 bis 5 Tage |
zur Hälfte voll |
4 bis 5 Tage |
2 bis 3 Tage |
ein Viertel voll |
2 Tage |
1 Tag |
Fazit
Wer sich damit auseinandersetzen möchte, welcher Wein gut ist und sich in welchem Zusammenhang eignet, sollte vor allein eins tun: sich beraten lassen und vieles ausprobieren. So findet man die Weine, ihre Noten und Herkunftsregionen, die einem persönlich schmecken, um anhand dieser Informationen andere, gute Weine zu finden.
Punktesysteme und Bewertungen sind ein guter Anhaltspunkt, um technisch gute Weine zu finden, die hochwertig hergestellt wurden und beispielsweise keine Schadstoffe enthalten. Danach entscheidet der persönliche Geschmack.